Mannheim. Echte Diosaurier-Eier werden ab 12. Oktober in der Ausstellung „Saurier – Faszination Urzeit“ der Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen sein. Dafür gab es, pünktlich zu Ostern, nun die nötigen „Eier“ in Form eines Riesenschecks. Mit 30.000 Euro unterstützt der Fördererkreis der Reiss-Engelhorn-Museen nämlich die geplante Sonderausstellung.
„Das ist schon eine gewaltige Stütze und hilft uns enorm“, sagt Wilfried Rosendahl, Generaldirektor des Museums, dankbar. Zwar reicht der Betrag nicht komplett aus, denn solche Ausstellungen kosten sechsstellige Summen. Michael Kost, Vorsitzender des Fördererkreis, will das „dicke Osterei“ seiner Spende aber als Anschubfinanzierung sehen.
Saurier-Ausstellung in Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen für alle Generationen
Der 1350 Mitglieder zählende Fördererkreis nutze „jede Chance, Museumsarbeit weiterzuentwickeln“ und trage seit rund 60 Jahre finanziell und durch ehrenamtliche Tätigkeit dazu bei, dass die Reiss-Engelhorn-Museen „als kultureller Leuchtturm der Region gesehen, erhalten und mit Leben gefüllt werden“, so Kost. Mit der Spende könne der vollständige und montierte Skelettabguss eines Deinonychus nach Mannheim kommen. „Dieser auch aus einschlägigen Kinofilmen bekannte Raubsaurier wird sicherlich Kinder wie Erwachsene gleichermaßen begeistern“, ist Kost überzeugt.
„Das wird eine Ausstellung für alle Generationen“, kündigt Rosendahl an. Die Sonderschau hole die Urzeit-Echsen nach Mannheim – anhand zahlreicher versteinerter Lebensreste, von Skeletten, lebensechten Rekonstruktionen und Präparaten, wobei Funde aus aller Welt ebenso wie aus dem Odenwald und der Pfalz zu sehen sein werden. Dabei reicht das Spektrum von A wie Archegosaurus bis Z wie Zephyrosaurus.
Passend zu Ostern: Ausstellung der Reiss-Eneglhorn-Mussen zeigt Saurier-Eier
Der montierte Skelettabguss des Deinonychus stammt aus Montana, USA. Das Tier konnte einst eine Länge von rund 3,4 Metern erreichen. „Sein Schädel war mit kräftigen Kiefern ausgestattet, die 70 gebogene, klingenartige Zähne trugen“, berichtet Rosendahl. Auf der Vorder- und Rückseite hatten alle Zähne ein Sägezahnmuster. Auch der Abguss von einem Coelophysis bauri, der vor 220 Millionen Jahren in New Mexico (USA) gelebt hat, wird in den Reiss-Engelhorn-Museen zu sehen sein.
Das Besondere: Er enthält im Magenbereich Knochen eines Krokodilvorfahren. „Das zeigt, dass diese Dinosaurier Fleischfresser waren“, so Rosendahl. Coelophysis bewegte sich zweibeinig fort und lebte möglicherweise in größeren Rudeln, wie andere Funde aus New Mexico belegen.
Passend zu Ostern verrät Rosendahl aber auch schon jetzt, dass die Besucher ein Original von einem Oviraptor-Ei sehen werden, 74 Millionen Jahre alt, in der Mongolei gefunden und als Leihgabe einer Privatsammlung zugesagt. Der Name Oviraptor bedeutet „Eierdieb“, denn das erste Skelett wurde auf einem fossilen Nest entdeckt.
„Man nahm an, dass der Saurier als Eierdieb auf dem Nest starb“, so Rosendahl, doch das habe sich als Fehlinterpretation erwiesen. Heute gehe man davon aus, dass es sich um ein brütendes Elterntier handele, denn man habe in Eiern auch versteinerte Skelette von Baby-Oviraptoren gefunden. Der Oviraptor war ein Allesfresser und bewegte sich zweibeinig fort.
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