Festival

Mannheims "MyBuddy"-Festival will Menschen zusammenbringen

Beim „MyBuddy“-Festival auf dem Alten Meßplatz sollen junge Erwachsene am Internationalen Tag der Freundschaft Verbindungen vertiefen und neue knüpfen. Das Programm ist vielfältig

Von 
Sebastian Koch
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Weihua Wang (Mitte) und ihr Team wollen am Samstag auf dem Alten Meßplatz Freundschaften und den kulturellen Austausch fördern. © MyBuddy

Mannheim. Es soll ein Festival für alle Kulturen werden. Eines, bei dem sich Einflüsse aus Südamerika mit Traditionen aus Deutschland und Europa oder Geschmäckern aus Asien, Afrika und Australien vermischen - und ja: Natürlich sind auch Inputs aus Nord- und Mittelamerika am Samstag auf dem Alten Meßplatz willkommen. „Es geht beim ,MyBuddy’-Festival um alle jungen Menschen in Mannheim“, erklärt Weihua Wang.

Schließlich begehen die Vereinten Nationen am Samstag den Internationalen Tag der Freundschaft, den das Organisationsteam des Mannheimer Start-ups MyBuddy als Anlass für das urbane Kulturfestival nimmt. In Mannheim gebe es Migranten und Migrantinnen aus mehr als 190 Ländern, erklärt Wang. „Vielen sieht man ihren Migrationshintergrund nicht an, trotzdem haben sie entweder Gesprächsbedarf oder wahnsinnig viel und Spannendes zu erzählen“, sagt die Unternehmerin. „Wir wollen alle Menschen zusammenbringen und ein Format schaffen, das für die junge Generation hip und erfrischend ist.“

Graffiti, Tattoos und Austausch

Das Festival richtet sich an 18- bis 38-Jährige. Natürlich würden aber Jüngere oder Ältere nicht abgewiesen werden, sagt Wang. Bei allen Programmpunkten ab 12.30 Uhr soll der Austausch der Kulturen im Mittelpunkt stehen. So geht es beim Human-Library-Format etwa darum, in persönlichen Gesprächen mehr über Fluchterfahrungen, Migration und das Zusammenleben in Mannheim zu erfahren. „In kleinen Gesprächsrunden traut man sich oft mehr zu sagen als vor großen Gruppen und als Zuhörerin oder Zuhörer ist es auch einfacher, Fragen zu Themen zu stellen, bei denen man selbst unsicher ist“, hofft die Organisatorin. Ein ähnliches Projekt zu Themen, die auch über Migration und Integration hinausgehen, hatte zuletzt unter anderem die Stadtbibliothek veranstaltet (wir berichteten).

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Der Tag der Freundschaft habe in diesem Jahr vor allem in Europa „leider“ sehr viel mehr Gewicht als es Wang lieb wäre. „Auch bei uns wird der Krieg in der Ukraine eine große Rolle spielen.“ So werde es ukrainisches Essen oder einen Stand mit Souvenirs aus dem kriegsgeplagten Land geben. Sängerin Navka aus der Ukraine tritt auf.

Es soll kulinarische Angebote „aus der ganzen Welt“ geben, kündigt Wang weiter an. Wie auch schon vergangene Woche beim „Fountain of Youth“-Festival könnten Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem ihre Graffiti-Künste bei einem Workshop entdecken, zudem gibt es die Möglichkeit, sich mit der Kultur der traditionellen Henna-Tattoos vertraut zu machen.

Individuelle Entscheidungen

Zusammen mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Isabel Cademartori und Florence Brokowski-Shekete, Direktorin des Schulamts, spricht Wang über das Thema „Einfach zusammenwachsen - so gelingt kulturelles Miteinander“. Auch Adler-Spieler Thomas Larkin diskutiert mit. „Sport verbindet Menschen, aber Sportler selbst kommen bei dem Thema eigentlich selten zu Wort“, meint Wang. Bei unterschiedlichen Spielen gebe es Tickets für Spiele der Adler und Löwen oder für Konzerte zu gewinnen.

Neben dem kulturellen Austausch steht die Freundschaft im Mittelpunkt des Festivals: Bestehende Verbindungen sollten gestärkt und neue auf spielerische Weise geknüpft werden. Was versteht aber die Organisatorin selbst unter dem Begriff Freundschaft? Wirklich beantworten kann Wang diese Frage nicht. Vielleicht will sie es auch nicht? „Ich denke, jeder Mensch sollte für sich selbst entscheiden, was eine Freundschaft ausmacht“, erklärt sie. Man könne den Begriff über die Häufigkeit gemeinsamer Treffen definieren oder über gemeinsame Hobbys. Auch Biografien würden Menschen verbinden. „Das ist eine ganz individuelle Entscheidung“, sagt Wang.

Mehr Informationen: www.my-buddy.org/festival/

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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