Sport

Mannheim: Faustball-Nationalmannschaft trainiert mit Kindern

Von 
Bernhard Haas
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Das WM-Maskottchen „Manni“ durfte auch mitspielen. © Bernhard Haas

Mannheim. Es waren sicher über 50 Mädchen und Jungen, die sich auf die drei Plätze verteilten und interessiert und begeistert an dieser für alle Beteiligten ungewöhnlichen Übungseinheit teilnahmen. Auslöser für diese Aktion war, dass die Nationalspieler an diesem Tag kein Spiel während der noch bis zum 29. Juli dauernden Weltmeisterschaft in Mannheim hatten.

Die Spieler selbst hatten zuvor eine lockere Trainingseinheit absolviert, an der viele Spieler ihre helle Freude hatten. „Da bot es sich an, etwas für unseren Sport zu tun. Was hilft da mehr, als Kinder und Jugendliche für unseren Sport zu interessieren“, freute sich Bundestrainer Olaf Neuenfeld. Er betrachtete das ganze Geschehen interessiert vom Spielfeldrand aus.

So geht Faustball

  • Auf einem Spielfeld (50 Meter Länge und 20 Meter Breite), das in der Mitte durch eine Linie und in zwei Metern Höhe für Männer und 1,90 Meter für Frauen durch Netz, Band oder Leine in zwei Hälften geteilt ist, spielen zwei Mannschaften mit je fünf Spielern gegeneinander.
  • Jede Mannschaft hat das Ziel, den Ball so über das Netz zu schlagen, dass dem Gegner der Rückschlag nicht gelingt.
  • Der Faustball ist ein luftgefüllter Hohlball in weißer Grundfarbe, der gleichmäßig rund und straff aufgepumpt sein muss.
  • Die Spieldauer beträgt maximal zwei Mal 15 Minuten, mit einer Halbzeitpause von höchstens zwei Minuten.
  • Ein Satz gilt bei maximal 15 sogenannten Gutbällen als gewonnen, Spiele gehen maximal über fünf Gewinnsätze. has

Einige Zaungäste schauten dem Treiben auf den Plätzen mit großem Interesse zu. Da meinte einer: „Da kann man sich für den Heimatverein doch einiges abschauen.“ Schön war auch, dass sich unter die Trainierenden auch 25 Mädchen und Jungen mischten, die noch nie zuvor mit Faustball in Berührung gekommen waren.

Die hatten einen Tag zuvor beim sogenannten Schoolsday in der Rhein-Neckar-Arena die deutsche Nationalmannschaft lautstark unterstützt und so mit zum Sieg gegen Italien beigetragen. Der Nationaltrainer war mit dem bisherigen Auftreten der Mannschaft mehr als zufrieden: „Wir sind souverän in das Turnier gestartet. Alle Spieler wurden eingesetzt und haben ihre Leistungen erbracht. Hoffentlich bleibt das auch so.“

Die korrekte Armhaltung lernen

Dann ging es endlich auf dem Platz los. Der Käfertaler Nationalspieler Nick Trinemeier teilte alle in drei Gruppen ein, worauf sich die Teilnehmer auf die Plätze verteilten. „Wir wollen viel lernen“, sagten die beiden achtjährigen Jungen Joris und Sebastian.

„Wir haben uns auf dieses Training wahnsinnig gefreut“, meinte auch Tom Döbel. Mattis Basmer und Jonathan Scholz (beide 13) wurden da schon konkreter: „Wir denken, dass die Nationalspieler uns Grundtechniken und vor allem eine korrekte Armhaltung beibringen.“ Zur Weltmeisterschaft sind sie zusammen mit den Trainern zu einem Zeltlager angereist.

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Die bunten Zelte haben sie auf dem benachbarten städtischen Fußballplatz aufgestellt und verbringen dort ihre Freizeit, wenn sie nicht ein Spiel der Nationalmannschaft besuchen. Ihr Heimatverein ist der SC DHfK Leipzig. Wie anhand der Trikots zu erkennen, waren bei dem Schnupperkurs auch Spielerinnen aus Bad Frankenhausen (Thüringen) dabei. Nicht ganz so weit hatten es die Spielerinnen aus Wünschmichelbach (Stadtteil von Weinheim) oder der sechsjährige Emil aus Käfertal.

„Das ist eine wunderbare Gelegenheit, Öffentlichkeitsarbeit zu machen. Es liegt uns am Herzen, dass wir uns für den Nachwuchs engagieren. Ich habe Olaf gefragt, ob wir ein Angebot für die Kinder und Jugendlichen machen wollen. Und alle im Team haben sofort Ja gesagt“, sagte Trinemeier. Die Kinder und Jugendlichen waren mit Begeisterung bei der Sache. Das zeigt uns, wie wichtig solche Aktionen für unseren Sport sind“, betonte auch der Nationaltrainer.

Übrigens hatte Greenkeeper Christian Kunath für einen herrlich grünen, frisch gemähten Rasen gesorgt, damit alle auch beim Fallen weich landeten. Nach einer interessanten Trainingseinheit blieb noch Zeit, um sich mit einem Selfie und einem Autogramm mit den Nationalspielern zu „verewigen“.

Zum ersten Mal spielte der Sechsjährige Emil Faustball. © Bernhard Haas

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