Bundesgartenschau - Partner des Buga-Bildungsprogramms „Campus“ präsentiert

Mannheimer Buga wird grüner Lernort

Von 
Peter W. Ragge
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Xenia Stubbe mit RudiRadieschen und der Möhre vom Verein „Acker e.V.“ wird Partner des „Campus“-Programms der Bundesgartenschau. © Thomas Tröster

Mannheim. Hier dürfen sich „Kinder richtig die Hände dreckig machen“, verspricht Xenia Stubbe. Der Verein Acker, bei dem sie aktiv ist, wird bei der Bundesgartenschau 2023 auf dem Spinelli-Gelände einen Gemeinschaftsacker anlegen, damit Schulklassen und Gruppen von Kindergärten hier Gemüse anbauen, es ernten und dabei etwas lernen können. Damit wolle der Verein „der Naturentfremdung entgegenwirken“, so Stubbe. Dieses Angebot ist nur ein Teil des großen Bildungsprogramms „Campus“ der Bundesgartenschau.

Etwa 2000 Veranstaltungen sind an den 178 Tagen geplant, „davon stehen bereits 95 Prozent fest und sind ab Herbst über das Internet buchbar“, kündigte jetzt Tabea Tangerding, die zuständige Projektleiterin bei der Bundesgartenschau-Gesellschaft, an. Damit würden der Luisenpark und das Spinelli-Gelände zu einem „Lernort für einen Sommer“, ergänzte Abteilungsleiterin Kirsten Batzler – alles ausgerichtet an den vier Leitthemen der Bundesgartenschau, nämlich Umwelt, Klima, Energie und Nahrung. Diese Themen sollten „auf lebendige Art erlebbar sein“, sagte Tangerding.

Dauerkarten

  • Die Bundesgartenschau in Mannheim findet vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023 statt
  • Alle etwa 5000 Kultur- und Bildungsveranstaltungen an den 178 Tage sind im Eintrittspreis inbegriffen.
  • Dauerkarten (130 Euro für Erwachsene) gibt es jetzt schon am Paradeplatz, bei der Tourist-Info am Hauptbahnhof und am Luisenpark-Haupteingang. Einzeltickets werden ab Oktober verkauft.

Zielgruppen seien natürlich in erster Linie Schulen und Kindertagesstätten, aber nicht nur. „Wir machen ein generationenübergreifendes Angebot für alle Familien, alle Tagesgäste, einfach jeden, der Lust hat“, erklärte Batzler. Dazu biete man „kein Programm von der Stange“, betonte sie, sondern entwickele jeweils besondere Veranstaltungen.

Das reicht vom mehrwöchigen „Ferien-Campus“ in den Pfingst- und Sommerferien 2023 über „Open-Campus“ als offene Führungen und Workshops bis zu Schulstunden unter dem Titel „Buga macht Schule“. „Unsere Gelände werden dabei zum grünen Lernort, bei dem die Teilnehmer spielerisch Wissen erwerben, aktiv mitmachen und entdecken können und praxisnahe Impulse für den Alltag bekommen“, so Tangerding.

Da lacht das Gemüse - 2000 Bildungsveranstaltungen mit 50 Kooperationspartnern gehören zum Programm "Campus" der Bundesgartenschau. © Thomas Tröster

Kostenloses Malbuch

Dritt- und Viertklässler müssen dazu nicht bis zum Beginn der Bundesgartenschau warten. Die Mannheimer Grundschulen erhalten nämlich schon vor den Sommerferien ein Malbuch zugesandt. Kreiert haben es Cathrin Siegler (Text) und Rhea Häni (Gestaltung) vom „Raum Mannheim“. Vier Comicfiguren, „Spinellis“ genannt, führen die jungen Leser durch das Büchlein. „Sie sind frech, schlau und ein bisschen naiv“, beschreibt Häni die Figuren. Auf lustig-kindgerechte und dialogische Art wolle man so den Kindern ernste Themen wie Klimawandel oder Artenvielfalt nahebringen. Das Büchlein lade etwa mit Ausmalbildchen dazu ein, sich schon vorher mit den Themen zu befassen, solle aber auch „Lust auf die Buga machen“, meinte Cathrin Siegler.

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Lust auf ganz andere Art vermitteln wollen Mike Dester und Jonathan Sternberg. Die beiden Betreiber der für vegetarische Gerichte bekannten „Kombüse“ im Jungbusch zählen auch zu den rund 50 Partnern, mit denen die Bundesgartenschau-Gesellschaft das „Campus“-Programm betreibt. Sie haben für 2023 eine Kochschule für Jugendliche entwickelt, die dann ihre Speisen in einem „Pop-up-Restaurant“, das nur kurzfristig öffnet, anbieten dürfen. Zwei Mal im Monat planen sie zudem für Erwachsene einen abendlichen Kochsalon mit Gästen aus Musik, Kunst und Wissenschaft.

Ihr schon seit 25 Jahren bewährtes Programm fortsetzen und noch ausbauen will 2023 Ursula Jünger, die Leiterin der „Grünen Schule“ im Luisenpark. Sie macht ebenfalls „Angebote für jedes Alter“, wie sie betont, will sich dabei besonders auf Themen rund um die „neue Parkmitte“, sprich Unterwasserwelt, Südamerikahaus und Vogelvolieren, konzentrieren. Aber auch der Heilpflanzengarten im Luisenpark sowie das Thema Insekten sollen eine ganz besondere Rolle spielen.

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Neuer Partner der Bundesgartenschau ist Yilmaz Holtz-Ersahin, Leiter der Stadtbibliothek – und „leidenschaftlicher Gärtner“, wie er sich vorstellt. Und nicht nur das: Er kann auch singen. Mit Künstlerin Daniela Flörsheim vertonte er ihr Gedicht „Unsere Frau Rhein“, als Hommage an alle Frauen, weil nur sie die Garanten für Nachhaltigkeit und Frieden seien. Darüber will er aber gerne auch diskutieren, wenn er einmal monatlich zu einem „Gartensalon“ auf die Bundesgartenschau einlädt. Auf der Seebühne plant er zudem eine Reihe „Klimalesung“ mit prominenten Autoren und in seiner Bibliothek einschließlich der Zweigstellen eine Reihe, „die Werbung für die Buga macht“, wie er sagt.

Redaktion Chefreporter

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