Mannheim. Es wird zweifelsohne eines der spektakulärsten Gebäude der Stadt sein: die vom niederländischen Stararchitekten Winy Maas geplante „Grüne Mitte“, die im Herzen des neuen Stadtteils Franklin ein Ausrufezeichen setzen soll. Allerdings sind hinter vorgehaltener Hand manchmal auch Bedenken geäußert worden, ob das Projekt umsetzbar und finanzierbar sein wird. Doch nun sagte Karl-Heinz Frings, der Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG, bei der Vorstellung der Unternehmensbilanz für das vergangene Geschäftsjahr: „Die wirtschaftliche und technische Machbarkeit ist nachgewiesen.“ Zudem liege seit diesem Monat auch die Baugenehmigung vor. Und so soll es im November mit den Erdarbeiten losgehen.
Kosten noch unklar
Neben einem Wasgau-Supermarkt mit einer Fläche von 1500 Quadratmetern wird in dem von einem begrünten, künstlichen Hügel überwölbten Gebäude unter anderem eine Drogerie, eine Apotheke, eine Bäckerei und eine Bankfiliale untergebracht. Zudem entstehen dort bis spätestens Anfang 2026 Büroräume und 34 exklusive Wohnungen, die riegelartig auf dem Hang stehen.
Was das Gesamtvorhaben kostet, das von der GBG in Kooperation mit dem privaten Projektentwickler 3iPro umgesetzt wird, dazu wollte Frings keine näheren Angaben machen – weil die Verträge mit dem Generalunternehmer, der den Bau verantworten wird, noch nicht abgeschlossen seien. Doch vieles deutet darauf hin, dass die ursprünglich veranschlagten rund 50 Millionen Euro nicht reichen werden. Schließlich findet die Entwicklung „in einem wirtschaftlich deutlich schwierigeren Umfeld statt“, wie es in einer Pressemitteilung der städtischen Wohnungsbaugesellschaft heißt.
Auch ansonsten schreiten die Arbeiten in Mannheims jüngstem Stadtteil voran. Beim Hochpunkt H – der mit den anderen drei zusammen den Schriftzug HOME, also Heimat, ergeben soll – sind die ersten Stockwerke des Rohbaus bereits zu erkennen. Das zweite Hochhaus, das die GBG baut, das E, wird nächsten Monat fertiggestellt und dann bezogen.
Zum Stand der Planungen beim M, das vom Saarbrücker Unternehmen RVI verantwortet wird, konnte Frings nichts sagen. Im März hatte der private Projektentwickler Probleme mit dem Untergrund bestätigt und den Zeitplan für die Errichtung des Gebäudes offen gelassen. Auch am Donnerstag waren keine Details zu dem Vorhaben zu erfahren. Dass das vierte Hochhaus jedoch überhaupt nicht gebaut wird, „den Fall kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Frings. „Dann würde die MWSP andere Wege suchen.“
Die MWSP gehört zur GBG-Gruppe und ist für die Entwicklung der Konversionsflächen verantwortlich. Aufgrund der angespannten Lage in der Immobilienbranche könne dieser Prozess insgesamt „eventuell etwas länger dauern und anstrengender werden“, sagte Frings. „Aber er kann auf jeden Fall gelingen.“
Mieten werden steigen
Weil die MWSP nicht die einzige Tochtergesellschaft der GBG ist, sondern zuletzt immer mehr hinzugekommen sind, wird der städtische Konzern in den nächsten Monaten seine Struktur verändern. Dies habe jedoch weder auf Mieterinnen und Mieter noch auf andere Kunden Auswirkungen, betonte Frings.
Anders verhält es sich bei den Mieten, die die GBG, wie im Winter bereits angekündigt, aufgrund der vielfältigen Kostensteigerungen sukzessive im Durchschnitt um rund 2,5 Prozent pro Jahr erhöhen wird. Zum Ende des vergangenen Jahres lag die durchschnittliche Kaltmiete der 19 441 GBG-Wohnungen laut Frings bei 7,04 Euro pro Quadratmeter. 97 Prozent ihrer Kundinnen und Kunden zahlten damit weniger als die 8,37 Euro, die seinerzeit noch als Durchschnittspreis im städtischen Mietspiegel ausgewiesen waren.
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