Luisenpark

Mannheimer Luisenpark: Warum die Unterwasserwelt geschlossen bleibt

Die neue Unterwasserwelt im Luisenpark bleibt ein Sorgenkind. Am Ende der Buga konnte die Attraktion teilweise öffnen - inzwischen sind die Aquarien aber wieder nicht mehr zu besichtigen. Das bleibt auch erstmal so

Von 
Peter W. Ragge
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Die Beschichtung der Becken ist das Problem: Die neu gestaltete Unterwasserwelt im Luisenpark bleibt vorerst zu. © Michael Ruffler

Mannheim. Luisenpark-Besucher stehen vor verschlossenen Türen. Die neu gebaute Unterwasserwelt, seit September mit zumindest einigen Becken geöffnet, ist wieder komplett dicht – und bleibt es auch noch. „Drei bis vier Wochen“ dauert es nach Einschätzung von Christine Krämer, der Leiterin der Zoologie bei der Stadtpark-Gesellschaft noch, bis die Gäste zumindest wieder einige Aquarien besuchen können.

Die Unterwasserwelt ist seit Monaten ein Sorgenkind der Luisenpark-Leitung. Eigentlich sollte der Neubau, der an die Stelle der völlig veralteten und maroden Aquarien des Pflanzenschauhauses getreten ist, bereits zur Eröffnung der Bundesgartenschau im April 2023 fertig sein. Doch zunächst gab es pandemiebedingte Krankenstände und Lieferengpässe, weshalb technische Anlagen nicht rechtzeitig installiert und getestet werden konnten.

"Notbremse gezogen" - Unterwasserwelt musste geschlossen werden

Aber dann kam ein weiteres Problem dazu. Die erste Beschichtung der Becken erwies sich als fehlerhaft. Als die Beschichtung neu aufgetragen und Wasser in die Becken gefüllt wurde, ergab sich, dass Stoffe aus der Beschichtung ins Wasser eindrangen. Das hatte nicht nur einen grauen Schleier verursacht, die winzigen Farbpartikel könnten für die Fische auch tödlich sein. Auch die nächste Beschichtung hielt nicht. Stadtpark-Geschäftsführer Michael Schnellbach sprach von einem „Anwendungsfehler“ und einem „Gewährleistungsfall“, in anderen Zoos halte die in Mannheim ausgewählte Beschichtung der Becken. Dem Unternehmen, das die öffentliche Ausschreibung für den Mannheimer Bau gewonnen hatte, fehlte aber die Erfahrung bei der Errichtung solcher Anlagen, deutete er an.

Zwar konnten im September 2023 einige Becken mit Tieren besetzt und den Besuchern präsentiert werden, aber bei anderen Aquarien klappte das nicht. Daher habe man „die Notbremse gezogen“, so Krämer, und sich zur kompletten Schließung der Unterwasserwelt und einem Neuanfang entschieden.

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Dazu schaltete die Stadtpark-Gesellschaft die Herstellerfirma der Beschichtung und einen Sachverständigen ein. Sie sollten darauf achten, dass genau die richtige Temperatur und die passende Luftfeuchtigkeit herrscht, wenn die Becken von den Mitarbeitern der ausführenden Firma beschichtet werden. Dabei muss der Zeitpunkt abgepasst werden, wann Beckenfarben und Deckschichten so aufgebracht werden können, damit sie sich verbinden und sich nichts ablöst oder ins Wasser eindringt. „Das sah alles sehr gut aus, ich bin sehr optimistisch“, so Krämer über den gut verlaufenden Test. Man wolle aber „nicht noch mal eine Überraschung erleben“ und gehe daher auch aus Gründen des Tierschutzes sehr langsam vor.

Wann die Unterwasserwelt frühestens öffnen wird

Dazu wurden auch Becken wieder geleert, in denen ab September schon Fische zu sehen waren – die Knochenhechte etwa oder die Neckarbewohner. Sie kamen wieder in die angemietete Halle, in der die Tierpfleger 2021, als das alte Aquarium geschlossen wurde, viele Fische untergebracht haben. Wenn die Anlage wieder geöffnet werde, dann vermutlich mit etwa sieben Becken. Bis alles komplett ist, werde es „frühestens Sommer“, so Krämer. Dann sollen in acht Meerwasser-, einem Brackwasser- und zwölf Süßwasserbecken mit zusammen 130 Kubikmetern Wasser Fische, Meerestiere und Wasserpflanzen nach dem Motto „In 80 Schritten um die Welt“ zu bewundern sein.

Redaktion Chefreporter

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