Gastronomie - Restaurantbesitzer freuen sich über Rückkehr der Gäste / Begrenzte Plätze im Außenbereich sorgen für Ärger

Endlich wieder offen: Wie Mannheimer Restaurantbesitzer die Rückkehr ihrer Gäste erleben

Von 
Tanja Capuana
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Begehrte Plätze: Restaurantbesitzer Georg Papathanassiou mit seiner Tochter Evangelia auf der Terrasse des „Hermes Grill“ in Käfertal. © Tanja Capuana

Mannheim. Seit knapp einem Monat sind die Restaurants wieder offen – und nur wer drinnen speist, musste bisher einen negativen Corona-Test nachweisen. Wie also läuft das Geschäft inzwischen bei den Gastronomiebetrieben in den Stadtteilen? Wir haben uns umgehört.

Nur begrenzt Plätze in Käfertal

Im griechischen Restaurant „Hermes Grill“ in Käfertal ist der Innenraum an diesem Samstag so gut wie leer. Umso belebter ist die begrünte Terrasse, die mediterranes Flair versprüht. „Das Problem ist, dass alle Leute draußen sitzen wollen“, sagt Georg Papathanassiou, der das Restaurant seit 1991 mit seiner Frau Vasiliki Milona betreibt.

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Den Gastronomen fehlen jedoch die Kapazitäten, um alle draußen unterzubringen, dort gibt es nur 30 Plätze. Und manche würden es ablehnen, sich testen zu lassen. Dadurch blieben auch Leute weg, die unbedingt draußen speisen möchten, was zu finanziellen Einbußen führe, so der Grieche. Regnet es, können nur diejenigen nach drinnen ausweichen, die getestet, geimpft oder genesen sind. „Da ist Ärger vorprogrammiert“, sagt Papathanassiou. Er selbst ist vollständig geimpft, ein Teil seines Personals auch. Die restlichen Mitarbeiter testen sich dreimal pro Woche. Dennoch ist der Grieche froh, dass er seine Spezialitäten nicht mehr nur zum Mitnehmen anbieten muss.

Wenige Kilometer weiter in der Schwetzingerstadt, genießen die Gäste des „Kaffee Kult“ das sommerliche Wetter im Außenbereich. Personalleiterin Ina Wegler ist gut gelaunt. Dass sie ihre Kundschaft wieder vor Ort bedienen dürfen, gibt ihr ein gutes Gefühl und ein Stück Normalität zurück. „Wir sind immer gut besucht gewesen“, erzählt Wegler. Jetzt stelle sie fest, dass die Leute abends verstärkt im Freien unterwegs sind. „Als die Testpflicht für draußen nicht mehr nötig war, haben wir das sofort gemerkt“, sagt Wegler. Auch die Besucherinnen Petra Schädel und Jutta Steinberg haben sich hier verabredet. „Für mich ist es großartig, ich habe es vermisst“, sagt Schädel. „Ich freue mich, dass ich mich mit mehr Leuten treffen und essen gehen kann.“

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Im italienischen Restaurant „Pepe“ in Neckarau spielt sich das Leben ebenfalls im Außenbereich auf der Terrasse ab. „Die Gäste kommen noch nicht wie vorher“, sagt Inhaberin Samira Moncado. „Aber ich denke, sie sind eher noch vorsichtig.“ Ihr geht es ähnlich. „Was mich glücklich macht, ist, dass meine Stammkunden noch da sind“, sagt Moncado. Ihr Imbiss, der direkt neben ihrem Lokal liegt, habe sie über den Lockdown zudem gerettet.

Stammkunden kommen weiterhin

Wer das Außengelände der Gaststätte des SC Rot-Weiß Rheinau betritt, dem schlägt der würziger Duft von Gegrilltem entgegen. Christian David steht am Grill. Er betreibt dort das „ChrIza“. Während der Fußball-EM essen die Besucher unter der Pergola und fiebern dabei mit. „Bis jetzt läuft es gut“, lobt David während er die Fleisch-Gemüse-Spieße auf dem Grill wendet. Auch die Stammkunden seien trotz anfänglicher Testpflicht weiterhin zum Essen gekommen, erzählt der Elsässer. Probleme habe es seit der Wiedereröffnung keine gegeben. Nur einmal sei die Polizei aufgetaucht, erzählt er und lacht. „Wir waren zu laut.“

Testpflicht am Rheinauer See

Im Cable Park Mannheim am Rheinauer See, wo sich Wakeboarder und Wasserskifahrer treffen, herrscht weiterhin die Testpflicht. „Wir bleiben vorläufig dabei, die Null-Covid-Strategie zu betreiben“, sagt Inhaber Peter Lindenberger. Grund sei auch die Delta-Variante des Virus, die ihm Sorge bereite. „Die Urlaubssaison steht bevor.“ Viele Reiserückkehrer wollten danach sicher wieder in den Cable Park.

Da Inhaber Lindenberg die Gastronomie an mehreren Stellen rund um den See betreibt, sei zudem die Kontaktnachverfolgung schwerer. Aktuell bietet er auch keinen Service an den Tischen an. „Wir haben uns entschieden, die Gastronomie vorläufig im Kioskbetrieb zu lassen.“ Die Gäste haben damit bisher kein Problem: Stefan Meyer, dessen Tochter hier Wassersport betreibt, kommt öfter vorbei. Die Testpflicht gebe ihm ein Gefühl von Sicherheit, sagt er.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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