Innenstadt

Mannheimer Verkehrsversuch: Anwohner fordern nächtliche Sperrungen

Jetzt äußern sich die Anwohner! Die kritischen Stimmen nach der Entscheidung, den Verkehrsversuch in der Mannheimer Innenstadt ab dem 13. März zu beenden, mehren sich. Von "Hinterzimmerpolitik" spricht QuadRadEntscheid

Von 
Florian Karlein
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Symbol des Verkehrsversuchs: Die Schranke in der Fressgasse, direkt hinter der Einmündung zur Erbprinzenstraße, soll in den kommenden Wochen abgebaut werden. © Thomas Tröster

Mannheim. Die kritischen Stimmen nach der Entscheidung, den Verkehrsversuch in der Innenstadt ab dem 13. März zu beenden, mehren sich. Über das Wochenende äußerten sowohl der Bürgervereins Innenstadt-West sowie das Projekt QuadRadEntscheid ihr Unverständnis darüber, dass die Sperrungen und Maßnahmen zurückgebaut werden sollen.

Nimmt Poser-Verkehr wieder zu?

Der Vorstand des Bürgervereins, Hannes Köppel, Jutta Schroth und René Wörns, spricht von einer „völlig unerwarteten Entscheidung“, die sie „in keiner Weise nachvollziehen“ können: „Niemand von uns hat damit gerechnet, dass wir wieder tägliche Staus in Kunststraße und Fressgasse und eine völlig verstopfte Markstraße mit Hupkonzerten bis spät in die Nacht ertragen müssen.“

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Sie befürchten, dass der Poserverkehr in Kunststraße und Fressgasse wieder zunimmt - und damit die Lärmbelastung für die Anwohner. Deswegen fordert der Bürgerverein Entlastungen. Der Vorstand schlägt vor, manche Maßnahmen wie die Durchfahrtssperrung der Fressgasse und der Kunststraße nachts aufrechtzuerhalten. Er sieht darin „eine deutliche Entlastung der dort Wohnenden, ohne den Einzelhandel zu beeinträchtigen“. Ein Zurück zum alten Zustand ohne Lösungen für solche Probleme sei nicht vermittelbar.

Die SPD im Blickpunkt

In der vergangenen Woche hatte Verkehrsbürgermeister Ralf Eisenhauer angekündigt, dass die Sperrungen in der Kunststraße sowie in der Fressgasse ab dem 13. März wieder abgebaut werden. Auch die Fahrradstraße zwischen E 1 und E 2 soll bis Mitte Mai Geschichte sein. Als „überraschend“ bezeichnet jetzt auch QuadRadEntscheid das Ende des Verkehrsversuchs. Auf seiner Homepage schreibt das Projekt des Vereins Changing Cities, dass die Umstände den „Eindruck einer Hinterzimmerpolitik“ vermitteln, „bei der das Zünglein an der Waage die SPD war, die einmal mehr in Richtung autozentrierter Politik umgekippt ist“.

Verkehrsdezernent Ralf Eisenhauer und seine Partei, die SPD, stünden jetzt in der Pflicht, zeitnah ein dauerhaftes Konzept zu verwirklichen, um den Autoverkehr in der Innenstadt zu verringern.

Das sagt der Bürgerverein Innenstadt-West

Zweifel daran, wie es mit der Verkehrsberuhigung der City weitergeht, hegt auch der Bürgerverein Innenstadt-West. Die dafür notwendigen Schritte hörten sich „aber eher nach Planfeststellungsverfahren als nach schneller Umsetzung an, einstweilige Verfügungen und Klagen mit eingeschlossen“.

Für die Anwohner, so heißt es in der Stellungnahme des Vereins, stünden allerdings der Wert der Immobilien, deren Lebensqualität und deren Gesundheit auf dem Spiel. „Wir haben keine Zeit zu warten!“

Redaktion Leiter des Redaktionsteams Mannheim