Mannheim. Eine Karte, doppelter Vorteil: Wer jetzt seine Dauerkarte für die Stadtparks verlängert, kommt nicht nur günstiger in Luisenpark und Herzogenriedpark – es gibt dazu auch noch Rabatt beim Kauf einer Dauerkarte für die Bundesgartenschau 2023. Allerdings muss man im Luisenpark viele Einschränkungen wegen der Bauarbeiten hinnehmen. Ab November wird der Park ganz gesperrt und erst ab 14. April, dann als Teil der Buga, wieder öffnen.
Von Corona-Pandemie bis Bundesgartenschau – alles ist gerade kräftig durcheinander für die Stammbesucher der beiden grünen Oasen. Wegen der monatelangen Schließung durch die Corona-Pandemie in 2020 hatte die Stadtpark-Gesellschaft bereits als Ausgleichsregelung die alten Jahreskarten für beide Parks automatisch bis einschließlich April 2022 verlängert.
Gondoletta macht Pause
Nun ist eine Verlängerung möglich – für den Herzogenriedpark entweder für ein halbes Jahr oder bis Jahresende. Anders im Luisenpark: Hier werden nur Tickets für sechs Monate verkauft, denn der schließt Ende Oktober komplett seine Tore und wird ab November zur Großbaustelle, etwa mit Sanierungen am Wegenetz und auf der Seebühne, bis 2023 die Bundesgartenschau beginnt.
Schon jetzt, so räumt die Stadtpark-Gesellschaft ein, müssen die Parkbesucher mit Einschränkungen rechnen. Rund um die Eingänge „Unterer Luisenpark“ und „Fernmeldeturm“ bleiben die Erholungs- und Bewegungsräume zwar unberührt und generell alle Restaurants und Kioske, der Bauernhof, der Wasserspielplatz, die Minicar-Anlage, alle Themenspielplätze und die KlangOase nutzbar.
Das Pflanzenschauhaus ist aber geschlossen, und rund um die „Neue Parkmitte“ haben bereits jetzt die Bauarbeiter das Sagen. Die breiten sich bald aus. Am östlichen Rand der Freizeitwiese entsteht auf einem etwa 30 mal 60 Meter großen Bereich die Station der Seilbahn, die während der Bundesgartenschau den Luisenpark mit dem Spinelli-Areal verbindet. Und der westliche Teil der Freizeitwiese ist schon von tiefen Furchen durchzogen.
Hier läuft der Bau einer Leitung vom Abwasser-Hauptkanal am Hans-Reschke-Ufer, wo bereits in Höhe des Teehauses ein Wärmetauscher eingebaut worden ist, bis zum Pflanzenschauhaus. Es soll künftig mit einer Abwasserwärmerückgewinnung geheizt werden. Ab dem 20. Juni, gleich nach den Pfingstferien, muss diese neue Trasse den Kutzerweihers queren. Hierfür werden das Wasser in einem Teilbereich des Sees zwischen zwei Sandsackdämmen abgepumpt und die Rohre unterhalb der Tonschicht verlegt, die das Gewässer abdichtet. Dafür muss der Gondoletta-Betrieb ein paar Wochen pausieren – bis voraussichtlich Mitte August. Dann fährt die Gondoletta wieder für den Rest der Saison.
Ab November ist der Luisenpark ganz geschlossen – oder fast ganz: Zumindest für Jahreskartenbesitzer soll es, indem man einige Zäune verschiebt, weiter eine Möglichkeit geben, wenigstens den Chinesischen Garten mit dem neuen Kameliengarten noch den Herbst und Winter über zu besuchen. Auch der Herzogenriedpark bleibt offen und für Besitzer der Luisenpark-Jahreskarte uneingeschränkt nutzbar.
Für 2023 werden nur Herzogenriedpark-Jahreskarten verkauft – oder eben Dauerkarten für die Bundesgartenschau. Sie beinhalten den Besuch im Spinelli-Areal, den Luisenpark, alle rund 5000 Veranstaltungen dort und die Fahrt mit der Seilbahn. Reine Luisenpark-Karten gibt es während der Zeit der Bundesgartenschau nicht – wie immer, wenn bestehende Parkanlagen aufgewertet und damit Teil einer Bundesgartenschau werden, wie das etwa zuletzt in Erfurt mit dem ega-Park der Fall war. Wer eine Stadtpark-Jahreskarte hat, bekommt aber zehn Euro Rabatt auf die Buga-Dauerkarte.
Damit die Mannheimer in diesem Sommer noch mal beide Stadtparks so richtig genießen können, verspricht die Park-Geschäftsführung ein „wahres Veranstaltungsfeuerwerk“. Im Herzogenriedpark in der Konzertmuschel umfasst das die beiden Bandreihen „brandherd goes muschel“ und „Sundaybeats“ in Kooperation mit der Popakademie sowie Kinderprogramme und kirchliche Morgenfeiern. Die sind ebenso auf der Seebühne geplant, wo neben der Veranstaltungsreihe „Seebühnenzauber“, zu der an Samstagabenden hochkarätige Gäste kommen, wieder Angebote ohne zusätzlichen Eintritt mittwochs und sonntags geplant sind.
An diesem Sonntag geht es mit einer beliebten Mannheimer Kult-Band los, die seit über vier Jahrzehnten Stammgast im Luisenpark ist: „Just for fun“ spielt von 15 bis 17 Uhr auf der Seebühne die Titel von Chuck Berry, Jerry Lee Lewis und natürlich allen voran Elvis. Am Sonntag, 22. Mai, geht es von 15 bis 17 Uhr auf der Seebühne weiter mit einer ebenso bekannten, wenn auch noch nicht ganz so alten Mannheimer Formation: „Amokoma“, seit 1983 die Nummer eins der Partybands im Rhein-Neckar-Raum, aber nun als Trio „AMOkoustic“.
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