Mannheim. Die Karlsruher Firma Vulcan Energie Ressourcen GmbH will ein Geothermieheizwerk im Großraum Mannheim bauen. Das bestätigte ein Sprecher des Unternehmens am Dienstag auf eine Anfrage dieser Redaktion. Der konkrete Standort der Anlage stehe noch nicht fest. Darüber werde erst nach einer Untersuchung der Untergrundbeschaffenheit entschieden, die noch in diesem Jahr durchgeführt werden soll. Die Geothermie-Anlage soll 2024, spätestens 2025 in Betrieb gehen.
"Meilenstein auf dem Weg in Klimaneutralität“
Das Karlsruher Unternehmen hat am Dienstag einen Abnahmevertrag mit der MVV Energie geschlossen. Demnach will Vulcan dem Mannheimer Versorger von 2025 bis 2045 jährlich zwischen 240 und 350 Gigawattstunden klimaneutrale Wärme liefern. Diese soll in das Fernwärmenetz der Rhein-Neckar-Region eingespeist werden. Damit können theoretisch 25.000 bis 35.000 Haushalte mit Wärme aus erneuerbarer Energie versorgt werden. „Für Mannheim ist diese Kooperation ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die Klimaneutralität“, sagte Thorsten Weimann, Geschäftsführer bei Vulcan, einer Mitteilung zufolge.
Das eigentliche Geschäftsfeld von Vulcan ist jedoch die Gewinnung von Lithium. Entsprechend will das Unternehmen die geplante Geothermie-Anlage auch nutzen, um das begehrte Metall zu gewinnen, das in der Batterieindustrie eingesetzt wird und als Schlüssel-Rohstoff bei der Elektromobilität und der Verkehrswende gilt.
Vulcan hat Zulassung noch nicht beantragt
Nach Angaben des Regierungspräsidiums Freiburg, bei dem das baden-württembergische Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau angesiedelt ist, hatte die Behörde Vulcan bereits im Sommer 2019 die Aufsuchungserlaubnis für Erdwärme, Lithium und Sole im Feld Mannheim erteilt. Dieses reicht vom Süden der Stadt bis zur Landesgrenze und vom Rhein bis nach Schriesheim und Hirschberg. Im Herbst des vergangenen Jahres sei die Erlaubnis bis Juli 2024 verlängert worden.

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Mit dieser Aufsuchungserlaubnis hat Vulcan eine Art Claim abgesteckt. Der nächste Schritt im mehrstufigen Genehmigungsverfahren für den Bau einer Geothermie-Anlage wäre normalerweise die Beantragung einer Zulassung für geophysikalische Untersuchungen. Damit könnte ein Standort für eine mögliche Erkundungsbohrung identifiziert werden. Nach Angaben des Regierungspräsidiums hat Vulcan eine solche Zulassung noch nicht beantragt.
Vulcan wurde 2019 gegründet und hat seinen Firmensitz in Karlsruhe. Das Unternehmen beschäftigt eigenen Angaben zufolge mehr als 120 Mitarbeiter. Die Muttergesellschaft sitzt in Australien. An der dortigen Börse hat Vulcan das Kapital für den Unternehmensaufbau eingesammelt.
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