Serie „Mein Garten“ - Mira Ignjic erlebt Erholung im geordneten Grün / Gäste sind stets willkommen

Individuell gestaltetes Garten-Paradies mit eigenem Farbkonzept

Von 
Ute Bechtel-Wissenbach
Lesedauer: 

Bei Mira Ignjic folgen sogar die Nutzpflanzen im Beet einem Farbkonzept: In diesem Jahr präsentieren sich Tomaten, Paprika, Zucchini und Kürbisse ganz in Gelb, die Himbeeren reifen im klassischen dunkelrot und Kirschen gedeihen in freundlichem hellrot. Im Ziergarten dominiert Weiß mit Pink als Hingucker.

„Ich bin vermutlich die untypischste Schrebergärtnerin in unserem Verein“, lacht die stilbewusste Besitzerin einer Parzelle bei den Gartenfreunden Neuhermsheim-Ost. „Bei mir geht es nicht so bunt, kreativ oder wildwuchernd zu, mein Garten ist schlicht, ruhig und eher sachlich gestaltet. Das bringt Erholung und Entspannung für mich.“ Die Vertriebsmitarbeiterin einer Mannheimer Firma hat viele Kundenkontakte, flexible Arbeitszeiten und ist bisweilen abends oder auch am Wochenende im Dienst und schätzt ihren Garten als Oase der Ruhe sehr.

„Ich wusste schon von Anfang an, dass ich hier von März bis Oktober viel Zeit verbringen möchte, und so habe ich Gelände und Haus konsequent nach meinen Vorstellungen umgebaut“, berichtet die Gartenbesitzerin. Das bedeutete eine komplette Renovierung innen, inklusive Fliesen-, Elektro-, Trockenbau- und Malerarbeiten. Außen wurden Waschbetonplatten herausgerissen, eine Terrasse gebaut, das Dach neu gedeckt, Pflanzen gesetzt und Rollrasen verlegt. Hilfreich zur Seite standen ihr vor inzwischen mehr als zehn Jahren Handwerker und Gärtner, Familie und nicht zuletzt hilfsbereite Gartennachbarn. Heute kommt Mira Ignjic täglich in ihren Garten, gießt, pflanzt, mäht den Rasen und ist dem Unkraut auf der Spur, aber das Zurückschneiden überlässt sie doch lieber den Fachleuten.

Viel Platz für Gäste

Das großzügig wirkende Häuschen ist mit einer modernen Küche und einem schicken kleinen Sofa ausgestattet. Im angrenzenden Schuppen finden nicht nur Gartengeräte Platz, sondern auch allerlei Utensilien, um Gäste zu bewirten. Einladungen an Familie, Freunde und die unmittelbaren Nachbarn sind ein wichtiger Bestandteil in Mira Ignjics Sommerhalbjahr: „ Ich koche und backe hier viel und gerne, der mobile Grill steht parat und für liebe Leute ist immer etwas zum Essen und zum Trinken im Vorrat.“

Fast täglich kommt Neffe Milan auf einen Kaffee vorbei, kürzlich feierte man den runden Geburtstag der Mutter und mit Nachbarn trifft man sich regelmäßig reihum. Die Gartenfreundin gibt zu: „Am Anfang habe ich das Schrebergartendasein schon für etwas spießig gehalten, aber stattdessen erfahre ich hier Hilfsbereitschaft, Kameradschaft und die pure Erholung. Die Stimmung ist immer entspannt.“

Bedauerlich ist derzeit für sie nur, dass es keine Möglichkeit gibt, den Grünschnitt zu entsorgen. Die Kapazitäten vor Ort reichen bei weitem nicht aus. Da die Gartenabfälle beim Recyclinghof Im Morchhof nicht mehr angenommen werden, muss jeder quer durch die Stadt zum Kompostplatz auf der Friesenheimer Insel fahren.

Abgesehen davon herrscht in Mira Ignjics Gartendasein aber eitel Sonnenschein und sie ist fest entschlossen, ihr kleines Paradies weiter zu hegen, zu pflegen und zu genießen.

Fotos hochladen

  • Der „Mannheimer Morgen“ sucht die schönsten Kleingärten in Mannheim. Falls Sie einen besonders schönen, interessanten oder auch skurrilen Schrebergarten besitzen oder jemanden mit einem solchen kennen, freuen wir uns über Ihre Zuschrift mit Angabe von Name, E-Mail und Telefonnummer an lokal@mamo.de.
  • Sie können uns auch per Post an Dudenstraße 12-26, 68167 Mannheim informieren, bitte Stichwort „Mein Schrebergarten“ angeben. Außerdem können Sie Bilder Ihres Gartens in unsere Leser-Fotostrecke hochladen unter: https://bit.ly/Schrebergarten-Fotos

Freie Autorin

Thema : Serie "Aufgeblüht" - Tipps rund um den Garten

  • Machen Weihnachtsnüsse aus dem eigenen Garten

    Knack macht es und die Walnuss-Schale springt zwischen den Händen meines Sohnes auseinander. „Ganz schön stark ist er geworden, mein inzwischen gar nicht mehr so Kleiner“, denke ich und muss lachen. „So ein Nussbaum wäre doch was für uns“, sagt der Elfjährige und futtert genüsslich das Innere der Nuss. „Vielleicht aber auch ein Haselnuss-Strauch“, meine ich. „Dann hätten wir im Advent zumindest eine Zutat für die Haselmakronen schon immer zu Hause.“ Ob eines der beiden Gehölze tatsächlich für unseren Garten taugen würde, frage ich Matthias Schott. Er führt die familieneigene Baumschule in Sasbach-Leiselheim am Kaiserstuhl, die sich auf die Vermehrung von Nüssen spezialisiert hat. {element} „Ein Walnuss-Baum braucht ziemlich viel Platz, kann zwischen 25 und 30 Meter hoch werden“, gibt der 42-Jährige zu bedenken. Für einen gängigen Garten eignet er sich deshalb weniger, ist eher etwas für einen großen Hof, wird als markanter Landschaftsbaum oder als Baum an der Straße genutzt. {furtherread} Ich bin ein bisschen enttäuscht. „Und wie sieht es mit einer Haselnuss-Strauch aus?“, möchte ich wissen. „Viel besser“, sagt der Experte. „Zumal für die jetzt -– von November bis März – Pflanzzeit ist, wenn kein Dauerfrost herrscht.“ Große Ansprüche stellt der Haselnuss-Strauch nicht Der Haselnuss-Strauch ist deutlich kleiner, braucht aber dennoch ein bisschen Platz. Drei bis sechs Meter hoch kann er schon werden. Er hat mehrere Stämme und seine schirmartige Krone misst bis zu fünf Meter Breite. „Doch keine Sorge“, beruhigt Matthias Schott. „Der Strauch ist sehr gut schnittverträglich. Ein gewisses Volumen sollte man seiner Krone allerdings lassen, wenn man Früchte haben möchte.“ An den Untergrund stellt die Haselnuss wenig Ansprüche. Sie gilt als Pionierpflanze, was bedeutet, dass sie wegen ihrer hohe Anpassungsfähigkeiten auch neue, zuvor vegetationsfreie Gebiete besiedeln kann – etwa nach Bränden, Vulkanausbrüchen, Erdrutschen oder Überschwemmungen. „Nur tiefgründig sollte der Boden sein“, betont der Matthias Schott. Doch genügsam hin oder her: „Wer gute Früchte haben möchte, sollte seinen Haselnussstrauch schon mit Nährstoffen versorgen – entweder in Form eines Volldüngers oder eines speziellen Spurennährstoffdüngers“, so der Experte aus Südbaden. Und welches Plätzchen würde dem Gehölz bei uns im Garten gefallen? „Am liebsten mag es sonnig bis halbschattig stehen. Wenn ihr den Haselnuss-Strauch demnächst setzen wollt, solltet ihr darauf achten, dass er im ausgehobenen Pflanzloch nicht zu tief steht, damit die Wurzeln genug Sauerstoff bekommen“, verrät Matthias Schott noch einen Kniff. Im ersten Jahr sollte der Strauch zudem an einen Stab angebunden werden, der ihm Stabilität gibt, damit er gut anwurzeln kann. In dieser Zeit sollte auch das Gießen nicht vergessen werden. „Allerdings nicht zu viel: Alle zehn Tage zehn Liter reichen“ , sagt der Baumschulmeister. Über die kätzchenartigen Blüten freuen sich im Frühling die Bienen. Menschen mit Allergien macht dagegen der Pollen oft zu schaffen. Im Herbst hoffen neben uns und verschiedenen Insekten auch Vögel wie der Eichelhäher oder der Specht auf die Nüsse, genauso wie kleine Säugetiere – allen voran die Eichhörnchen. Und die sind bekanntermaßen flink. Da muss mein Sohn beim Ernten wohl schnell sein, damit die Eichhörnchen, die Nüsse nicht vor ihm knacken.

    Mehr erfahren
  • Machen Einfach lecker: So leicht lassen sich Birnen einmachen

    Plötzlich sind alle Birnen gleichzeitig reif und Garten-Kolumnistin Daniela Hoffmann startet zum Marathon im Birneneinwecken. Denn mit einfachem Grundrezept kann man die leckeren Früchte prima haltbar machen

    Mehr erfahren
  • Natur Per Handy den Nabu-Garten in Edingen erkunden

    Der Nabu-Garten in Edingen ist ein kleines Paradies. Damit Besucher besser erkennen, welche Schätze sich hier verbergen, gibt es ab sofort ein neues Angebot

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen