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Professor Georg Nagler in wenigen Worten vorzustellen, ist eine Herausforderung. Seit zehn Jahren ist er Rektor der Dualen Hochschule Mannheim (DHBW). Aber ein Blick in die Vita zeigt: Nagler steht für viel mehr als die Leitung einer Hochschule - und im Podcast „Mensch Mannheim“ erzählt er launig über zwei spezielle Leidenschaften und sein abwechslungsreiches Berufsleben.
Der Jurist startete seine Karriere als Staatsbeamter am Landratsamt Amberg-Sulzbach, aber anstatt die Hieracharchiestufen zum Landratsposten hinaufzuklettern, entschied Nagler sich für die Lehre: Von der Bayerischen Beamtenschule wechselte er als Professor zur Fachhochschule Biberach, wurde Gründungspräsident der FH Hof, um dann in die Gesundheitswirtschaft einzusteigen. Als Vorstandsmitglied der AOK Bayern war es seine Aufgabe zu rationalisieren, doch irgendwann kam die Lust an der Lehre zurück und der frei werdende Rektorenposten in Mannheim gerade recht.
Nagler bringt in seinem Amt nicht nur seine fachliche Expertise als Jurist ein, sondern in den eingangs erwähnten zwei Leidenschaften: Rhetorik und Verhandlungsführung. „Rhetorik war ein Steckenpferd seit meiner Schülerzeit“, berichtet der Rektor. „Für einige juristische Tätigkeiten ist Rhetorik eine wichtige Voraussetzung.“ Seine Buchempfehlung hierzu: „Schnelles Denken, langsames Denken“ des israelisch-US-amerikanischen Psychologen Daniel Kahnemann, der 2002 mit Wirtschafts-Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Das Buch halte er für eines der zehn wichtigsten, die er je gelesen habe - „weil es einfach die verhaltenspsychologischen Grundlagen auch erklärt für einige rhetorische Phänomene“. Ihn fasziniert, wie im Innern der Menschen zwei Systeme arbeiten: Das Bewusste und Unbewusste. An Beispielen der Rhetorik in öffentlichen Debatten analysiert er dieses Zusammenspiel.
Bis zu seinem Ruhestand in gut zwei Jahren treibt Nagler ein wichtiges Projekt noch an: „Die Besetzung von Professuren ist mittlerweile sehr schwierig geworden. Wir haben da einige, die wir schon vier, fünfmal ausgeschrieben haben und nicht besetzen können.“ Die DHBW arbeitet daher daran, ein „Academic Career Center“ (ACC) einzurichten. Die Lehre soll wieder attraktiver werden, auch flexibler - vor allem Frauen sollen begeistert werden, an die DHBW zu wechseln.
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