Der 30. Juli wird als Internationaler Tag der Freundschaft weltweit gefeiert. Auch in Mannheim ist dieser Tag mit einem bunten Programm begangen worden. Im Rahmen des „MyBuddy“-Festivals standen freundschaftliche Beziehungen am Samstag im Fokus. Gleichzeitig konnten die Besucher beim ersten urbanen Kulturfestival andere Sitten sowie Kulinarisches entdecken.
"Erfrischendes Format"
Das schöne Wetter lockt Familien, beste Freunde, aber auch Cliquen auf den Alten Meßplatz. Das multikulturelle Spektakel veranstaltet hat die Mannheimer Gemeinnützige Unternehmergemeinschaft (GUG) und Social Start-up MyBuddy, die Geschäftsführerin Weihua Wang vergangenes Jahr gegründet hat. Das Ziel: „Die verschiedenen Kulturen in Deutschland zu stärken, mit einem neuen, erfrischenden Format“, sagt Wang. Man wolle das Beste aus aller Welt zusammenbringen, vor allem für diejenigen, die schon länger hier lebten und keine Integrationshilfe mehr benötigten. „Alle Kulturen sind eine totale Bereicherung“, betont Wang. Sie möchte daher erreichen, dass die Menschen ein Miteinander erleben, das auf tieferem Verständnis für andere fußt.
Das Festival ist die erste Veranstaltung, welche die GUG auf die Beine stellt. Herausgekommen ist ein Event, das sie nun jährlich veranstalten möchten. Besucher können sich einmal um die Welt schlemmen: Ob Köstlichkeiten aus Afrika, der Ukraine, Peru, Brasilien oder Asien, an den verschiedenen Essständen muss niemand hungrig bleiben. Zudem gibt es unter anderem Stände für Makramee, Henna-Tattoos oder Kalligraphie.
Wer sich gern bewegt, betätigt sich an den Ständen der Rhein-Neckar-Löwen oder den Adler Mannheim. Bei dem Eishockey-Verein können die Besucher ihre Geschicklichkeit beim Powerplayground unter Beweis stellen, sich ihren Idolen ganz nah fühlen - und Trikots gewinnen. „Wir haben nicht mit so vielen Besuchern gerechnet“, sagt Paula Weinert von der Marketing-Abteilung begeistert. Kaum erklingen lateinamerikanische Rhythmen, scheint das Thermometer noch ein wenig zu steigen. Es gibt Workshops an denen die Besucherinnen und Besucher lateinamerikanische Tänze wie Salsa, Bachata sowie Souk aus der Karibik gut gelaunt teilnehmen.
Auf der Hauptbühne treten Acts, die zum Teil multikulturelle Wurzeln haben, auf. So sorgen die Sängerinnen Enya, Aysu feat. Jean Pierre und Any, Lea sowie Navka aus der Ukraine sowie die Gruppen Pantha, Luenna und Kies für ausgelassene Stimmung. Abends zaubert der BigFM World Beats-DJ Gimi heiße Rhythmen auf den Platz.
Bei einer Podiumsdiskussion sprechen die SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori, Bestsellerautorin Florence Brokowski-Shekete und Adler-Spieler Thomas Larkin darüber, wie kulturelles Miteinander funktioniert. Grußworte gab es unter anderem von ML-Stadträtin Christiane Fuchs im Namen der Stadt. „Mannheim ist definitiv eine Stadt der Vielfalt und der Vielfaltstraditionen“, sagt sie. „Wir können von der Unterschiedlichkeit unseres Gegenübers etwas lernen - wenn wir nur bereit sind, offen und wertschätzend aufeinander zuzugehen.“
Kseniia und Karyna stammen aus der Ukraine, haben sich aber erst vor wenigen Monaten in Deutschland kennengelernt. „Ich bin zu ihr ins Haus in Leimen gezogen“, erzählt die 20-jährige Karyna. Die 22-jährige Kseniia fügt hinzu: „Ich mache derzeit einen Deutschkurs und bin an fünf Tagen der Woche eingespannt. Heute ist das erste Mal, dass wir etwas zusammen unternehmen können.“ Sisay hat seinen besten Freund vor sechs Jahren am Alter kennengelernt. „Ich spiele zudem mit ihm Fußball“, sagt der 32-Jährige.
Ehrlichkeit, Respekt und Vertrauen
Eine beste Freundin hat die 22-jährige Britta nicht. „Ich habe mehrere gute Freunde“, sagt sie. Die gleichaltrige Miriam kennt ihre Freunde vor allem aus der Schule und vom Studium. Luisa hat einen besten Freund, den die 20-Jährige aus Heidelberg aus der Schule kennt. Die beiden verbindet die Liebe zum Reisen und guter internationaler Küche. Für Barim gehören zu einer guten Freundschaft Ehrlichkeit, gegenseitiger Respekt und Vertrauen. „Das zu gewinnen, braucht aber Zeit.“
Der 29-jährige Max hat seinen besten Freund beim Studium kennengelernt. Inzwischen wohnt dieser zwar in München, doch die beiden verreisen noch immer gern zusammen. „Jeder Urlaub, den ich nicht mit meiner Freundin mache, verbringen wir zusammen.“ Timos bester Freund lebt in Karlsruhe, ihn kennt er aus der weiterführenden Schule. „Auch wenn wir uns mal zwei, oder drei Monate nicht sehen: Wenn wir uns wieder treffen, fühlt es sich so an, als seien wir nie getrennt gewesen.“
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