Mannheim. Alle Verkaufspläne haben sich zerschlagen: Der Holzpavillon der Bundesgartenschau bleibt zunächst auf dem Spinelli-Gelände. „Er kann nicht veräußert werden“, informierte Larissa Schekalla, Projektmanagerin im Umweltdezernat, den Bezirksbeirat Feudenheim. Derzeit laufe „die verwaltungsinterne Klärung, wie wir damit weiter verfahren und welche Sicherungsmaßnahmen vorgenommen werden“. Momentan ist der Pavillon eingezäunt, weil er sich auf dem östlichen Teil des Spinelli-Areals befindet, wo bis Ende 2024 noch Rückbauarbeiten laufen.
Trägerverein für Verwaltung und Betrieb des Buga-Pavillons möglich
Während es aus dem Bezirksbeirat dazu keine Wortmeldung gab, meinte Stadträtin Gabriele Baier (Grüne), der Pavillon „droht zu bleiben“. Dann müsse für die an dieser Stelle vorgesehene Sandrasenfläche eine Ausgleichsfläche gefunden werden, forderte sie.
David Linse, der Persönliche Referent des Oberbürgermeisters, widersprach der Formulierung „droht zu bleiben“. „Es gibt viele Menschen, die diese Architektur liebgewonnen haben und die auch Ideen haben, was dort geschehen kann“, verwies er etwa auf den großen Andrang beim Ökumenischen Gottesdienst Mitte April zum Jahrestag der Buga-Eröffnung.
„Wir müssen prüfen, was möglich ist“, so Linse. Dazu werde derzeit an einem Konzept gearbeitet, „und jemand muss ihn betreiben“. Dem Vernehmen nach überlegt die Verwaltung intern, einen Trägerverein zu gründen, der den Pavillon verwaltet und vermietet. Wenn der Holzpavillon an dieser Stelle bleibe, müsse die Frage einer Ausgleichsfläche geprüft werden, so Linse.
Allein Auf- und Abbau plus Fundament kosten 500 000 Euro
Der Holzpavillon, bereits zur Buga 2019 in Heilbronn entstanden und dann nach Mannheim transportiert, diente während der Bundesgartenschau der Metropolregion als Plattform für viele Veranstaltungen. Dann stand er für einen Euro zum Verkauf. Ladenburg und die Firma Freudenberg hatten Interesse, aber lehnten doch ab. Dann prüfte das Land die Übernahme für die Hochschule Nürtingen, aber das zerschlug sich ebenso wie die Nutzung bei einer anderen Gartenschau. Als Problem erwies sich dabei stets, dass für Abbau- und Wiederaufbau sowie ein neues Fundament rund 500 000 Euro veranschlagt werden.
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Die SPD-Gemeinderatsfraktion hatte bereits im April einen Antrag eingereicht, dass der Holzpavillon erhalten bleibt. Man dürfe die Chance nicht verstreichen lassen, ihn für Angebote für die Anwohner rund um Spinelli zu nutzen, etwa für Gottesdienste, Bürgerversammlungen und andere kleine Veranstaltungen. Die Sozialdemokraten forderten daher von der Verwaltung die Erarbeitung eines Nutzungskonzepts gemeinsam mit der IG Spinelli und dem Freundeskreis Buga sowie mit Bezirksbeiräten, Vereinen oder Kirchen.
Von Mannheimer Architekt Achim Menges konstruiert
Konstruiert vom – in Mannheim geborenen – Architekten Achim Menges, der für seine von der Natur inspirierten Entwürfe den Gottfried Wilhelm Leibniz Preis 2023 erhalten hat, entstand der auch „Seeigel“ genannte Pavillon 2019 als Forschungsprojekt am Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart und am Institut für computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung.
Es war eine Auftragsarbeit für die Landesregierung, gefördert mit 2,5 Millionen Euro als Vorbild für die Verwendung biologischer Baustoffe und die Herstellung mit Robotern. Die Konstruktion besteht aus 376 sechseckigen Segmenten aus Kieferfurnierschicht.
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