Mannheimer Stadtfest - gute Laune auf den Bühnen, Party im Publikum

Mannheim. Die Innenstadt vom Wasserturm bis zum Paradeplatz hat sich am Wochenende in eine bunte Partymeile verwandelt. Menschenmassen flanieren über die Planken, der süße Duft von frischen Crêpes vermischt sich mit dem würzigen Aroma von heißen Grillspeisen. Doch ohne sein facettenreiches Musikprogramm würde dem Mannheimer Stadtfest wohl etwas ganz Essentielles fehlen. Auf vier Bühnen steppt an diesem Wochenende der Bär – und zwar zu verschiedenen Musikstilen.

Fetzige Rhythmen dringen am Samstagnachmittag von der Bühne des RNF-Trucks. Christian Gingerich alias Cris Cosmo unterhält das Publikum mit seinem Musikstil, der lateinamerikanische Klänge, flotte Beats, Rockelemente aber auch Pop miteinander vereint. Das Energiebündel serviert eine mitreißende Mischung, die die Zuschauerinnen und Zuschauer restlos begeistert. „Wie ist die Stimmung so?“, will der 44-Jährige lächelnd wissen.

Ohrenbetäubender Jubel schallt Cosmo entgegen. Ewa Gruszka und Alessandro Lenigra lassen sich von der Musik verzaubern. „Die Musik finde ich toll“, lobt sie. Cosmos Lieder machen nicht nur gute Laune, sondern regen auch zum Nachdenken an. „Der nächste Song soll Mut machen“, kündigt der sympathische Sänger/Songwriter an, bevor er die Saiten seiner Gitarre zum Schwingen bringt und Tobi Nessel am Schlagzeug den Takt zu „Mach mal los“ angibt. Cosmo weiß auch die kleinen Dinge zu schätzen. So verrät er der Menge, wofür er dankbar ist, etwa das gute Wetter aber auch, dass die Fans an diesem Nachmittag zu seinem Auftritt gekommen sind. „Echte Menschen, echte Begegnungen, echtes Leben“, sagt er erfreut.

Elvis lebt auf dem Paradeplatz

Der Künstler gibt alles: Er springt und das Publikum in den ersten Reihen tut es ihm gleich. Auch für sein poppiges Stück „Herzschlag“ bekommt er viel Beifall. Schließlich kommt Cosmo für mehrere Zugaben auf die Bühne zurück, darunter das lässige „Völkerverständigung“ und „Namaste“, bei dem er ruhigere Töne anschlägt. Claudia und Bernd aus Diehlheim hören ihm zu. „Wir laufen herum, und wenn uns was gefällt, bleiben wir stehen“, sagt sie. „Die Musik ist super.“

Elvis lebt. Zumindest auf dem Paradeplatz. Die Band Krüger Rockt! setzt mit „A Little Less Conversation“ dem King of Rock ein musikalisches Denkmal. Das Quartett widmet aber auch anderen Größen der 50er Jahre und des Genre Rock ‘n‘ Roll selbst arrangierte Versionen deren Hits. So verleihen Bandleader Harald Krüger und seine Combo etwa dem flotten „Whole Lotta Shakin‘ goin‘ on“ von Jerry Lee Lewis ihre ganz persönliche Note. Verena Burel und ihr Lebensgefährte Sem schlendern mit Freunden über das Stadtfest. Die Musik findet Sem in Ordnung „ganz okay“, obwohl er sonst keinen Rock n Roll hört. „Wir wollten mit unserer Tochter auf das Kinderfest“, sagt er. „Eigentlich wollten wir länger bleiben, aber sie ist kurz vorm Einschlafen.“ Seine Partnerin hört ebenfalls privat andere Musik. „Sie machen aber gute Stimmung“, lobt sie. „Ich habe das Gefühl das Fest ist besser denn je besucht. Das ist sicher Corona geschuldet.“

Alexandra, Niklas und Silvia sind froh, dass sie mal wieder raus und es sich gut gehen lassen können. Karen und Dirk genießen den frühen Abend ebenfalls, bleiben aber noch ein bisschen vorsichtig. „Wir versuchen nicht mitten in die Meute zu gehen“, sagt die Limburgerhöferin. Sie freuen sich schon auf das Konzert von der Peter Maffay Fake Band. „Vorhin sind wir bei Mark Selinger beim Durchlaufen hängengeblieben.“

Viel los vor der Feuerio-Bühne

Marvin Merkhofer hat an diesem Samstag seinen 29. Geburtstag: Seinen Ehrentag feiert er auf der Kulturnetz-Bühne. „Wo sonst“, sagt der Sänger/Songwriter schmunzelnd. Zusammen mit dem Keyboarder Claude Schmidt und Special-Guest Zio bringt er die Menge mit Hits von „Supergirl“ und „Sweet Home Alabama“ zum Tanzen.

An der Feuerio-Bühne ist es vorne eng: dort rockt die Peter Maffay Fake Band. Schließt man die Augen, hat man das Gefühl die Rocklegende steht tatsächlich am Mikro. Die Fans singen lauthals mit, wenn die Gruppe die Ballade „So bist du“ oder das fetzige „Machs gut, mein Freund“ zum Besten gibt. „Die Band ist super“, schwärmt Heike aus Mannheim. Beim Vorbeilaufen sind Christine und Lukas hängengeblieben. Hauptsächlich wegen ihr, gesteht die Mannheimerin schmunzelnd.

Die Gruppe acoustic Vibration verzaubern am Wasserturn auf der RNF-Bühne mit Hits von Tina Turner bis Kings of Leon. Es ist unglaublich voll, viele hören von hinten aus zu. Die 21-Jährige Vlada hat Spaß. „Die Musik ist super“, sagt die junge Frau. Malou ist mit ihrem Mann und ihren Kindern extra aus Luxemburg angereist. „Wir waren das letzte Mal vor drei Jahren da“, sagt sie. Nebenan gönnen sich Janusz und Andrea aus Mannheim kühle Getränke. „Die Musik ist okay“, sagt der Mannheimer, der am liebsten Rock hört.  Als „Ohne dich“ von der Münchner Freiheit erschallt, singen die Schwestern Silistina und Loredana aus Hirschberg gut gelaunt mit. „Man kann hier ein bisschen feiern“, sagt Loredana. Sie schätzen es, dass sie weiter hinten viel Platz haben. „Nach Corona ist man Menschenmengen gar nicht mehr gewohnt.“

Am Abend hat sich der RNF-Truck in eine chillige Lounge verwandelt, die an eine coole Ibiza-Strandparty erinnert. Das Summer Sands Duo aus Brasilien macht seinem Namen alle Ehre und unterstreicht den lauen Frühsommerabend in eine Open-Air-Disco. Elektronische Sounds vom DJ-Pult Gui Gautreaux zusammen mit der klaren Stimme von Clara Valente sorgen für eine unwiderstehliche Mischung. Viele Gäste tanzen ausgelassen. Andy, Sara und Johanna freuen sich auf ausgelassenen Partyspaß. Und auch der Mannheimer Andreas und seine Freundin Peggy genießen die unbeschwerte Atmosphäre mit der temporeichen Musik. Die Frankfurterin lobt. „Es ist schön, dass für jeden Geschmack was dabei