Mannheim. Bei dieser Nachricht schlägt das Herz aller Schlagerfans höher: Beatrice Egli kommt im nächsten Jahr zur Bundesgartenschau nach Mannheim. Die Schweizer Schlagersängerin, bekannt unter anderem durch ihre Hits wie „Mein Herz“ oder „Glücksgefühle“, tritt am 5. August 2023 auf der Hauptbühne auf dem Spinelli-Gelände auf. Aber auch zahlreiche weitere neue Programmbeiträge aus Mannheim und der Region hat Fabian Burstein, Projektleiter für das Buga-Veranstaltungsprogramm, inzwischen fest vereinbart, wie er auf Anfrage sagt.
Keine Stars einkaufen – das hatte Burstein immer als Motto für das von ihm verantwortete Programm mit dem Titel „Lebenskunst“ ausgegeben. Dass nun mit Beatrice Egli doch ein solcher auswärtiger Star auftritt, sieht er aber nicht als Widerspruch, und zwar aus zwei Gründen. Zunächst hat nicht er sie engagiert. Egli tritt auf bei der SWR4 Schlagerparty, eine der vielen Veranstaltungen im Zuge der Kooperation der Bundesgartenschau mit dem SWR, zu der auch SWR1 Pop & Poesie, Auftritte der SWR Big Band oder das SWR Familienfest zählen. Neben Egli soll die beliebte Schlagerband Papis Pumpels dabei sein.
Schlagzeuger aus Mannheim
Egli werde an dem Abend jedoch nicht – wie bei manch anderen Schlagerpartys – nur einige Titel singen, „sondern das wird ein richtiges Konzert und eine tolle Party bis in den späten Abend“, kündigt er an. Und das passt insofern in sein Konzept, bei der Buga auf regionale Künstler zu setzen, weil es eben doch Bezüge zu Mannheim gibt: Patrick Metzger, seit 2013 Schlagzeuger der Band von Beatrice Egli, „ist ein Mannheimer Gewächs“, so Burstein, nämlich 2008 Absolvent der Popakademie, zeitweise tätig am Nationaltheater und Inhaber der „Drumsformers Schlagzeugschule“ in Neckarau. „Für die Drummerszene Mannheims ist er sehr wichtig“, weiß Burstein und ist froh, ihn auf der Buga zu haben.
Die Buga
- Die Bundesgartenschau in Mannheim vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023 statt
- Alle etwa 5000 Kultur- und Bildungsveranstaltungen an den 178 Tage sind im Eintrittspreis inbegriffen.
- Dauerkarten gibt es jetzt schon am Paradeplatz, bei der Tourist-Info am Hauptbahnhof und am Luisenpark-Haupteingang. Einzeltickets werden ab Oktober verkauft.
Ebenso auf die Bundesgartenschau geholt hat er ClockClock, die gerade beim Stadtfest auf der Wasserturmbühne Tausende von Zuhörern angezogen haben. Burstein will damit „zeigen, dass wir nicht nur im bestehenden Künstlerreservoir fischen, sondern aktuell reagieren, wenn plötzlich eine junge Gruppe aus der Region so durch die Decke geht“. Und das hat ClockClock bewiesen, denn derzeit landet die junge Elektropop-Formation aus Landau gerade mehrere Erfolge. Mit fast 40 Millionen Aufrufen im Internet allein im Jahr 2021 sowie zwei erfolgreichen Radio-Singles gehöre die Band, so Burstein, „zu den aufregendsten neuen Pop-Acts“.
Die im Februar veröffentlichte neue Single „Sorry“ sei derzeit die Nummer 1 der meistgespielten Lieder auf dem deutschen Hörfunkmarkt und werde „von allen deutschsprachigen Radiosendern rauf und runter gespielt“, so Burstein. Indem er sie für den 26. Mai 2023 engagiert hat, will er zeigen, „dass die Bundesgartenschau den Anspruch hat, dass eine junge Zielgruppe uns als Lebens- und Kulturraum wahrnimmt“.
Weit über die junge Zielgruppe hinaus populär ist Christian Chako Habekost. Dass der Comedian bei der Buga aktiv sein wird, steht schon länger fest – aber nun ist es ganz konkret. Für den 18. April, 25. April, 16. Mai, 23. Mai, 6. und 20. Juni wurden sechs Shows auf der Hauptbühne auf dem Spinelli-Gelände fixiert. „Er spielt für uns ein exklusiv für die Bundesgartenschau geschriebenes Programm, das so nur bei uns zu sehen sein wird – mit ganz viel Lokalkolorit und rund um die Themen der Bundesgartenschau.“
Über 100 Jahre altes Zupforchester
Diese Leitthemen – Klima, Umwelt, Energie, Nahrung – hatte Burstein vorgegeben, als er im Dezember Vereine, Kulturinitiativen, Künstler und Gruppen aus der Region aufrief, sich mit ihren Ideen zu bewerben, wenn sie Teil des Angebots im Sommer 2023 auf dem Spinelli-Areal oder im Luisenpark werden wollen. Dazu habe es mehr als 100 Rückmeldungen gegeben, „ein sehr schönes und breites Angebot“. Etwa 35 bis 40 davon habe eine Jury bereits ausgesucht. „Mit den Einsendern gehen wir derzeit ins Gespräch, prüfen gemeinsam die Chancen auf Realisierbarkeit“, kündigt er an.
Das Spektrum ist enorm breit. Ein Beispiel stellt der Mannheimer Verein Peer23 auf der Friesenheimer Insel dar, der sich der Förderung der Subkultur verschrieben hat. „Ganz spannend“ findet Burstein die von ihm geplanten, genreübergreifenden Performances rund um die Buga-Leitthemen und Nachhaltigkeit, die er eigens entwickeln will.
„Toll“ findet Burstein aber ebenso eine ganz andere Art von Verein und Kultur, nämlich die Mandolinata Mannheim, ein 1920 gegründetes Zupforchester, das sich mit einer Konzertreihe „Das blaue „Wunder – Planet erde“ beworben hat. „Sie haben sich unseren Aufruf zu Herzen genommen und wollen Musik einstudieren, die sich mit unseren Leitthemen befasst, und wir können damit mal ein ganz anderes Spektrum Musik zeigen“, so der Projektleiter.
Historische Themen
Auch zwei historische Beiträge hat Burstein in den Blick genommen. Der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur will auf die Internationale Kunst- und große Gartenbauausstellung 1907 zurückblicken, der Verein für Ortsgeschichte Feudenheim auf die geohistorische Entstehung der Landschaft rund um das Spinelli-Gelände seit der Eiszeit – dort gibt es ja eine eiszeitliche Sanddüne als Naturdenkmal – und die Entwicklungsgeschichte der Landwirtschaft.
Über eine Initiative hat sich Burstein zudem noch sehr gefreut, wie er sagt: Die Kulturtage Vogelstang wollen 2023 mit Veranstaltungen aufs Buga-Gelände kommen. Schließlich liege ihm gerade der kulturelle Austausch mit den benachbarten Stadteilen am Herzen.
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