Mannheim. Michel Maugé blickt auf ein faszinierendes Berufsleben in der Kongress- und Messebranche zurück - und es ist eines, das viel mehr mit der großen Politik zu tun hat, als man zuerst denkt. Der langjährige Rosengarten-Chef berichtet im Podcast „Mensch Mannheim“ von Begegnungen mit gekrönten Häuptern, Staatschefs und einem unvergesslichen Parteitag. Wie kamen diese besonderen Erlebnisse zustande?
1978 ging Maugé nach Aachen, zunächst als Kur- und Verkehrsdirektor und Protokoll-Chef der Stadt. Weitere fünf Jahre folgten als Geschäftsführer der „Aachener Congress und Tourismus GmbH“. Er verantwortete die Organisation von Großveranstaltungen - und vor allem den Karlspreis, der großen Persönlichkeiten gewidmet ist, die sich um die europäische Gemeinschaft verdient gemacht haben.

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Der Höhepunkt: Die Auszeichnung von König Juan Carlos König von Spanien, der mit seinem Hof, Parlament und Kabinett unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen angereist war. Wie sich das Königshaus in diesen Tagen des Aachener Ausnahmezustands auch von seiner privaten Seite zeigte, das erzählt Maugé im Podcast.
Das deutsch-französische Gipfeltreffen im September 1978 in Aachen wurde nicht nur wegen der frisch formulierten Idee einer Gemeinschaftswährung geschichtsträchtig, auch eine Toilette für den französischen Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing geriet zum Politikum. Detailreich erzählt Maugé diese Anekdote und berichtet von geradezu absurd erscheinenden protokollarischen Aufwänden.
Es folgte der Wechsel nach Mannheim. Zum Amtsantritt am 1. Januar 1989 war der Rosengarten noch eine städtische Behörde. Ein Modell, das allein finanziell keine Zukunft hatte. „Mannheim war mit sich selbst zufrieden“, sagt der frühere Rosengarten-Chef zurückblickend über seine Mannheimer Anfänge. Die Stärken der Stadt hätten neu definiert und ausgegraben werden müssen. Maugé baute das Haus komplett um - und es wurde attraktiv für Kongresse und für Parteitage wie der legendäre der SPD 1995: Oskar Lafontaine stürzte Rudolf Scharping. Maugé war an diesem politischen Drama näher dran, als ihm lieb war. Den Anblick von Scharpings chaotischem Parteitagsbüro nach dessen Abreise wird er nie vergessen.
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