Bundesgartenschau - Sparkasse wird erster „Platin-Partner“ / Essity entwickelt Hygienekonzept / Engelhorn und Metropolregion geben Zusammenarbeit bekannt

Buga Mannheim plant mit nachhaltigem Papier, Platin-Partnern und Modehaus

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Peter W. Ragge
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Rosenbeete angelegt, Wege geebnet, Bäume angepflanzt: das Gelände der Bundesgartenschau auf der ehemaligen Spinelli-Kaserne vom Aussichtsturm aus gesehen. © Michael Ruffler

Mannheim. „Beste Aussichten“ – der offizielle Werbeslogan der Bundesgartenschau hat sich für ihren Geschäftsführer Michael Schnellbach kurz vor Jahresende bestätigt. Für die Bundesgartenschau 2023 konnte er die ersten vier großen Partner präsentieren, die er „Flaggschiffe“ nannte. Es sind drei traditionsreiche Unternehmen und der Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar sowie der Verband Region Rhein-Neckar.

Seit einem Jahr sind Schnellbach und sein Team, Kai Kemper von der Mannheimer Agentur GO7 sowie Miriam Wagner Lang von der auf solche Themen spezialisierten Darmstädter Agentur Zielgenau unterwegs, um Partner für die Großveranstaltung zu gewinnen. Während man auf dem Gelände bereits „große Schritte“ vorankomme, wie Schnellbach sagte, gab es auf diesem Feld nun die ersten Erfolge zu melden.

Die U-Halle wird derzeit teilweise entkernt, das Dach geöffnet. © Michael Ruffler

Visitenkarte für die Region

Die teuerste, wichtigste Kategorie dabei sind „Platin-Partner“. „Drei, vielleicht vier“ davon wolle man gewinnen. Nach dem offiziellen Sponsoring-Konzept zahlen sie jeweils mindestens 500 000 Euro, doch gebe es „individuelle Lösungen“. Welchen Betrag die Sparkasse genau zahlt, wurde auch auf Nachfrage nicht gesagt. Aber Vorstandsvorsitzender Stefan Kleiber machte Schnellbach und seinem Team ein großes Kompliment („Tolle Arbeit, mehr als ein Job“) und bekannte sich klar zu der Großveranstaltung. 1975 habe die damalige Stadtsparkasse die Bundesgartenschau unterstützt. „Ich habe das als Kind miterlebt“, so Kleiber. Nun sei es „eine Selbstverständlichkeit“, dass sich die Sparkasse 2023 erneut stark engagiere.

Zugleich kündigte er an, dass sein Haus im Jahr der Bundesgartenschau weitere soziale Projekte fördern wolle, damit an der Veranstaltung auch „die Bevölkerung in der Breite“ partizipieren könne. Schließlich nehme die Sparkasse gerne ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr, sagte Kleiber. Er äußerte sich überzeugt, dass die Veranstaltung eine gute Chance für Mannheim und die Region sei, „ihre Visitenkarte abzugeben“ und alle „entscheidend profitieren“ werden. Schließlich gehe es darum, die Attraktivität der Region für Fachkräfte ebenso wie für die Ansiedlung von Unternehmen zu steigern.

Das Partner-Programm

  • Für die Bundesgartenschau 2023, die vom 14. April bis 8. Oktober stattfindet, werden verschiedene Partner-Pakete angeboten.
  • Platin-Partner zahlen ab 500 000 Euro, Gold-Partner ab 250 000 Euro, Silber-Partner ab 125 000 Euro und Bronze-Partner ab 75 000 Euro.
  • Je nach Kategorie gibt es unterschiedliche Vereinbarungen, ob und wie groß die Bundesgartenschau das Firmenlogo verwendet, ob es Branchenexklusivität gibt, gemeinsame Veranstaltungen, Möglichkeit zur Darstellung auf dem Gelände oder ein Kontingent an Eintrittskarten.
  • Neben diesen offiziellen Sponsoring-Partnern stehen Firmenpatenschaften, Förderer und Stifter sowie der Freundeskreis.
  • Bei Bundesgartenschauen ist es zudem üblich, exklusive Lieferrechte zu vergeben, etwa für Eis oder Getränke, ebenso Patenschaften für einzelne Ausstellungsbereiche, Bühnen oder Veranstaltungen. 

Recycling von Hygienepapier

Genau deshalb will die Metropolregion Rhein-Neckar auch als Netzwerkpartner fungieren. Schließlich sei die Bundesgartenschau nicht nur eine „Blümchenschau“, so Kirsten Korte, Geschäftsführerin des Vereins Zukunft Metropolregion: „Es sind beste Aussichten nicht nur für Mannheim, sondern für die gesamte Region, sich als starker Standort für vielfältige und innovative Arbeitgeber, als attraktive Kultur- und Naturlandschaft zu positionieren“, so Korte. Sie geht davon aus, dass von dem halben Jahr „ein Riesen-Attraktivitätsschub, ein Riesen-Konjunkturprogramm“ ausgeht, schwärmte sie. „Sehr begeistert“ äußerte sich ebenso Verbandsdirektor Ralph Schlusche. Die Mannheimer Bundesgartenschau sei ein traditionsreiches Format, das aber die Zukunftsthemen aufgreife. Das wolle die Metropolregion auf dem Spinelli-Gelände in dem früheren Holzpavillon der Buga Heilbronn ausführlich präsentieren. „Es wird eine tolle Plattform, ein tolles Schaufenster, das wir gerne nutzen wollen“, so Schlusche: „Wir freuen uns und sind verdammt gerne dabei!“

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Als Gold-Partner steigt das Unternehmen Essity ein. Als weitweit führendes Hygieneunternehmen, das seit 1884 in Mannheim vertreten und mit rund 2000 Mitarbeitern ein großer Arbeitgeber sei, arbeite man gerne mit der Bundesgartenschau zusammen, erläutert Oliver Obel, Vizepräsident Sales und Marketing Professional Hygiene. Dabei sei „Hygiene das zentrale Thema“, so Obel, „das ist unser Beruf und unsere Berufung“. Dabei wolle man nicht nur für die Großveranstaltung ein Hygiene-Konzept beisteuern, bei dem „alle sicher sind, sich wohlfühlen, das funktioniert, aber das man gar nicht merkt“. Dies beziehe sich nicht nur auf die Lieferung von Handtüchern, Servietten, Seife und Desinfektionsmitteln. Weil die Bundesgartenschau ja auf Nachhaltigkeit setze, wolle man einen Versuch machen, gebrauchtes Hygienepapier wie etwa Papierhandtücher separat zu sammeln und wieder in den Rohstoffkreislauf einzubringen.

Als Firmenpartner ist das Modehaus Engelhorn dabei. „Wir sehen uns als Stück Mannheim, das heißt Farbe bekennen und die Flagge hissen“, freut sich Andreas Hilgenstock, Geschäftsführender Gesellschafter. Schon beim Bürgerentscheid habe man ein klares Bekenntnis zu der Veranstaltung abgelegt. Engelhorn habe bereits die Bundesgartenschau 1975 unterstützt („Ich war als Zwölfjähriger mit dem Großvater dabei“) und werde 2023 mit vielen Aktionen die Hauptthemen der Bundesgartenschau aufgreifen, so Hilgenstock. Dabei hoffe er, dass es gelinge, dass viele Gartenschau-Besucher auch in die Innenstadt kommen, Mannheim mit seinen Theatern und Museen sowie als attraktive Einkaufsstadt wahrnehmen.

Redaktion Chefreporter

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