Reiss-Engelhorn-Museen

Ein Signal für die Kultur

Neuer französischer Generalkonsul bei Ausstellungseröffnung

Von 
Peter W. Ragge
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Gaël de Maisonneuve, der neue Generalkonsul, im Museum. © REM/Mittag

Die Kultur zuerst – vor irgendeiner Firma, einem Verband, sogar vor dem Mannheimer Rathaus und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt: Gaël de Maisonneuve, als französischer Generalkonsul für Baden-Württemberg in Stuttgart gerade erst ein paar Wochen im Amt, hat zum Auftakt der Ausstellung „Die Welt am Oberrhein“ mit Fotografien von Robert Häusser die Reiss-Engelhorn-Museen besucht.

„Ein starkes Signal“, freute sich Wilfried Rosendahl, der Generaldirektor des Museums, „für den Stellenwert der Kultur“. Zunächst geplant war der Besuch nämlich nicht. Aber als der französische Honorarkonsul in Mannheim, Folker R. Zöller, dem zuvor im französischen Europaministerium sowie an der Französischen Botschaft in Brasilia tätigen Diplomaten von der grenzüberschreitenden Bedeutung der Ausstellung erzählt hatte, sagte Gaël de Maisonneuve spontan zu.

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Historische Fotos vom Rhein

Es sei ihm „eine große Ehre, in das wunderschöne und einladende Gebäude“ zu kommen, schmeichelte der Diplomat seinen Gastgebern in den Reiss-Engelhorn-Museen. Mannheim sei bekannt dafür, dass es sich sehr für die deutsch-französische Freundschaft einsetze – etwa durch das Institut Francais, lobte der Generalkonsul. Die, so Gaël de Maisonneuve, „spannende Ausstellung“ stellt ein weiteres „gutes Beispiel für die Stärkung der Beziehungen in einem solidarischen Europa“ dar.

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Schließlich ist die Sonderschau „Die Welt am Oberrhein“ eine von 38 Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz zum Thema „Rhein“ – dem bislang größten grenzüberschreitende Kulturprojekt zu diesem Thema am Oberrhein. Lange sei der Rhein nur „Objekt der Gier“ zwischen den Völkern, Trennlinie und befestigt zum Schutz gegen Invasionen gewesen. Umso mehr freue er sich, dass er heute die Völker verbinde, so der Generalkonsul. Die Reiss-Engelhorn-Museen dokumentierten dies in „wirklich unglaublich wunderbaren“ Bildern.

Von den analogen schwarz-weiß-Aufnahmen gehe im heutigen digitalen Zeitalter „ein besonderer Zauber aus“, meinte Kulturbürgermeister Michael Grötsch bei der Ausstellungseröffnung: „Es sind wirklich einzigartige historische Dokumente.“ Mit dieser neuen Ausstellung, nur zwei Wochen nach der Eröffnung der großen Sonderschau zu den Normannen, böten die Reiss-Engelhorn-Museen „ein weiteres Highlight“, zeigten ihre breite Themenvielfalt und „dass sie eine wichtige Rolle im Kulturleben der Region und weit darüber hinaus spielen“, so Grötsch anerkennend.

Rosendahl dankte allen Mitarbeiter der, wie er sagte, „Großfamilie Reiss-Engelhorn-Museen“, dass sie binnen kurzer Zeit eine zweite große Ausstellung organisiert, aufgebaut und vermarktet hätten. „Es ist ein schönes Beispiel für unsere Schafenskraft“, so Rosendahl dankbar.

Der Häusser-Nachlass

Zugleich würdigte er seinen Vorgänger Alfried Wieczorek für den, so Rosendahl, Weitblick, bereits 2002 das Forum Internationale Photographie (FIP) an den Reiss-Engelhorn-Museen zu gründen. Ihm hatte der berühmte, zuletzt in Mannheim lebende Fotograf Robert Häusser (1924-2013) bereits 2003 mehr als 60 000 Dokumente, Fotografien, Negative und Farbdias überlassen. Aus diesen Beständen stammt, wie FIP-Leiter Claude W. Sui erläuterte, die von ihm und Stephanie Herrmann kuratierte Ausstellung mit rund 120 Vintage Prints aus den 1960er Jahren, die Häusser seinerzeit noch selbst angefertigt hatte.

Redaktion Chefreporter

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