Mannheim. Christiane Pröllochs hat einen Beruf, der kaum vergleichbar ist mit den meisten anderen, denn sie begleitet schwer kranke und sterbende Menschen auf dem letzten Weg. Pröllochs ist Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes Mannheim/Rhein-Neckar. Wie ihre Aufgabe konkret aussieht – und warum diese außergewöhnliche und sinnstiftende Arbeit vor allem Ehrenamtliche braucht –, das erklärt Pröllochs in der neuen Folge des Interview-Podcasts „Mensch Mannheim“.
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Sie war zwölf Jahre alt, als sie erstmals intensiv mit dem Thema Tod in Berührung kam. Ihre Großmutter starb mit 60 Jahren bei einem Autounfall. Mit ihrem Großvater habe sie dann viel über Sterben und Tod gesprochen, erzählt Pröllochs. Beide hätten dann verabredet, dass sie dabei sein werde, wenn er stirbt – und so geschah es auch. Die Pädagogin sagt: „Ich erlebe das einfach immer wieder, wie wertvoll es ist, wenn ein Mensch in seiner letzten Lebensphase intensiv begleitet wird.“ In der Hospizarbeit vereine sich vieles, was ihr in der Arbeit mit Menschen wichtig sei. Pröllochs selbst übernimmt in der Regel den Erstbesuch bei den Sterbenden. Sie nehme die Bedürfnisse dieser Menschen auf, „versuche, so viel wie möglich von dem zu erfassen, was diese Person ausmacht“, auch was für sie in dieser Situation Lebensqualität ausmache. Diese Information gibt sie dann an die Ehrenamtlichen weiter. Pröllochs spricht sehr offen über unterschiedliche Fälle der Sterbebegleitung, auch davon, wie anspruchsvoll die Arbeit mit Demenzkranken ist.
Ohne Schmerzen zu sterben, nicht allein gelassen zu werden, Geborgenheit zu erleben, diese Bedürfnisse würden alle Sterbenden – ob demenzkrank oder nicht – zeigen. Pröllochs spricht auch über Menschen, die den Tod herbeisehnen, einen letzten Wunsch formulieren oder Panik vor dem Ende haben.
Jedes Jahr werden beim ASB neue Ehrenamtliche ausgebildet, beginnend mit einem Vorbereitungskurs. Für den Erfolg der Ausbildung ist die „hospizliche Haltung“ notwendig – eine Haltung des Respekts und der Achtung für die sterbenden Menschen in ihrer individuellen Situation, zugleich eine Haltung, die das eigene Handeln reflektieren lässt. Interessierte können sich telefonisch (0621/72707320) oder per E-Mail (hospiz@asb-rhein-neckar.de) an Christiane Pröllochs wenden.