Mannheim. Es bleibt dabei. Wenn am Fasnachtssonntag (2. März) in der Mannheimer Innenstadt um 13.31 Uhr der große Umzug startet, wird zur gleichen Zeit im Carl-Benz-Stadion das Hochrisikospiel des SV Waldhof gegen Alemannia Aachen ausgetragen. Christian Specht hat vergeblich versucht, in einem persönlichen Schreiben an den Deutschen Fußball-Bund eine Verlegung der Drittligapartie zu erreichen. Wie ein DFB-Sprecher dem "Mannheimer Morgen" auf Anfrage mitteilt, wird der Bitte des Oberbürgermeisters nicht entsprochen. Nach nochmaliger Prüfung der Sachlage und entsprechender Rücksprache mit den Sicherheitsbehörden werde an der Terminierung festgehalten.
Zum gemeinsamen Fasnachtszug Mannheims und Ludwigshafens werden 200 000 bis 300 000 Menschen erwartet. Beim Fußballspiel ist mit einer klar fünfstelligen Zahl zu rechnen, darunter allein 3000 Gäste-Fans. Specht hatte argumentiert, die Sicherheit beider Veranstaltungen und damit der Bevölkerung zu gewährleisten, bedeute eine unnötige Zusatzbelastung für die Einsatzkräfte. Als problematisch gilt auch die Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr. Wegen des Umzugs müssen wichtige City-Achsen für Busse und Bahnen gesperrt werden.
Dass dieses Spiel an Fasnacht sein wird, steht seit Sommer 2024 fest
DFB-Sprecher Jochen Breideband betont, dem Verband wie der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei in Duisburg sei bei der Ansetzung der Mannheimer Umzug nicht bekannt gewesen. Am Karnevalswochenende gebe es bundesweit eine Vielzahl von Großveranstaltungen. Demnach haben weder Verein noch Stadt auf die hiesige Problematik vorab hingewiesen.
Dass am Fasnachtswochenende in Mannheim das Spiel gegen Aachen ausgetragen werden soll, steht seit der Veröffentlichung des Drittliga-Rahmenkalenders im vergangenen Sommer fest. Ebenso, dass die Mannheimer Polizei die Partie als eines von sechs Hochrisikospielen in dieser Saison einstuft. Nur die genaue Ansetzung noch nicht.
Im Normalfall werden fünf von zehn Drittligaspielen samstags um 14 Uhr ausgetragen. Jeweils eines wird freitags um 19 Uhr, samstags um 16.30 Uhr sowie sonntags um 13.30, 16.30 und 19 Uhr angepfiffen.
Am 23. Dezember legte der DFB dann die Waldhof-Partie gegen Aachen auf die frühe Anstoßzeit am Fasnachtssonntag. Die Mannheimer Polizei war laut Sprecherin Sabine Abeln vorab in die Terminierung eingebunden. Ihr primäres Ziel sei es gewesen, eine Anstoßzeit am späten Nachmittag oder Abend zu vermeiden. Dann gelten Hochrisikospiele als noch problematischer.
Nachträgliche Veränderungen will der DFB generell vermeiden
Breideband stellt klar: „Grundsätzlich gilt, dass keine Änderungen mehr vorgesehen sind, nachdem die zeitgenauen Ansetzungen festgelegt und veröffentlicht wurden.“ Die Terminierung sei ein extrem komplexer Vorgang, da hätte eine Verlegung auch immer Auswirkungen auf andere Fußballspiele, Reiserouten und weitere Veranstaltungen. „Insbesondere für die Fans, aber auch für alle anderen beteiligten Bereiche wie beispielsweise die übertragenden TV-Sender ist die Planungssicherheit durch die Ansetzungen wichtig“, begründet der DFB-Sprecher das Festhalten am 2. März.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Waldhof-Hochrisikospiel am Fasnachtssonntag schwer verständlich