Für Enikö Burghoffer ist Rosa mehr als eine Farbe, es ist eine Lebenseinstellung. Ihr Schrebergarten im Ritterspornweg in Neckarau leuchtet in allen Schattierungen, von märchenhaften Pastelltönen bis hin zu exzentrischem Pink. Möbel, Blumenkübel und Putten – alles strahlt einen fröhlichen Optimismus aus.
Seit mehr als zwanzig Jahren ist Familie Burghoffer inzwischen Pächter in der Kleingartenanlage. Mit der Geburt ihres Sohnes habe sie sich nach einem grünen Rückzugsort gesehnt, erinnert sich Enikö Burghoffer im Gespräch. Daher habe ihr Mann sein Motorrad verkauft und sie hätten sich auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück gemacht.
Anfangs unterschied sich der Garten nicht sonderlich von den umliegenden Parzellen. Vor rund zwei Jahren verspürte die Hobbygärtnerin Lust auf Veränderung in ihrem Leben. Damals kam ihr die Idee mit der Umgestaltung des Gartens. Ihren Mann habe sie vor vollendete Tatsachen gestellt. „Ich habe je einen Eimer weißer und roter Farbe gekauft, da hat er noch nichts geahnt“, erzählt sie lachend. Die Fassade der Hütte bekam einen neuen Anstrich, sie lackierte Tische und Stühle um und bezog das Sofa mit einem passenden Stoff.
Nicht einmal das kleine steinerne Schaf konnte der Verschönerung entgehen. Selbstverständlich sind auch die Pflanzen harmonisch abgestimmt, rosa Blütenträume, so weit das Auge reicht. Nur der aufblasbare Gartenpool ließ sich nicht anstreichen und sticht in einem satten Hellblau hervor.
Anziehungspunkt für Kinder
Das ein oder andere Fundstück ersteigerten Burghoffers im Internet oder auf Flohmärkten. Der Blick in die Küchenschränke enthüllt rosa Geschirr und Besteck, im Regal stehen farblich passende Backformen. „Für meinen zwanzigjährigen Sohn habe ich aber neutrales Geschirr vorrätig, eine rosa Party ist nicht ganz sein Geschmack“, verrät sie.
Zuhause sehe es ganz anders aus, berichtet die gebürtige Ungarin, da sei der Stil viel moderner und alles weitgehend in Schwarzweiß gehalten: „Rosa hat mir aber schon immer gefallen, das sieht man vor allem in meinem Kleiderschrank.“
Der Garten ist ein Anziehungspunkt für kleine Kinder. Staunend stehen sie am Tor und betrachten die rosa Gartenzwerge und Flamingos. Freunde und Kollegen, die zu Besuch kommen, seien erstmal etwas irritiert, den meisten gefalle die außergewöhnliche Atmosphäre aber und sie loben ihre Kreativität.
Das Umfeld in der Kleingartenanlage habe sich in den Jahren verändert, blickt Burghoffer zurück. Heute nutzten vor allem junge Familien diese Erholungsmöglichkeit. „Mit knapp 40 Jahren zählt man inzwischen zu den Älteren“, hat sie festgestellt. Das Zusammenleben gelinge aber problemlos und ein Schwatz über den Gartenzaun mit den Nachbarn sei immer eine willkommene Abwechslung.
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