Mannheim. Das neue Restaurant „Bursa Kebap Evi“ am Marktplatz – Nachfolger des legendären „Istanbul“ – hat noch keine drei Wochen geöffnet – und schon gibt es Ärger. Nicht vonseiten der Gäste oder Betreiber. Ganz im Gegenteil: Letztere zeigen sich sehr zufrieden: „Es läuft super“, sagt Melis Isik, eine von vier Gesellschafterinnen der Franchise-Gesellschaft, die das Restaurant betreibt. „Der Ansturm ist sehr groß gewesen“, berichtet sie vom Geschäft der ersten Wochen. „Mannheim hat lange auf diese Ecke gewartet.“
Ärger um Grill bei Istanbul-Nachfolger
Doch das seit Jahren in der Innenstadt diskutierte Thema Grillrauch scheint auch die Betreiber des neuen Gastronomieangebots einzuholen. Zwar gibt es dort nicht den klassischen Holzkohlegrill wie früher im Istanbul, sagt Isik. Und zur Zubereitung ihrer Speisen bräuchte es diesen auch gar nicht. Im Bursa Kebap Evi gibt es neben der Spezialität Iskender – einem Döner-Spieß, der mit selbst gemachtem Brot, Tomatensoße und Joghurt serviert wird – auch andere Kebap-Spezialitäten und Speisen aus der Gegend rund um die westtürkische Millionen-Metropole Bursa.
Doch einen Grill gibt es dort offenbar schon. Dieser befindet sich hinter einer Theke unter einer großen Abzugshaube. Und so wundern sich manche Mannheimerinnen und Mannheimer, die sich an diese Redaktion gewandt haben.
Betreiber von Bursa Kebap Evi: Alles rechtmäßig
Schließlich hatte der Gemeinderat extra den Bebauungsplan für dieses Gebiet verändert. Seither ist „die gewerbsmäßige Verwendung von festen und gasförmigen Brennstoffen in Feuerstätten, die dazu bestimmt sind, Speisen durch unmittelbare Berührung mit Abgasen zu backen oder in ähnlicher Weise zuzubereiten“ verboten, hatte das Baudezernat auf eine Anfrage dieser Redaktion erklärt.
Wir halten uns an die Vorschriften.
Isik ist das Thema zwar langsam leid. Sie betont jedoch: „Wir halten uns an die Vorschriften.“ Alle Installationen in ihrem neuen Restaurant – inklusive des Grills – seien rechtmäßig.
Stadt Mannheim: „Entspricht nicht den Vorgaben“
Die Stadtverwaltung sieht das jedoch anders, teilt ein Sprecher des Baudezernats mit: „Nach intensiven Prüfungen der Verwaltung entspricht der Grill entgegen den Aussagen des Betreibers nicht den Vorgaben des Bebauungsplans.“ Das weitere Vorgehen in dieser Sache werde derzeit verwaltungsintern abgestimmt. Der Sprecher ergänzt: „Weitergehende behördliche Maßnahmen sind angestoßen.“
Was das genau bedeutet, lässt sich noch nicht näher sagen. Isik zeigt sich, angesprochen auf diese Einschätzung der Stadtverwaltung, überrascht. Nachvollziehen kann sie sie offenbar nicht. Sie wiederholt lediglich: Man halte sich an die Vorschriften. Geöffnet hat das neue Restaurant Isiks Angaben nach an sieben Tagen pro Woche, werktags von acht Uhr morgens bis Mitternacht, am Wochenende bis ein Uhr nachts.
Das Vorgänger-Restaurant Istanbul hatte 2004 als erste türkische Gaststätte dieser Art am Marktplatz eröffnet. In den knapp 20 Jahren des Bestehens hatte es in der Stadt Kultstatus erlangt. Mitte 2022 wurde es geschlossen. Als Grund nannte der Betreiber seinerzeit, dass der Mietvertrag nicht verlängert worden sei.
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