Medizin

Mannheim und Heidelberg mit Blick auf Klinikfusion optimistisch

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Das Mannheimer Uniklinikum aus der Luft betrachtet. © Bernhard Zinke

Mannheim/Heidelberg. „Jetzt geht es endlich richtig los“, erklärt Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz. Und Bernhard Eitel, Rektor der Universität Heidelberg, versichert: „Wir ziehen bei dieser einmaligen Chance alle an einem Strang!“ Gemeint ist das Bündnis der medizinischen Lebenswissenschaften, zu deren Strategie der Zusammenschluss der beiden Universitätskliniken gehört.

Die Gesundheitsplattform Rhein-Neckar (GPRN) hat zu einem Informationsabend über die vom Land Baden-Württemberg mit 40 Millionen Euro geförderte „Heidelberg Mannheim Health & Science Alliance“ ins Atrium der Kanzlei Rittershaus geladen. In das facettenreiche Thema führt Moderatorin Verena Eisenlohr als Hausherrin und stellvertretende GPRN- Vorsitzende ein. Ihre Botschaft: Das von einigen Medien, beispielsweise der FAZ, in dicken Schlagzeilen verkündete Scheitern der Klinikfusion Heidelberg und Mannheim sei „falsch“.

Großes Zukunftspotenzial

In den folgenden zwei Stunden erläutern Kurz als auch Eitel, warum sie überzeugt sind, dass der Zusammenschluss kommen wird - wenn auch möglicherweise holprig. Allerdings räumen beide ein, dass man auf dem Weg zur Verschmelzung schon viel weiter sein wollte. Zudem sind sich die Podiumsteilnehmer einig: Ein politischer Schulterschluss ist mit Stuttgart bereits gelungen.

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Geradezu euphorisch schildert Eitel, welches Zukunftspotenzial eine Allianz der Universität Heidelberg mit ihren Medizinischen Fakultäten samt den zwei Unikliniken in Heidelberg und Mannheim gemeinsam mit Einrichtungen wie dem Krebsforschungszentrum, Max-Planck-Institut, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und anderen sowohl für die Wissenschaft als auch die Wirtschaft zu entwickeln vermag. Und dabei sei „immens wichtig“, dass beide Unikliniken auch nach einer Fusion „in voller Stärke“ an ihrem Standort wirken - weil große Datensätze von Patientenbehandlungen für die Grundlagenforschung eine riesige Bedeutung haben. Mannheims OB modelt als Metapher für das Konzept ein Fußballzitat um: „Wir brauchen mehr Breite in der Spitze“ - nur so könne der Wettbewerb rund um Medizin samt innovativer Anwendungsprodukte jenseits der Landesgrenzen, ja in Europa und den USA gelingen.

„Dicke Bretter zu bohren“

Auch wenn in den Beiträgen nach dem Motto „das Glas ist halbvoll und nicht halbleer“ Optimismus aufblitzt, so wird nicht verhehlt, dass es noch „dicke Bretter“ zu bohren gilt. Und mehrfach gibt es den Hinweis: „Der bevorstehende Prozess ist enorm komplex!“ Welch einer anspruchsvollen Managerleistung es bedürfe, 18 000 Beschäftigte zusammenzubringen, „haben wohl alle unterschätzt“, sagt Kurz und wünscht sich dazu gezielte Verhandlungspartner in Stuttgart. Und Eitel hofft, dass „Erfolge schon bald sichtbarer werden“, um Zweifler zu überzeugen. Dass die Gesundheitsplattform Rhein-Neckar in dem Fusionsprozess große Chancen sieht und diese aktiv unterstützen will, betont GPRN- Vorsitzender Eberhard Wille als Schlusswort des Veranstalters.

Freie Autorin

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