Mannheim. Der seit drei Wochen gesperrte Fahrlachtunnel in Mannheim soll im Herbst einem „Stresstest“ unterzogen werden. Das kündigte Alex Stork, im Rathaus zuständig für Ingenieurbau und Straßentechnik, am Montag im Bau- und Grundstücksausschuss der Nachbarstadt Ludwigshafen an. Dort informierte er über die Hintergründe der Sperrung und erläuterte die nächsten Schritte. Demnach sollen gemeinsam mit einem Institut und der Feuerwehr sogenannte Brandrauchversuche durchgeführt werden, bei denen die Funktionsweise der Lüftungsanlage genauer in Augenschein genommen wird. Wegen einer unzureichenden Brandrauchentlüftung sowie Mängeln an Rettungswegen und Funktechnik musste die wichtige Verbindung für Pendler zwischen Heidelberg und Ludwigshafen am 3. August kurzfristig gesperrt werden.
Die Stadt strebt nun eine Notertüchtigung der Lüftungsanlage an. Provisorisch sollen zusätzliche Geräte installiert werden, langfristig ist eine Generalsanierung geplant. „Deshalb ist es für uns nun wichtig, zu wissen, wie die Anlage im Ernstfall reagiert, und ob das zu unseren Plänen passt“, sagte Stork. Bis der Tunnel sicher betrieben und zumindest teilweise freigegeben werden könne, rechnet er mit sechs bis zwölf Monaten. Die lange Dauer erklärt er unter anderem auch damit, dass es aktuell Probleme bei der Beschaffung von Elektronikbauteilen gibt, was sich auch auf dieses Projekt auswirken könne.
Nordverbindung soll frei bleiben
Daneben deutete Stork an, dass der Tunnel in der ersten Öffnungsphase zunächst nur für Pkw freigegeben werden könnte, nicht aber für Lkw. Es müsse zunächst einmal geprüft werden, was die provisorische Lüftung leisten könne, und ob sie mit einem brennenden Lkw fertig werde, wie es die Bestimmungen erfordern.
Die Stadt Ludwigshafen werde Mannheim helfen, wo möglich, kündigte Bau- und Umweltdezernent Alexander Thewalt an. Etwa wenn es um eine mögliche Beschilderung von Ausweichrouten im Ludwigshafener Stadtgebiet gehe. Zudem werde man auch linksrheinisch dafür sorgen, dass die noch verbliebene Verbindung im Norden über die Kurt-Schumacher-Brücke und die Hochstraße Nord von Baustellen frei bleibe, um den Verkehrsfluss nicht weiter einzuschränken. Notwendige Spurverengungen auf der Brücke wegen der Bauwerksüberprüfung in den kommenden Tagen seien gezielt auf Wochenenden gelegt worden.
Unterdessen ist die Verkehrslage in Mannheim laut Alex Stork einigermaßen ruhig. „Natürlich gibt es eine Verdichtung, aber es gibt keine Monster-Stau-Szenarien“, sagte er. Der Verkehr verlagere sich.
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