Analyse

Europawahl: So unterschiedlich haben Mannheims Stadtbezirke gewählt

In vielen Mannheimer Stadtbezirken war die CDU bei der Europawahl am stärksten, in manchen die Grünen. Und zweimal lag auch die AfD ganz vorne. Und wie haben die anderen Parteien abgeschnitten? Eine Auswertung

Von 
Timo Schmidhuber
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Im Stadthaus verfolgten viele Kandidaten und andere Bürger die Auszählung der Stimmen. © Michael Ruffler

Das Ergebnis der Europawahl in Mannheim ist schnell zusammengefasst: Die CDU gewinnt, auch wenn sie hier nicht ganz so stark ist wie bundesweit. Grüne und SPD folgen auf den Plätzen zwei und drei, sie schneiden in Mannheim deutlich stärker ab als im Bundesgebiet. Die AfD wiederum ist etwas schwächer als im Bund. Beim Blick in die einzelnen Stadtbezirke gibt es deutliche Unterschiede. In zwei Bezirken ist die AfD sogar stärkste Kraft. Die wichtigsten Ergebnisse.

Welche Parteien liegen bei der Europawahl in den Stadtbezirken jeweils vorne?

In zehn Bezirken und damit in den meisten hat die CDU die meisten Stimmen. Die Grünen liegen in fünf Stadtbezirken vorne: In der Neckarstadt-West und in der Neckarstadt-Ost sowie in den Bezirken Innenstadt/Jungbusch, Schwetzingerstadt/Oststadt sowie auf dem Lindenhof. Die AfD gewinnt auf der Schönau und der Vogelstang.

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Wo holt die CDU ihr bestes Ergebnis?

In Wallstadt mit 31,1 Prozent, gefolgt von Seckenheim (29,2). Am schwächsten sind die Christdemokraten in der Neckarstadt-West (9,6 Prozent) und im Bezirk Innenstadt/Jungbusch (13,2).

Wo sind die Grünen besonders erfolgreich - und wo nicht?

Die Grünen holen in der Schwetzingerstadt/Oststadt und auf dem Lindenhof ihr bestes Ergebnis - jeweils 24,2 Prozent. Auf dem Lindenhof ist auch die CDU mit 20,4 Prozent relativ stark. Am schlechtesten sind die Grünen dort, wo die AfD gewonnen hat - auf der Schönau (5,0) und auf der Vogelstang (6,8)

Wie deutlich ist der AfD-Sieg auf der Schönau und auf der Vogelstang - und wie erfolgreich ist die Partei in den übrigen Stadtteilen?

Mit 27,7 Prozent holt die AfD auf der Schönau ihr bestes Ergebnis - CDU und SPD folgten da mit 21,1 und 20,9 Prozent schon deutlich dahinter. Auf der Vogelstang ist es etwas enger: Hier gewinnt die AfD mit 26,6 Prozent und liegt damit 1,8 Prozentpunkte vor den Christdemokraten. Die SPD kommt hier lediglich auf 17,2 Prozent. Stadtweit liegt die AfD bei der Europawahl bei 14,1 Prozent. Neben Schönau und Vogel-stang schneidet die Partei in vielen anderen Stadtbezirken zum Teil weit über diesem Mannheim-Durchschnitt ab - in Sandhofen (22,0), auf der Rheinau (21,3), auf dem Waldhof (21,2), in Käfertal (17,2) und in Friedrichsfeld (16,0).

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Die SPD hat in keinem Bezirk gewonnen. Wo holt sie ihre besten Ergebnisse?

Tatsächlich auf der Schönau mit 20,9 Prozent. Auch auf dem Waldhof ist die SPD vergleichsweise stark (20,3), ebenso in Wallstadt (19,4) sowie in Sandhofen und Friedrichsfeld (je 18,7).

Wie haben FDP und Linke in den Stadtbezirken abgeschnitten?

Die Liberalen holen ihre besten Ergebnisse in der Schwetzingerstadt/Oststadt mit 9,6 Prozent sowie in der Innenstadt/Jungbusch (8,8). Am schlechtesten schneiden sie auf der Schönau ab - mit 2,8 Prozent. Die Linke kommt in ganz Mannheim auf 3,2 Prozent - 1,5 Prozentpunkte weniger als bei der Europawahl 2019. Ihr bestes Ergebnis holt die Partei in der Neckarstadt-West mit 10,7 Prozent, auch im Bezirk Innenstadt/Jungbusch (5,5) und in der Neckarstadt-Ost (5,4) liegt sie deutlich über ihrem Mannheim-Ergebnis.

Das detaillierte Ergebnis der Europawahl in Mannheim findet sich hier

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erreicht bundesweit 6,0 Prozent. In Mannheim ist das Ergebnis mit 5,2 Prozent etwas schlechter. In welchen Bezirken ist BSW besonders erfolgreich?

In den Bezirken, in denen auch die AfD kräftig gepunktet hat: Auf der Schönau holt BSW mit 7,7 Prozent sein bestes Ergebnis, vor der Vogel-stang mit 7,5. Über dem Mannheim-Ergebnis liegt BSW auch in den Neckarstadt-Bezirken, in Sandhofen, Waldhof, Käfertal und Rheinau.

Die Europa-Partei Volt holt in Mannheim mit 4,1 Prozent ebenfalls ein überraschend gutes Ergebnis. Wie schneidet sie in den einzelnen Stadtteilen ab?

Besonders stark ist Volt im Bezirk Innenstadt/Jungbusch mit 9,6 Prozent, aber auch in der Schwetzingerstadt/Oststadt (7,2) und in der Neckarstadt-West (7,1).

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Und wie sieht es mit der Wahlbeteiligung bei der Europawahl in Mannheim aus?

Die ist um 2,2 Prozentpunkte besser als vor fünf Jahren und liegt bei 60,5 Prozent. Am höchsten ist sie in Wallstadt und auf dem Lindenhof mit jeweils 71,6 Prozent. Am niedrigsten auf der Schönau mit 46,9 Prozent. Was aber immer noch eine gute Wahlbeteiligung ist. Zum Vergleich: Bei der zweiten Runde für die Oberbürgermeisterwahl gaben in ganz Mannheim 30,9 Prozent der Berechtigten ihre Stimme ab.

Hat es einer der Kandidierenden aus Mannheim ins Europaparlament geschafft?

Nein. Von den sieben Kandidierenden hatten fünf keine aussichtsreichen Listenplätze. Einzig Raúl Semmler und René Weißenberger besaßen Chancen: Semmler kandidierte für die „Letzte Generation“ auf Platz vier, Weißenberger bei den Freien Wählern auf sechs. Doch beides reicht nicht fürs Parlament.

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Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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