Auszeichnungen

Lebenswerk zum Wohl der Stadt

Oberbürgermeister Peter Kurz überreicht die Goldene Bürgermedaille an Bert Schreiber

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
OB Peter Kurz (l.) verleiht Bert Schreiber die Bürgermedaille. © Michael Ruffler

In solch einem Rahmen wurde die Bürgermedaille in Gold, die dritthöchste Auszeichnung nach Ehrenbürgerwürde und Ehrenring, noch nie vergeben. Aber Oberbürgermeister Peter Kurz fand es „genau den passenden Rahmen“, wie er betonte:

Bert Schreiber erhielt zum Auftakt vom „Mannheimer Herrenessen“ die Ehrung, die ihm der Gemeinderat bereits 2020 zuerkannt hatte – die wegen der Corona-Pandemie aber nicht übergeben werden konnte.

Schreiber sei „eine Person, deren Lebenswerk sich durch besondere Leistungen zum Wohl der Stadt auszeichnet“, so der Oberbürgermeister. Und noch ein zweites und drittes Mal gebrauchte Kurz diesen Begriff, sprach von einer „verdienten Persönlichkeit mit beeindruckendem Lebenswerk“.

1933 im heutigen Tschechien geboren, kam Schreiber 1954 als Flüchtlingskind nach Mannheim, arbeitete erst bei Engelhorn und machte sich 1963 mit einer Allianz-Versicherungsagentur selbstständig. 1965 rief er mit dem 1985 verstorbenen, früheren Pressefotografen und Wirt der „Stadt Nürnberg“, Pit Steiger, die Rustikale Feinschmeckerchuchi ins Leben.

Mehr zum Thema

Hobbyköche

Warum Bert Schreiber die "Mannheimer Kochschürze" nicht mehr verleiht

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Auszeichnungen

Köche ehren schwäbischen Kabarettisten

Veröffentlicht
Von
pwr
Mehr erfahren
Fernsehen

Kurpfälzer beim schwäbischen Charakterkopf

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Großkanzler der Köche

Schreiber stieg auf, wurde Großkanzler (sprich Vorsitzender) und dann „Ehren-Großkanzler“ des Clubs kochender Männer in der Bruderschaft Marmite, der renommierten Vereinigung deutscher Hobbyköche, sowie Generalsekretär der Internationalen Vereinigung nationaler Clubs kochender Männer.

1967 erfand er die „Mannheimer Kochschürze“, verliehen beim „Mannheimer Herrenessen“. Aus diesem Abend habe Schreiber „mit seinem Charme, unglaublicher Hartnäckigkeit und Dynamik eine bundesweit renommierte, glanzvolle gesellschaftliche Veranstaltung“ gemacht und sich als „Netzwerker par excellence“ erwiesen, so der Oberbürgermeister, wodurch zahlreiche prominente Gäste nach Mannheim gekommen seien. „Damit hatte er Botschafterfunktion für unsere Stadt“, würdigte Kurz den Einsatz von Bert Schreiber, sei durch sein „unermüdliches Engagement“ der Kochclub doch ins „Weiße Haus“ nach Washington und nach China eingeladen worden. „Er hat mit bemerkenswerter Tatkraft viel für unsere Stadt erreicht“, sagte er.

Dabei bezog sich der Oberbürgermeister auch auf die Rolle von Bert Schreiber als Radio- und Fernsehkoch, in der er früh für Ernährung mit regionalen Zutaten geworben habe. Von der Auszeichnung 1972 in London als „Best cooking man of Europe“ über seine Autorenschaft bei fünf Kochbüchern schlug Kurz den Bogen bis zur Tatsache, dass Bert Schreiber mit der Rustikalen Feinschmeckerchuchi seit Jahrzehnten den Empfang der Landesregierung auf dem Maimarkt ausrichtet. Ein, so der Oberbürgermeister, „besonderes Verantwortungsgefühl“ habe er stets gezeigt, wenn er für Seniorenheime oder die Vesperkirche gekocht habe. Schließlich erwähnte Kurz die „Fröhlich Pfalz“, wo Schreiber über vier Jahrzehnte lang Zweiter Vorsitzender und Senatspräsident war.

Redaktion Chefreporter

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen