Mannheim. Die drei Straßen in Rheinau-Süd, die nach Vertretern der deutschen Kolonialherrschaft in Afrika benannt sind, sowie ein nach dem Hitler-Bewunderer und Antisemiten Sven Hedin benannter Weg werden ihre bisherigen Namen innerhalb der kommenden zwei Jahre verlieren. Dies hat der Gemeinderat der Stadt am frühen Dienstagabend mit breiter Mehrheit bei nur drei Enthaltungen und zwei Gegenstimmen aus den Reihen der AfD beschlossen.
Als Sofortmaßnahme werden die bestehenden Schilder für die Straßen „ad hoc“ mit Zusatzschildern versehen; sie tragen den Text: „Diese Benennung entspricht nicht mehr den heutigen Wertevorstellungen, eine Umbenennung ist vorgesehen.“ In spätestens zwei Jahren soll die Neubenennung erfolgt sein.
Bürgerbefragung geplant
Welche neuen Namen diese vier Straßen erhalten, soll im Rahmen einer breiten Bürgerbeteiligung diskutiert werden. Dabei wird es auch eine Abstimmung unter der Mannheimer Gesamtbevölkerung geben. Allerdings soll das Abstimmungsergebnis nach Stadtteilen ausgewiesen werden, so dass erkennbar wird, für welche Vorschläge die Bürger im betroffenen Rheinau-Süd votiert haben.
Was die Kosten der Umbenennung für die Anwohner, vor allem für die Gewerbetreibenden unter ihnen, betrifft, so sagte Oberbürgermeister Peter Kurz eine Prüfung durch die Verwaltung und einen entsprechenden Vorschlag zu. Kurz betonte, angesichts der vier Namenspaten gebe es keine andere Möglichkeit, als die nach ihnen benannten Straßen umzubenennen.
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