Auflösung „Erkennen Sie Mannheim?" - Alle 47 Rätselfans finden die Lösung auf Anhieb

Legendäre Tanzabende am Mannheimer Kurfpalzkreisel

Von 
Bertram Bähr
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Vom Kurpfalzkreisel aus gesehen: der Eingang in die Quadrate bei K 1 (r.). Die Lösung fiel den Leserinnen und Lesern nicht schwer. © Thomas Tröster/Marchivum

Mannheim. Harte Nüsse zu knacken gab es an dieser Stelle schon oft. Aber es muss ja nicht immer ganz so knifflig sein. Für die neue Folge von „Erkennen Sie Mannheim?“ gilt das auf alle Fälle. Wir freuen uns über rekordverdächtige 47 Beiträge von Leserinnen und Lesern – die allesamt die Lösung auf Anhieb wussten. Gesucht war der Eingang in die Quadrate zwischen Breiter Straße und K 1, vom Kurpfalzkreisel aus gesehen.

„Dess is jo gonz äfach“, schreibt Paul Braun im hiesigen Zungenschlag – und fügt hinzu: „Ihr habt neddemol des Schild K 1 mit Pfeil unleserlich gemacht!“ Zu jeder Zeit sei diese Stelle „fer uns alde Neckerstädter das Entree in die Innestadt“ gewesen. Aber nicht nur deshalb erkannten viele die Örtlichkeit auf Anhieb wieder. Sondern auch wegen des Toilettenabgangs, der auf dem Foto aus den 1980er Jahren gut zu sehen ist. „Die öffentlichen Toiletten sind mir noch bekannt“, blickt Edwin Darmstädter zurück: „Meist kein angenehmer Ort. Aber manchmal in den 70ern für mich und Kumpels die Möglichkeit, bevor die letzte oder erste Straßenbahn fuhr, nach langen Disconächten sich noch zu erleichtern.“

© Pressefotoagentur Thomas Tröste

Ins Auge gefallen ist den meisten aber auch das Schild CVJM ganz rechts an dem markanten Gebäude im K 2-Quadrat. „Das Haus des ,CVJM’ erinnert mich an so viele schöne Stunden dort“, schreibt Manfred Syrer über die Tanzabende am Wochenende mit den Limelights. Allerdings habe es stets eine „Überzahl männlicher Besucher“ gegeben, und so „war es oft schwer, eine geeignete Tanzpartnerin zu finden. Die meisten ,Damen’ waren bereits immer von Wochenende zu Wochenende ,vorbestellt’, denn es gab zu dieser Zeit kaum anderweitig Tanzveranstaltungen. Wenn man Glück hatte und doch eine Partnerin gefunden hatte, ,schwoofte’ man so lange, bis die Kapelle ihre Abschlussmelodie spielte.“

Auch Reinhard Siegel erinnert sich an den CVJM, „in dem wir als Siebenjährige immer Tischtennis spielen durften“.

Fasziniert vom „Schneidersitz“

Beim Christlichen Verein Junger Menschen, das weiß Manfred Syrer ebenfalls noch, „war es auch ohne Alkohol immer sehr schön. Man begnügte sich mit dem Strohhalm und stocherte in der Colaflasche herum.“ Ganz anders ging es da schon in den Gaststätten „Bürgerautomat“ und „Bierstall“ zur Sache, so Gerhard Schmitt. Er war nicht nur im Kreuzungsbereich vor dem Eingang in die Quadrate als „Verkehrsregelungsposten“ gefordert. Sondern „in den 60er Jahren war mancher Einsatz vom damaligen 1. Polizeirevier in den beiden Lokalen notwendig“.

Mit Wehmut blicken einige Leserinnen und Leser auf die Geschäftswelt der damaligen Zeit. Zum Beispiel sei im Quadrat K 1 das Eisenwarengeschäft Pfeiffer beheimatet gewesen, berichtet Elke M. Römer: „Dort konnte man auch einzelne Schrauben, Muttern und Nägel kaufen, mit Schränken mit Schubladen bis unter die Decke.“ Auch Bernd Hauke denkt gerne an den Werkzeugladen zurück: „Schade, dass es solche tollen Häuser immer weniger gibt. In Mannheim wird nur abgerissen. Danach quadratisch praktisch Beton. Schön geht anders“, findet er.

Werner Hübner blickt auf die 1950er Jahre zurück, auf seine Kindheit: „Ich erinnere mich an eine Schneiderei, zu der ich Kleider und Hosen zum Ändern gebracht habe. Fasziniert war ich vom Anblick der Schneider, die im ,Schneidersitz’ auf den Tischen saßen und mit Nadel und Faden arbeiteten.“

Die Gewinner

  • Der Mannheimer Morgen und das Marchivum arbeiten bei der Serie „Erkennen Sie Mannheim?“ Hand in Hand.
  • Unter den richtigen Einsendungen werden Bildbände, DVDs oder historische Schriften vom Marchivum verlost.
  • Als Gewinner der Folge 194 unserer Serie sind gezogen worden: Peter Pfau, Elke M. Römer und Michael Zapp.
  • Folge 195 unserer Rätsel-Serie „Erkennen Sie Mannheim?“ erscheint am 6. Juli. Die Auflösung zu Folge 195 folgt am 14. Juli.

Kinokarten erschwindelt

Stefan Munz erinnert sich gerne an die Kurpfalzpassage: „Eine wirklich tolle Einkaufspassage, welche die nordwestliche Unterstadt aufwertete“ – mit Drogerie, „Spinnrad“, Anschluss ans Warenhaus Karstadt und MVV-Kundenzentrum. Davon hätten andere Einzelhändler sehr profitiert. Irgendwann sei das alles aber „einfach vorbei“ gewesen.

Manfred Hexamer findet zwar, „optisch wurde diese Ecke unserer Stadt aufgewertet“. Aber leider seien auch „einige Kult-Stätten durch Abriss für diesen Neubau für immer verschwunden. Wie zum Beispiel der von mir geliebte ,Jazzkeller’ und die ,Schauburg’. Das Kino war nach dem Krieg bis 1957 die Ersatzspielstätte vom zerbombten Mannheimer Nationaltheater“.

Peter Pfau ist die „Schauburg“ aber in erster Linie als Kino im Gedächtnis geblieben. „Gerne wurde ich von meinen Kumpels bei Filmen, die erst ab 16/18 freigegeben waren wie ,Das Wiegenlied vom Totschlag’ mit Peter Strauss in der Titelrolle an die Kinokasse vorgeschickt. Da ich etwas größer war, habe ich älter gewirkt und konnte die Karten trotz geringeren Alters als vorgeschrieben problemlos erwerben . . .“.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim. Schwerpunkte: Schulen und Kitas

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