Nationaltheater

So hilft der Wagner-Verband Mannheims Nationaltheater

Die Oper Lohengrin feiert am 26. Oktober in der Ersatzspielstätte Oper am Luisenpark in Mannheim eine doppelte Premiere. Was damit finanziert werden soll.

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Peter W. Ragge
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Hier wird sich im Oktober endlich wieder der Vorhang für eine Wagner-Neuproduktion heben: In der Ersatzspielstätte Opal. © Markus Proßwitz / Photo-Proßwitz

Mannheim. Wenn sich am 26. Oktober in der Ersatzspielstätte Oper am Luisenpark (Opal) der Vorhang für „Lohengrin“ hebt, wird es eine besondere, eine doppelte Premiere sein. Erstmals nach 2011 studiert das Nationaltheater mal wieder die romantische Oper von Richard Wagner ein, und erstmals wird der Richard-Wagner-Verband Mannheim-Kurpfalz ein komplettes Bühnenbild für eine Neuinszenierung finanzieren. Dazu gibt es jetzt ein Galakonzert und eine weitere Aktion beim Theaterfest im September.

„Das feste Band der Freundschaft“ verbinde die Wagnerianer der Region mit dem Nationaltheater, betont Vorsitzende Monika Kulczinski. Das gelte besonderes in der für das Theater schwierigen Phase der Generalsanierung, in der man erst recht an der Seite des Hauses stehe. Und natürlich freuten sich die Mitglieder des Verbandes, dass es nach langer Durststrecke - wegen der verzögerten Opal-Inbetriebnahme - wieder mal eine Neuinszenierung einer Wagner-Oper in Mannheim gebe. Roger Vontobel wird Regie führen, Generalmusikdirektor Roberto Rizzi Brignoli am Pult stehen. Das Bühnenbild der frühmittelalterlichen Welt des Herzogs von Brabant, seiner des Brudermordes bezichtigten Tochter Elsa sowie des rettenden Schwanenritters Lohengrin wiederum finanziert der Verband.

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Der hat damit Erfahrung. Nach der Sanierung des kaputten Bühnenbilds der „Fledermaus“ 2014 und der Rettung der historischen „Parsifal“-Inszenierung von 1957 hat der Verband dem Nationaltheater 2022 - trotz aller Einschränkungen durch die Corona-Pandemie - über 24.800 Euro für das Bühnenbild für den „Fliegenden Holländer“ gestiftet. Dabei wird das Geld jeweils nicht einfach aus dem Vermögen entnommen, „sondern wir haben das gemeinsam erarbeitet“, wie Vorsitzende Monika Kulczinski betont, zwar mit mehreren Benefizaktionen.

Ein musikalisches Highlight für den guten Zweck

So gibt es am Sonntag, 29. Juni, um 18 Uhr in der Opal eine Spenden-Gala mit Opernchor, Mitgliedern des Solistenensembles wie Seunghee Kho, Shachar Lavi, Rafael Helbig-Kostka und Ilya Lapich sowie dem Nationaltheater-Orchester. Auf dem Programm, das die Brücke schlägt zwischen Epochen sowie Stilen und das Opernintendant Albrecht Puhlmann moderiert, stehen beliebte Arien und Duette sowie Chorwerke, etwa aus Mozarts „Figaro“, „Idomeneo“ und der „Zauberflöte“, von Georg Friedrich Händel aus „Semele“, aus Verdis „Nabucco“ oder Donizettis „Don Pasquale“. Von Johann Strauss erklingt nach der „Tritsch-Tratsch-Polka“ auch aus der „Fledermaus“ der Ausschnitt „Ein Souper heut‘ uns winkt“ sowie populäre Titel aus Operetten von Paul Lincke wie aus „Frau Luna“ die „Berliner Luft“. Das „Vilja-Lied“ von Franz Lehar darf ebenso nicht fehlen. Ein paar Überraschungen mehr sind ebenso vorgesehen. Karten zum Preis von 40 Euro gibt es an der Theaterkasse (Telefon 0621/1680-150).

Beim Theaterfest am Sonntag, 21. September, will der Verband dann zeigen, dass er nicht nur viele Musikfreunde vereint, sondern zudem kreative Mitglieder und Freunde hat. Schon jetzt laufen die Arbeiten zur Produktion von kunsthandwerklichen Präsenten, die dann verkauft werden sollen - ebenso zugunsten von „Lohengrin“. „Wir möchten gerne alles tun, um dem NTM die derzeitig so schwierige Lage zu erleichtern“, betont Kulczinski.

Redaktion Chefreporter

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