Rhein-Neckar. Die Projekte sind so vielfältig wie das Ehrenamt an sich. In Mutterstadt beispielsweise greifen rund drei Dutzend Menschen zu Rechen und Schippe, um einen neuen Bikepark auf dem Sportgelände zu schaffen und innerorts einen neuen Mikro-Park anzulegen, die Bauhof-Mitarbeiter sind ebenfalls in Mannschaftsstärke vertreten. Im Ludwigshafener Hemshof streichen Freiwillige den Kreativraum des Jugendintegrationszentrums. Danach gibt’s auf der Seilerstraße Live-Musik von Jugendlichen der International Band von Musiklehrer Eckard Koch. Am Nachmittag kommen bei ein Nachbarschaftsprojekt auf der Mannheimer Schönau Menschen miteinander ins Gespräch. Im pfälzischen Germersheim packen spontan sogar Helferinnen und Helfer aus der ungarischen Partnerschaftsstadt Zalaszentgrót mit an, die einen viertägigen Freundschaftsbesuch absolvieren.
Es ist ein Auftakt nach Maß für die neunten Freiwilligentage der Metropolregion, die erstmals über einen Zeitraum von zehn Tagen stattfinden. Die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel, es ist nicht zu kalt, nicht zu heiß. Und auf den Baustellen herrscht prächtige Stimmung.
Uwe Liebelt, Vorstandsvorsitzender des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar (ZMRN) und Präsident der Europäischen Verbundstandorte bei der BASF, ist begeistert von der Angebotspalette der Projekte und dem Zuspruch, der sich am Ende doch noch eingestellt hat: Mit genau 434 Projekten melden die Freiwilligentage einen neuen Rekord. Das zeige, wie groß der Bedarf im Gemeinwohl ist. Auch dass sich nun doch alleine über die Plattform wir-schaffen-was.de rund 4800 Helferinnen und Helfer gefunden haben, spricht für sich. Mitgezählt sind noch nicht die vielen Mitstreiter, die ganz ohne Anmeldung spontan mitanpacken, wie sich beim Besuch der Projekte vor Ort zeigt.
71 Projekte in Ludwigshafen, 59 in Heidelberg und 41 in Mannheim
Die meisten Projekte finden wieder in Ludwigshafen statt, nämlich 71, Heidelberg hat 59 angemeldet, Mannheim 41, Traditionell stark sind auch die Südhessen mit 28 in Viernheim und 26 in Lampertheim.
Neben all den anderen Ansätzen des Freiwilligentages – das Ehrenamt an sich ins Rampenlicht zu stellen, die Region ein bisschen schöner zu machen, das Wir-Gefühl stärken – gibt’s in diesem Jahr einen weiteren Ansatz, einen vielleicht noch wichtigeren: Neben „wir schaffen was“ lautet das Motto außerdem „wir schaffen Demokratie“. Angesichts der vielfältigen Angriffe auf unsere demokratischen Grundwerte seien die Freiwilligentage eine starke Antwort. „Sie setzen ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus“, sagt Liebelt, „wir können etwas dagegen setzen. Als Gesellschaft sind wir nicht machtlos“.
Nicht umsonst hat der neue rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer die Schirmherrschaft über die Freiwilligentage übernommen. Er wird auch mitreden an diesem Dienstag, 24. September, ab 17 Uhr im Ludwigshafener Kulturzentrum dasHaus bei der offenen Diskussionsrunde zum Thema „Engagement und Demokratie“.
Noch bis zum 30. September gibt’s die Möglichkeit für alle, sich zu engagieren. Die Freiwilligentage haben erst begonnen.
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