Feudenheim

Spinelli-Blocks: Warum die BI weiter gegen den Abriss kämpft

Alle Buga-Besucher haben sie gesehen: die zwei Blocks der alten Pionierkaserne in Mannheim-Feudenheim. Nun fordert die Bürgerinitiative, die gegen den Abriss kämpft, dass das Gutachten dazu offengelegt wird

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Um diese beiden Blocks der früheren Spinellikaserne, 1938 für die damalige Pionierkaserne gebaut, geht es. Sie stehen schon lange leer. © Michael Ruffler

Mannheim. Mit „Unverständnis und Entsetzen“ hat die Bürgerinitiative „Erhalt statt Abriss“ auf die Debatte über die Zukunft der zwei Blocks der früheren Pionierkaserne in Feudenheim reagiert. Nach dem Willen der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft sollen sie abgebrochen und durch gleich große Neubauten ersetzt werden.

Nach Ansicht der Bürgerinitiative, in der sich Architekten, Altstadträte der Grünen und Feudenheimer zusammengeschlossen haben, hat die GBG aber „den Gemeinderat mit nicht überprüfbarem Gutachten überrumpelt“, kritisiert sie einen „äußerst dubiosen Weg der Entscheidungsfindung“.

Warum die Initiative misstrauisch ist

„Völlig inakzeptabel“ nennt die Initiative das Vorgehen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, sich auf ein Gutachten zu berufen, „welches außer der GBG niemand kennt und das deshalb auch nicht überprüfbar ist“. Sie verstehe nicht, dass Mitglieder des Gemeinderats und der GBG-Aufsichtsräte „allein auf Basis einer mündlichen Präsentation über einen komplexen Sachverhalt entscheiden sollen“, wobei die Berechnungsgrundlagen „mit keinem Wort erläutert“ worden seien, fordert Sprecherin Yvette Bödecker eine Offenlegung des Gutachtens.

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Zu klären sei auch, ob die Auftragnehmer die Kriterien eines unabhängigen Gutachterbüros erfüllen und ob das Büro von Aufträgen städtischer Gesellschaften profitieren konnte. Misstrauisch macht die Initiative, dass die Gutachter erst beauftragt wurden, als die GBG bereits den Abriss beschlossen hatte.

Initiative hofft auf Ankündigung des Oberbürgermeisters

In der Debatte im Konversionsausschuss des Gemeinderats sei nur das von der GBG für das Gebiet favorisierte Modell im Vordergrund gestanden, aber nicht der Bedarf an kleineren Wohnungen für Studenten, Singles oder Flüchtlinge, die sich in den Gebäuden realisieren ließen. Auch städtebauliche, baugeschichtliche und ästhetische Aspekte, die für den Erhalt der Blocks sprächen, habe man einfach „völlig ausgeblendet“.

Die Initiative hofft und erwartet, dass die Ankündigung des Oberbürgermeisters umgesetzt wird, das Projekt noch mal öffentlich zu diskutieren. 

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