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Freiwilligentage in der Metropolregion: „Die Arbeit geht nicht aus“

Überall wird bei den Freiwilligentagen gesäubert, geschrubbt, gestrichen, geschraubt, gepflanzt oder eben einfach was geschafft. Wir haben bei Projekten in Mannheim vorbeigesehen

Von 
Bernhard Haas
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Freiwilligentag 2024: Überall wird gewerkelt. © has

Mannheim. Überall wird gesäubert, geschrubbt, gestrichen, geschraubt, gepflanzt oder eben einfach was geschafft. Beim Freiwilligentag haben Helfer am Samstag bereits zum neunten Mal gezeigt, was sie alles können. Organisationen, Unternehmen, Kommunen, Schulen und Einzelpersonen engagierten sich an Projekten für das Gemeinwohl, halfen somit aktiv für den guten Zweck. Die Freiwilligentage finden dieses Jahr vom 21. bis zum 30. September statt. Der „klassische“ Freiwilligentag am dritten Samstag im September markierte den Startschuss und Auftakt für die darauf folgenden Tage, die ebenfalls unter dem Motto „Wir schaffen was“ stehen.

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Freiwilligentage in der Region: Das Ehrenamt ins Rampenlicht gerückt

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Bernhard Zinke
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Allein in der Quadratestadt gab und gibt es 45 verschiedene Projekte, an denen sich Freiwillige beteiligen konnten. „Da geht einem die Arbeit nicht aus“, meinte einer der Organisatoren. Vom ersten Tag berichten wir hier beispielhaft über ganz unterschiedlich Aufgaben, die von ehrenamtlichen Helfern getätigt wurden.

Die Helfer im Haus Bethanien waren früh mit ihrer Arbeit fertig. © has

Röchling-Mitarbeiter helfen im Haus Bethanien im Jungbusch

Mit am schnellsten waren die Mitarbeiter der Firma Röchling. Die hatten sich die Verschönerung im Haus Bethanien im Jungbusch, einer Hilfseinrichtung für Menschen in Notlagen, als Aufgabe ausgewählt. Einige der Helfer waren aus Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße gekommen, um in Mannheim Gutes zu tun. Da wurde zunächst einmal eine Wand mit schwerem Gerät vom alten Putz befreit. Der Staub vergangener Zeit setzte sich nicht nur auf den Schuhen fest. Der Garten wurde auf Vordermann gebracht, Unkraut gejätet und Hecken geschnitten. Zwei Hochbeete wurden neu gebaut.

Secondhand-Kaufhaus Markthaus im Morchfeld soll grüner werden

Als das alles fertig war, gab es natürlich eine kleine Wegzehrung, bevor es für die 15 Freiwilligen wieder fröhlich und zufrieden nach Hause ging. Unter ihnen gab es keinen einzigen, der einen missmutigen Eindruck machte, wie übrigens bei den anderen Projekten ebenfalls.

Am Markthaus im Morchfeld wurden nachhaltige Gewächse für ein grünes Kaufhaus gepflanzt. © has

Da wurden beispielsweise Kornelkirsche oder Clematis an der Wand des Markthauses gepflanzt. „Das Markthaus soll künftig grüner werden“, sagte dazu Geschäftsführerin Henrike Zeilfelder. An unserem Hauptstandort im Morchfeld möchten wir rund um das Gebäude und an der Fassade die Artenvielfalt fördern und das Mikroklima verbessern. Dazu möchten wir eine Fassadenbegrünung anbringen und viele einheimische Pflanzen in die Erde bringen. Wir möchten, dass sich bei uns Menschen, Tiere und Pflanzen wohlfühlen“, ergänzte die Geschäftsführerin ihren Wunsch.

Als Gärtner braucht es eben ein wenig Geduld. Nicht alles werde schon im nächsten Jahr in voller Blüte und Größe da stehen. Aber mit der Zeit werde alles wachsen und so für ein besseres Klima rund um das Secondhand-Kaufhaus sorgen, erklärte Zeilfelder. Der Grundgedanke des Kaufhauses werde somit erfüllt: Für nachhaltigen Umgang mit der Umwelt zu sorgen.

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Schulgarten der Rheinau-Grundschule: Viel zu tun für Helfer der Firma Fuchs 

Viel vorgenommen hatten sich die Helfer der Firma Fuchs. Sie brachten den Schulgarten der Rheinau-Grundschule auf Vordermann. Weil der ein wenig vernachlässigt war, gab es besonders viel zu tun. Da mussten zuerst einmal viel Unkraut gerupft, Hecken geschnitten und Wurzeln ausgegraben werden, wie Julia Schlusche erzählte. Dann wurden in einer Ecke Steine aufgehäuft. Daraus entstand eine Kräuterschnecke. Moritz (6) und Vater Markus trugen schon einmal die Steine an den künftigen Platz der Kräuterschnecke.

Markus und Moritz (6) schleppen kleine und große Steine für die Kräuterschnecke in der Rheinau- Grundschule. © has

Die Hochbeete wurden von allem Kraut befreit und anschließend mit Gemüse und Salaten bepflanzt. Das Insektenhotel wurde ebenfalls wiederbelebt. Die rund 20 freiwilligen Helfer hatten im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Abend alle Hände voll zu tun.

Solidarische Landwirtschaft Rheinau-Süd: Mitglieder werden aktiviert

Fröhlich blickten auch die Helfer bei der solidarischen Landwirtschaft Rheinau-Süd drein. Zwar hatten sich bei denen gar keine freiwilligen Helfer angemeldet. Da änderten die Organisatoren einfach das Programm und aktivierten einige Mitglieder der Solidargemeinschaft zur freiwilligen Mitarbeit. Zusammen mit den beiden Gärtnern Marjal Sykora und Birgit Ackermann zog das bisherige Frühbeet anschließend an einen neuen sonnigeren Standort um. Da wurden vor allem Steine ausgegraben, mit einer Schubkarre vom alten an den neuen Standort transportiert und wieder eingebaut.

Jens Engel gräbt Steine des Frühbeetes in der solidairschen Landwirtschaft Rheinau-Süd aus. © has

„Das lohnt sich einfach, wenn man immer frisches Gemüse bekommt“, sagte dazu Helfer Jens Engel, schnappte sich einen Spaten und grub den nächsten Stein aus.

Bei InFamilia entsteht eine Hütte für drei- bis sechsjährige Kinder

Viel Spaß hatten auch die Helfer bei InFamilia. Auch hier wurde das ursprüngliche Projekt kurzfristig geändert. Aus dem Bau eines Klettergerüsts wurde kurzerhand der Bau einer kleinen Hütte für die drei- bis sechsjährigen Kinder. Dabei kam viel bunte Farbe ins Spiel, mit der die Holzverkleidung in knalligen Farben bemalt wurde. Jetzt dürfen sich die Kinder einen Namen ausdenken, wie das schöne – von Fachleuten erstellte Haus – künftig heißen soll, erzählte Charlene Marx von der „Hausverwaltung“ von InFamilia.

Ein buntes Häuschen für die Kinder bauten die Helfer bei InFamilia. © has

Kollege Peter Opitz sorgte unterdessen für das Wohlergehen der Helfer. Er versorgte sie mit Essen und Trinken. Helfer Frank Jünger meinte, dass die Hütte noch mit haltbarem Material vor Regen geschützt werden müsse. Erst wenn auch dieses geschehen sei, sei das Haus „bewohnbar“. „Wenn man mindestens einen Tag geholfen hat, ist man selbst doch sehr zufrieden und fühlt sich wohl“, stellte eine zufriedene Helferin Julia Schlusche fest.

Freier Autor

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