Freizeit

So wird das Riesenrad am Alten Meßplatz in Mannheim aufgebaut

Das Riesenrad ist endlich da. Auf dem Alten Meßplatz wird das Fahrgerät derzeit aufgebaut. Schausteller Sebastian Göbel spricht über die Sicherheit und wie es nun weitergeht.

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Sylvia Osthues
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Die Sattelschlepper stehen auf dem Sandplatz und werden ausgerichtet. Materialcontainer werden positioniert. © Christoph Blüthner

Mannheim. Lange angekündigt, oft verschoben – jetzt geht’s endlich los: Das Riesenrad am Alten Meßplatz startet am 2. August. Der Aufbau auf der südlichen Platzhälfte begann bereits am Samstag. Am frühen Samstagmorgen kamen die Lastwagen mit den Bauteilen für das Riesenrad aus den Niederlanden am Alten Meßplatz an. Anschließend wurde sogleich mit dem Aufbau des Riesenrades begonnen.

„Die Fahrt der LKWs verlief nach Plan und hat gut geklappt. Es war ein überlanger und überschwerer Transport – 27 Meter lang war der längste der sechs Transporter (Standardlänge: 16,50 Meter). Der Transport fand über Nacht statt, weil es tagsüber schwer gewesen wäre, auch in Mannheim über zum Teil enge Straßen reinzukommen“, berichtete Schausteller Sebastian Göbel vom gleichnamigen Wormser Betrieb, der die neue Attraktion am Alten Meßplatz betreiben wird.

Riesenrad Mannheim Alter Meßplatz soll begeistern

Auf der südlichen Platzhälfte zwischen ALTER und Parkplatz soll nach vier Tagen Aufbauzeit das große Riesenrad stehen – und diesmal scheint es wirklich zu klappen. Eigentlich hätte der City Star schon im Mai starten sollen, doch der Termin wurde mehrfach verschoben – erst auf Juni, dann Juli, schließlich August. „Nach dem Unfall beim Abbau des Riesenrades in Bremen wurde das Riesenrad zur Reparatur in die Niederlande transportiert und auf Herz und Nieren geprüft – die Schienenführung und die Schweißnähte kontrolliert. Deshalb hat es so lange gedauert“, erzählte Göbel.

Ein paar Sachen seien zudem verändert worden, um mehr Sicherheit zu schaffen. „Das war nicht günstig, aber jetzt sind wir abgesichert,“ sagte der Schausteller, der über eine langjährige Erfahrung verfügt. Der Wormser Betrieb verfügt über insgesamt fünf Riesenräder, der City Star ist das größte. Außerdem betreibt Göbel noch eine Achterbahn: Die Wilde Maus gehört zu den Attraktionen bei der Mai- und Herbstmesse auf dem Neuen Meßplatz in Mannheim.

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Jetzt sieht es so aus, als würde der aktuelle Zeitplan für das Riesenrad als Zwischennutzung durch die Stadt bis zur Baustelleneinrichtung für das Forum Deutsche Sprache endlich halten. Die Aufbauarbeiten dafür laufen auf Hochtouren. Wie Schausteller Göbel gegenüber dem „Mannheimer Morgen“ (MM) bestätigte, sollen die Kranarbeiten bis Dienstag (29. Juli) abgeschlossen sein.

Am Samstag wurden die sechs Wagen zunächst positioniert und die ersten Teile des Riesenrades zusammengebaut. Der Mast und die Ringeisen kamen schon drauf und auch die ersten Speichen, so dass schon der größte Teil der Arbeit getan war. Am Montag sollen alle Speichen fertig angebracht sein. Am Dienstag werden die Gondeln montiert. „Dann ist der größte Teil fertig“, sagte Göbel. Danach werde das Ganze noch gesichert, erste Testfahrten gemacht und der Bereich drumherum gestaltet. Geplant ist ein kleiner Biergarten mit Ausschank. „Es wird ein schönes Ambiente geschaffen zum Verweilen“, versprach Sebastian Göbel. Außerdem wird er noch ein Kinderkarussel auf dem Platz aufstellen.

Viel Technik rund um den Aufbau des Mannheimer Riesenrads. © Christoph Blüthner

„Das Riesenrand am Alten Meßplatz ist 70 Meter hoch und damit das höchste reisende Riesenrad der Welt, weil es in einer Woche abgebaut werden kann“, erläuterte Göbel. Die Riesenräder in London und Dubai seien zwar größer, aber beide sind fest installiert. Der City Star wird mit einem Elektromotor betrieben. Göbel hat einen Elektromonteur beauftragt, wegen des erforderlichen Mischstroms mit dem örtlichen Energielieferanten zu sprechen. Er habe aber noch keine Rückmeldung erhalten, so der Schausteller.

Wie berichtet, sollen sich die Gondeln ab dem kommenden Samstag, 2. August, drehen. Der City Star verfügt über insgesamt 48 Gondeln für jeweils sechs Personen und bietet somit bis zu 288 Personen gleichzeitig besondere Ausblicke auf den Neckar, die Stadt und ihre Landschaft.

Riesenrad Mannheim: Eine neue Perspektive auf die Quadratestadt

„Besucher können sich auf einen Ausblick über die Neckarstadt freuen – in luftiger Höhe direkt am Ufer des Neckars. Vom Einstieg bis zum Ausstieg dauert es 15 Minuten, da geht eine ganze Menge“, versprach Göbel. Vom Riesenrad aus bekämen die Besucher „eine neue Perspektive“ auf die Quadratestadt. Es dauert eine halbe Minute, bis der höchste Punkt erreicht ist: Dann liegt den Besucherinnen und Besuchern die Stadt zu Füßen.

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Aus 70 Metern Höhe ist fast alles zu sehen: der Neckar, die Neckarstadt, die Quadrate, das Schloss und die Jesuitenkirche, außerdem bei klarer Sicht und schönem Wetter die Landschaft hinter der Stadt bis hin zum Odenwald und der Pfalz. Und da sind natürlich auch die Besucher, die den Platz erobern werden. Der ist vergleichsweise klein. Denn zu den Besonderheiten des 70 Meter hohen Riesenrads zählt, dass es auf einer relativ kleinen Fläche errichtet wird. So benötigt der City Star auf dem Alten Meßplatz weit weniger Raum, als es bei herkömmlichen Riesenrädern dieser Größenordnung der Fall wäre.

Das Riesenrand am Alten Meßplatz ist 70 Meter hoch und damit das höchste reisende Riesenrad der Welt. © Christoph Blüthner

Diner in der Gondel: Essen im Riesenrad Mannheim

Für das Druckgewicht von 350 Tonnen werden dort, wo die Last in den Boden geleitet wird, als Auflageposten vier 2,20 mal 3,00 Meter große Platten ausgelegt. „Das Statikbüro hat die Bodenfestigkeit nachgewiesen“, betonte Göbel. Geöffnet ist das Riesenrad täglich von 11 bis 20 Uhr und bei schönem Wetter am Wochenende oder bei einem der geplanten Events, wie einem Diner in der Gondel hoch über den Dächern von Mannheim, auch mal bis 22 Uhr. Er kenne den Platz, der durch die Lage am Neckar einer der schönsten in Mannheim sei, sagte Göbel. Deshalb überlege er auch, eventuell den Biergarten näher an das Wasser zu legen, wegen dem Blick auf den Neckar.

Der Schausteller rechnet mit Besuchern nicht nur aus der Neckarstadt oder aus Mannheim, sondern weit darüber hinaus. Durch den erhöhten Publikumsverkehr werde es auch mehr Kontrolle auf dem Platz geben, meinte Göbel mit Blick auf das Drogenproblem vor Ort im vergangenen Sommer. Zu der Kritik wegen der angeblich sehr hohen Kosten für das Vergnügen erklärte Göbel, geplant seien zeitlich begrenzte Aktionen an ein oder zwei Tagen zusammen mit der Stadt. Die Besucher würden dazu gezielt eingeladen. In welcher Form, das stehe noch nicht fest. Gedacht sei beispielsweise an die Einladung von Kindern aus Einrichtungen oder Heimen in Mannheim. „Vielleicht auch Freifahrten mit Verpflegung.“

Ob das Riesenrad in diesem Sommer gut läuft, wird sich zeigen. Der City Star hatte bereits einige Erfolge. Erfolgreich gelaufen ist das Riesenrad 2019 bei der Premiere im Hide Park mit Millionen Besuchern. „Dort hat es bereits fünfmal gestanden und wird nach Vertragsverlängerung auch die nächsten drei Jahre dort stehen“, erzählte Göbel. Ab Oktober steht der City Star über den Winter wieder in London. Außer Bremen und Bad Dürkheim während Corona hat das Riesenrad auch schon in Ludwigsburg im Residenzpark die Menschen begeistert.

Freie Autorin

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