Mannheim. Start ist die traditionelle „Närrische Bootsfahrt“. Da die MS „Kurpfalz“ erst im Frühjahr startklar gemacht wird, hat die von Präsident Thomas Dörner geführte Karnevalskommission die „Königin Silvia“ der Weissen Flotte Heidelberg gechartet. 1000 PS treiben das 59 Meter lange Schiff an, und als pünktlich um 9.33 Uhr die beiden Matrosen die dicken Taue lösen, ist an Deck schon durchaus hochwellige Stimmung. Mit an Bord sind außer dem Stadtprinzenpaar und vielen Tollitäten aus den Vororten zwei Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl, Erster Bürgermeister Christian Specht und SPD-Fraktionschef Thorsten Riehle.
Kleppergarde erstmals dabei
Langsam und leise gleitet das Flaggschiff der Heidelberger Reederei über Rhein und Neckar. Im Kaiserwörthhafen, auf der Westseite des Rheins, dreht Schiffsführer Tim Wetzig die lange „Königin Silvia“, um dann wieder zu Tal bis zur Neckarspitze und dann zurück in den Neckar zu fahren. Tradition ist, dass zwischenzeitlich mal das Prinzenpaar das Steuerrad übernimmt.
Am Anleger Kurpfalzbrücke und oberhalb wartet dann ein riesiges Spalier von Fasnachtern auf die Teilnehmer der Bootsfahrt. Riesig die Garden von Carnevals Club Waldhof (CCW), Feuerio, „Löwenjägern“ und „Pilwe“, die hier aufgereiht sind. Aber auch die „Gowe“ aus Wallstadt und die „Grumbe“ aus Heddesheim sind da, Elferräte von vielen weiteren Vereinen sowie erstmals beim „Kleinen Umzug“ zudem Schwellköpp, Fahnenschwinger und Mitglieder der Kleppergarde.
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„Alles Kollegen“, deutet Frank Just, Vizepräsident der Karnevalskommission und bei der BASF tätig, auf eine Gruppe im bunten Fransenkostüm der Kleppergarde. Mit Rasseln machen sie schön Lärm, auch die Karlsternhexen hauchen kräftig auf ihre Trommeln, „Löwenjäger“-Elferrat Eduard Schmidt spielt zwischendurch Solo-Trompete, und der gemeinsame Musikzug von „Pilwe“ und „Stroseridder“ macht musikalisch den Weg frei für das Stadtprinzenpaar. Andre Bieder steuert es im offenen Jeep Wrangler durch die Stadt, und der beeindruckend lange Umzug mit so vielen Teilnehmern wie noch nie, ergänzt erstmals auch von den Schaustellern, folgt ihnen.
Party in den Planken
Am Straßenrand werden ständig Handys gezückt, Bilder und Videos gemacht. Ab und zu tauchen kostümierte Passanten, vor allem Kinder, auf – die sich freuen, wenn die Karlsternhexen Lutscher verteilen. „So sind wir wenigstens auf einem Umzug dabei“, strahlt ihr Fahnenträger Alexander Feickert. „Schau, wie viele Leute, ist das nicht wunderbar“, jubelt Sonja Lenner vom Mannheimer Traditionscorps über die vielen Menschen, die insbesondere zwischen Marktplatz und Paradeplatz in mehreren Reihen am Straßenrand stehen. „Es ist richtig schön – man merkt, dass die Leute das wollen“, sagt auch „Pilwe“-Elferrat Oliver Scriba. „Die Stadt ist gut gefüllt, deutlich mehr als sonst“, registriert ebenso Feuerio-Gardekommandeur Jürgen Steube.
Nur durch einen Lkw von Schausteller Markus Rick als Bühne ist auch eine kurze Party in Höhe der Münzgasse möglich. Da greift Feuerio-Vizepräsident Stefan Hoock zum Mikrofon, begrüßt das Prinzenpaar und bewährt sich mal wieder als Stimmungsmacher, etwa mit „Hulapalu“ oder „Ich war noch niemals in New York“. Prompt formiert sich, von der Feuerio-Garde angeführt, auf den Planken eine Polonaise. Alle Fasnachter, das Prinzenpaar voran, dürfen dann am Wasserturm vom Riesenrad aus den Ausblick genießen – und Ahoi aus 35 Metern Höhe rufen. „Super – toll, dass in der Stadt doch was los ist“, freut sich da „Stichler“-Senatsvize Jürgen E. Wolf.
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