Versammlungen

Polizei Mannheim weist Kritik von Deutsch-Israelischer Gesellschaft zurück

Nachdem die Deutsch-Israelische Gesellschaft zu wenig Schutz ihrer eigenen Kundgebung kritisiert hat, weist die Polizei Mannheim diese Vorwürfe zurück

Von 
Sebastian Koch
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An der Kundgebung der DIG in Mannheim nahmen etwa 150 Menschen teil © Christoph Blüthner

Mannheim. Das Polizeipräsidium hat Kritik der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Rhein-Neckar (DIG) am Einsatz während der beiden Nahost-Demonstrationen am Samstag in Mannheim zurückgewiesen. Der Vorsitzende der DIG, Chris Rihm, hatte am Samstag moniert, dass die Polizei die Israel-Kundgebung nur zu den Zeitpunkten geschützt habe, als die pro-palästinensische Demonstration am Paradeplatz vorbeigezogen sei. Bislang sei man davon ausgegangen, dass die eigenen Kundgebungen besser geschützt würden, kritisierte der DIG-Vorsitzende und erklärte, „viele“ Teilnehmer und Teilnehmerinnen hätten sich nicht sicher gefühlt.

Eine Sprecherin der Polizei erklärte dazu am Montag auf Anfrage, dass die pro-israelische Demonstration „über die gesamte Zeitdauer von Polizeikräften überwacht“ worden sei – teilweise durch sichtbare Präsenz, teilweise durch verdeckte Maßnahmen. Da es allerdings „keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung gab, wurde eine Überwachung mit entsprechenden geringem Kräfteeinsatz durchgeführt“.

Zweites Aufeinandertreffen "nicht zu erwarten"

Weiterhin heißt es, dass aufgrund der Anmeldungen der Demonstrationen ein zweites Aufeinandertreffen von palästinensischer und israelischer Versammlung „nicht zu erwarten“ gewesen sei. So war die pro-israelische Kundgebung – zu der neben der DIG die Jüdische Gemeinde und weitere Initiativen aufgerufen hatten – nur bis 15.30 Uhr angemeldet. Die zweite Begegnung der Gruppen fand bereits etwa eine Stunde später statt. Zu diesem Zeitpunkt waren noch etwa 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der israelischen Kundgebung auf dem Paradeplatz.

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Die Polizei schirmte die israelische Gruppe in Richtung Kurpfalzstraße ab und verhinderte dadurch eine direkte Konfrontation beider Gruppen. Wohl von der Kunststraße aus kommend, gelang es einem jungen Mann dennoch, eine israelische Landesfahne zu stehlen.

„Vorrangig wurde durch die eingesetzten Polizeikräfte die direkte Trennung der beiden Versammlungen in den Fokus gestellt, um ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppierungen zu verhindern“, antwortete die Sprecherin der Polizei auf die Frage, weshalb keine Beamten im Rücken der Gruppe gewesen seien. Auch verweist sie darauf, dass die Umstände des Diebstahls noch nicht abschließend geklärt seien.

Die Polizei hatte noch am Samstagabend einen Verdächtigen vorläufig festgenommen. Wie eine Sprecherin am Dienstagmorgen mitteilte, wurde der 20-jährige Tatverdächtige nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß entlassen. Die Ermittlungen dauern an.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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