Mannheim. Joachim Schäfer, Bloomaul und beliebter wie vielfältiger Musiker, sowie die von der Freilichtbühne bekannte „Schlappgosch“Christa Krieger machen mit Geschichten und Liedern den Abschluss. Am Mittwoch, 28. September von 15.30 bis 17.30 Uhr ist - wenn es nicht regnet - die vorerst letzte Veranstaltung auf der Seebühne im Luisenpark. Dann beginnt die Sanierung der Open-Air-Spielstätte, die bis zur Bundesgartenschau 2023 beendet sein soll.
„Wir beginnen gleich im Oktober mit der Baustelleneinrichtung“, kündigt Joachim Költzsch, der Geschäftsführer der Stadtpark-Gesellschaft, an. „Im November geht es dann richtig los“, sagt er.
Der Außenbereich der Seebühne soll modernisiert, ein neues Kassenhaus - ähnlich wie das an den Eingängen - gebaut, die Garderoben erneuert werden. „Auch an der Technik machen wir das eine oder andere“, so Költzsch. In erster Linie werde aber das Kunststoffdach - das noch von der Bundesgartenschau 1975 stammt - komplett ausgetauscht. „Es war ohnehin ein Wunder, dass es so lange gehalten hat“, gibt Költzsch zu, doch Geld für diese Arbeiten gab es erst jetzt dank der Bundesgartenschau.
Anfang diesen Jahres hatte die Stadtpark-Gesellschaft noch ein paar Risse nähen und Flecken auf die Plane draufsetzen müssen, damit die Veranstaltungen in der Saison stattfinden konnten. Nun werde es ein komplett neues Dach geben, „damit wir hoffentlich 20 Jahre Ruhe haben“, so Költzsch. Das Dach werde sogar „an der einen oder anderen Stelle, wo bisher der Regen auf Zuschauerplätze tropft, etwas erweitert“, aber dabei „die Grundform nicht verändert“.
Durchschnittliche Auslastung von 85 Prozent
Für Költzsch, der vor Beginn der Bundesgartenschau als Stadtpark-Chef in Ruhestand geht, ist der Beginn der Seebühnen-Sanierung ein besonders emotionaler Moment. Schließlich endet damit auch die Veranstaltungsreihe „Seebühnenzauber“, die er 2006 angestoßen hatte. In „eine neue Veranstaltungsära im Luisenpark aufbrechen“ wollte Költzsch damit. Er strich das alte Konzept, einfach irgendwelche Tourneeproduktionen auf die Seebühne zu holen, bei denen die Besucherzahlen stetig sanken. Stattdessen engagierte er Peter Baltruschat, Chef vom Kulturnetz sowie Impressario des Musikkabaretts „Schatzkistl“, und kreierte mit ihm die neue Reihe für ausgewählte Samstagabende. Baltruschat hat mit seinen guten Künstlerkontakten zahlreiche große Namen für Auftritte auf der Seebühne gewonnen - von Milva, Nina Hagen und Juliette Gréco über Dionne Warwick, Marla Glen, Roger Hodgson sowie Johnny Logan bis zum Flamenco-Starpaar Toni El Pelao und Uchi. Sehr oft waren die Abende ausverkauft, im Schnitt gab es eine Auslastung von 85 Prozent - was stets stark vom Wetter abhing.
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Seit 2006 gaben sich Künstler aus der Region, nationale Acts und Bühnengrößen von Weltformat in insgesamt 115 Vorstellungen die Ehre. Etliche Premierenabende und sogar eigens für diesen besonderen Ort zugeschnittene Formate gingen über die Seebühne. „Wenn eine Vision nicht nur realisiert, sondern auch erfolgreich etabliert wird, dann wurde wohl so einiges richtig gemacht“, dankt Költzsch „einem topmotivierten Team aus Kulturnetz- und Stadtparkverantwortlichen.“
Baltruschat dankt wiederum „für das Vertrauen, das mir die Möglichkeit gegeben hat gemeinsam mit der Marketing-Verantwortlichen Renate Fernando dieses Festival-Juwel über all die Jahre weiter zu entwickeln,“ sagt er. Im Bundesgartenschau-Jahr wird es keinen „Seebühnenzauber“ geben, und erst sah es so aus, als wäre dies das Aus für die Reihe. Baltruschat freut sich nun aber „über ein erstes Signal freut, dass es nach dem BUGA-Jahr in 2024 tatsächlich weitergehen könnte“, deutet er vorsichtig an.
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