Stadtplanung - Der Architekt aus Burkina Faso lieferte den Siegerentwurf für das Taylor-Areal / Mit 100 000 US-Dollar dotiert

Mannheim: Pritzker-Preis an Taylor-Architekt Kéré

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red/sko
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Der in Burkina Faso geborene und in Berlin lebende Architekt Francis Kéré ist mit dem diesjährigen Pritzker-Preis, der höchsten Auszeichnung für Architektur, geehrt worden. © dpa

Mannheim. Diébédo Francis Kéré (kleines Bild) erhält den Pritzker-Preis 2022 - und ist damit bereits der dritte Preisträger, der in Mannheim gewirkt hat. Kéré aus dem afrikanischen Staat Burkina-Faso lieferte den Siegerentwurf für den städtebaulichen Wettbewerb für Taylor und hat damit die Grundlage für das grüne Gewerbegebiet und den Taylor Park geschaffen, gratuliert die Stadt in einer Mitteilung. Der Pritzker-Preis gilt als höchste architektonische Anerkennung und ist mit 100 000 Dollar (rund 91 000 Euro) dotiert.

Damit haben nun gleich drei Pritzker-Preisträger in Mannheim gewirkt: Neben Kéré realisierten auch Frei Otto mit der Multihalle und Gottfried Böhm mit dem Bibliotheks- und Hörsaalgebäude der Universität in A 3 Bauwerke in Mannheim. Die Multihalle beherbergt die größte freitragende Holzgitterschalenkonstruktion der Welt und die Universitätsbibliothek ist eines der jüngsten denkmalgeschützten Bauwerke in Baden-Württemberg.

Das 46 Hektar große Taylor-Areal mit dem Taylor-Park. © Stadt Mannheim/dpa

„Der Pritzker-Preis ist die wichtigste Auszeichnung, die im Bereich Architektur vergeben wird. Wir sind stolz darauf, dass die bislang einzigen deutschen Preisträger Frei Otto und Gottfried Böhm die Mannheimer Baukultur geprägt haben. Mit Diébédo Francis Kéré reiht sich nun ein dritter Preisträger in diese Reihe ein. Sein Konzept für das Taylor Areal ist aufgegangen: Entstanden ist ein beispielhaftes urbanes Gewerbe- und Wissenschaftsareal mit einem breiten Nutzungsmix, das mit dem Taylor Park als neue grüne Mitte die Lücke zwischen Grünzug Nord-Ost und Käfertaler Wald schließt“, bewertet Oberbürgermeister Peter Kurz. Baubürgermeister Ralf Eisenhauer ergänzt: „Die Pritzker-Preis-Jury würdigte insbesondere Kérés Herangehensweise an Planung und Bauen unter dem Aspekt des Klimawandels. Die städtebauliche Konzeption Kérés definiert den Mannheimer Stadteingang neu, kombiniert erfolgreich die Ausformulierung des Grünzugs mit gewerblichen Einrichtungen und zieht neben dem Käfertaler Wald die Vogelstangseen mit ein.“

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Der Entwurf des Teams Kéré Architecture mit den Landschaftsarchitekten manmadeland wurde die Grundlage für den Bebauungsplan und die weiteren Umsetzungsschritte. Das 46 Hektar große Taylor Areal wird seit 2015 entwickelt und ist bereits heute Standort für zahlreiche Unternehmen, rund 80 werden es einmal werden. Highlight ist der zehn Hektar große Taylor Park, der als Grünfläche mit attraktiven Sportangeboten der Bevölkerung zur Verfügung steht. 

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