Fußball

Regenbogen-Eckfahnen beim SV Waldhof - das sind die Reaktionen

"Einfach nur traurig, was ihr mit dem Fußball macht" - seit bekannt ist, dass SVW am Mittwoch mit Regenbogen-Eckfahnen spielt, gibt es nicht nur postive Reaktionen. Indes wird der Wunsch nach einem queeren Fanclub laut

Von 
Lea Seethaler
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Blick auf einen für die Unterstützung von Vielfalt bekannten Verein: St. Pauli hat schon die nächste Flagge im Angebot – die inklusivere Progressive-Pride-Flag. © FC St. Pauli

Mannheim. „Was könnte man beim SV Waldhof tun, um das Thema Toleranz und Vielfalt gerade zum CSD auch im Fußball zu platzieren“, machte sich Kai Friedrich schon oft Gedanken, wie er im Gespräch mit dem „MM“ erzählt. „Schon letztes Jahr wollten wir zum DFB-Pokal Spiel gegen Eintracht Frankfurt etwas machen, bekamen dann aber eine Absage vom DFB.“

Doch Friedrich betont: „Für mich als Fan des SVW gehören Toleranz und Vielfalt auch im Fußball einfach dazu.“ Die Freude über „das Zeichen, das der SVW hier zeigt“, sei jetzt riesig. „Ich war absolut überrascht und begeistert, als ich die positive E-Mail vom Waldhof, von Markus Kompp, bekam.“ Friedrich sagt: „Ich denke, ich werde am Mittwoch berührt sein, wenn ich die Eckfahnen auf dem Platz sehe.“

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Und wie bewertet Friedrich die aktuelle Situation von Queer-/Homophobie im Fußball, auch hier in der Region? „Nach wie vor sehr schwierig“, sagt Friedrich. „Gerade wenn ich die Kommentare in den sozialen Medien unter dem Post des SV Waldhof lese, macht es mich traurig und sogar wütend.“ Unter dem Post zur Regenbogenfahne-Ankündigung schrieben am Montag User etwa: „Einfach nur traurig, was ihr mit dem Fußball macht, und beim nächsten Spiel stehen dann die Spieler im Tütü auf dem Platz“ oder „Weg damit aus dem Fußball“, „Schickt die nach Lautern, passt zu denen“.

„Ich dachte, wir wären im Jahr 2022 schon etwas weiter“, sagt Friedrich. „Hier liegen noch sehr viel Arbeit und ein langer Weg vor uns.“ Es verwundere ihn nicht, „dass es nach dem Coming Out von Thomas Hitzlsperger keine weiteren aus dem Profi- Fußball gab“, so der Mannheimer. „Es gibt so viele queere Fußballfans beim SV Waldhof, einige stehen sogar auf der Osttribüne, vielleicht sollten wir mal einen queeren Fanclub gründen, wie es ihn beim FC Bayern schon länger gibt“, sagt er. Damit meint er „Queerpass Bayern“. „Dort regt sich keiner mehr über die Regenbogenfahne auf“, betont Friedrich.

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Doch erwartungsgemäß hielten die Waldhof-Fans und andere User auch bei den von Friedrich eingangs genannten abwertenden Kommentaren dagegen: „Mir ist es so derartig scheißegal, wer wen liebt oder warum. Man geht ins Stadion, weil wir Waldhof Fans sind.“ Auch eine Debatte um Sport und politische Symbole startete - Tenor: Politik hat im Sport, im Fußball nichts zu suchen. „Die Menge an Scheiße, die hier in den Kommentaren steht, ist wirklich nicht zu fassen... Fühlt sich bestimmt richtig gut an, mit euch im Block zu stehen nächstes Mal, danke dafür. Sport ist nicht politisch, ich bitte euch, dann bleibt mir doch auch fort mit eurem Working Class Gelaber“, schrieb jemand.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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