Tourismus

Mannheimer Hotels warnen vor höherer Bettensteuer

Die Erhöhung der Abgabe „untergräbt das Vertrauen der Branche und der Gäste“, schimpfen die Hoteliers - weil die Einnahmen Haushaltslöcher stopfen und nicht dem Tourismus zugute kommen.

Von 
Peter W. Ragge
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Die Hotels lehnen eine höhere Übernachtungssteuer ab. © Jan Woitas/dpa

Mannheim. „Mit großer Sorge“ hat der Verein Hotels² auf die geplante Erhöhung der Bettensteuer von 3,5 Prozent auf fünf Prozent zum 1. Januar 2027 reagiert. „Unsere Branche leidet ohnehin seit einigen Monaten unter einem signifikanten Gästerückgang, der ganz unterschiedliche Ursachen hat und durch die Bettensteuer verstärkt wird.“, so Achim Ihrig, der Vorsitzende des Dachverbands der Mannheimer Hotels. Die seit 2024 erhobene Steuer werden von Gästen und Veranstaltern „zunehmend als Belastung ohne erkennbaren Mehrwert wahrgenommen“, da sie den Aufenthalt verteuere „und damit abschreckt“, so Ihrig.

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Gleichzeitig wirft er der Stadt eine Zweckentfremdung der Bettensteuer vor, „was die Akzeptanz weiter sinken lässt“, wie er sagt. So sei die ursprüngliche Idee der Bettensteuer gewesen, damit Mittel zur Förderung des Tourismus, zur Unterstützung von Kongressveranstaltungen und zur Stärkung der städtischen Attraktivität zu gewinnen. „Doch die Einnahmen dienen vielmehr dem Stopfen von Haushaltslöchern.“, verweist er verärgert auf die offizielle Begründung der Stadt, welche die geplante Erhöhung mit ihrer Finanzlage begründet.

„Diese Intransparenz untergräbt das Vertrauen der Branche und der Gäste gleichermaßen.“, beklagt er: „Wenn eine Steuer erhoben wird, die den Aufenthalt verteuert, muss ihr Nutzen für den Tourismus sichtbar und nachvollziehbar sein. Andernfalls wird sie zur Belastung ohne Gegenleistung – und damit zum Standortnachteil“, so Ihrig. Der Verein fordert daher die Verwaltung auf, die – für die Branche nicht nachvollziehbaren - Zahlen offenzulegen und damit die Transparenz zu erhöhen. „Nur wenn ein Dialog über die Attraktivität des Hotel- und Kongressstandorts Mannheim gelingt, werden alle Beteiligten langfristig davon profitieren“, argumentiert Ihrig. Der Beschluss über die Erhöhung soll am Dienstag im Gemeinderat fallen; eine Mehrheit gilt als sicher. pwr

Redaktion Chefreporter

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