Mannheim. Er will „jetzt erst mal Gas geben, wieder zu altem Glanz finden“: Das hat sich Marco Klein vorgenommen. Der Pferdewirtschaftsmeister und langjährige Galopptrainer, der in der vergangenen Kampagne Fasnachtsprinz war, ist neuer Präsident des Badischen Rennvereins. Sein Ziel ist, „dass die so idyllische Waldrennbahn wieder mehr ins Gedächtnis der Mannheimer und der Region gerückt wird und eine tolle Anlaufstelle für einen schönen Nachmittag am Renntag für alle Bevölkerungsgruppen wird“, so Marco Klein.
Badische Rennverein einer der traditionsreichsten Galoppsport-Vereine in Deutschland
Klein folgt auf Stephan Buchner, der von 2011 bis 2014 und wieder seit 2019 Präsident war. Der Rechtsanwalt kandidierte aber, wie lange angekündigt, nicht mehr, um sich ganz auf seine Funktion als Geschäftsführender Gesellschafter der Baden Galopp in Iffezheim zu konzentrieren. Auch die beiden Vizepräsidenten Peter Gaul und Thomas Steitz traten nicht mehr an. Die Nachfolge traten Fabian Dierschke, Marketingleiter vom Porschezentrum Mannheim, sowie die lange mit dem Turfsport verbundene Michaela Keinert, selbstständige Floristin in Seckenheim, an – alle einstimmig gewählt.
Der auf das Jahr 1867 zurückgehende Badische Rennverein ist einer der traditionsreichsten Galoppsport-Vereine in Deutschland und Veranstalter von nationalen sowie internationalen Rennen. Allerdings ging seit der Corona-Pandemie die Zahl der Renntage, Zuschauer und Sponsoren auf der Seckenheimer Waldrennbahn immer mehr zurück. Statt früher fünf Renntagen hat das alte Präsidium für dieses Jahr nur drei angesetzt – jetzt am Samstag, 29. März, sowie am 3. Mai und am 28. September.
Turfsport dient der Pferdezucht und ist Kulturgut
Es habe „fast schon einen Einbruch in der Außendarstellung“ des Vereins gegeben, das wolle er „wieder verändern“, so Marco Klein. „Es ist mir klar, dass es gerade im Ehrenamt eine große Aufgabe ist, aber ich habe nun mal die letzten 15 Jahre quasi auf der Waldrennbahn gelebt und mir ist es wichtig, mich für unseren Rennverein zu engagieren und vieles zurückzugeben“, so der 45-Jährige. Das wolle er im Team mit dem Präsidium, dem Vorstand und den Beiräten machen. Neu im Beirat ist Kulturbürgermeister Thorsten Riehle. Das passt für Marco Klein, denn es gehe bei der Rennbahn um ein Kulturgut. Schließlich diene der Turfsport im staatlichen Auftrag dem Erhalt der Pferdezucht. Dabei müsse „selbstverständlich das Tierwohl im Vordergrund stehen“: „Wer weiß, wie viel Arbeit, Mühe und Herzblut gemeinsam mit dem Pferd dahinter steckt, dass es ein Rennen mit seinem natürlichen Ehrgeiz laufen und im besten Fall gewinnen kann, kann nachvollziehen, was diese tollen Zuchtleistungsprüfungen ausmacht“, so Klein.
Er hatte sich parallel zu seiner Tätigkeit als Zeitsoldat zum Pferdewirtschaftsmeister und Trainer weitergebildet und fast zehn Jahre den Rennstall Klein an der Waldrennbahn geleitet. Bis zu 40 Pferde führte Klein als Berufstrainer zu über 120 Siegen. Im März 2024 musste er aber aufgeben, weil einer der wichtigsten Kunden seine Tiere ins Ausland abzog. Er arbeitet seitdem wieder als Krankenpfleger und führt unter dem Namen „Hippodrom“ das VIP-Zelt auf der Rennbahn als Eventlocation. Künftig wolle er die Waldrennbahn „auch außerhalb der Renntage in Verbindung mit anderen Mannheimer Vereinen und Institutionen zu einem Ort machen, an dem Gemeinschaft gelebt wird, etwa durch kulturelle Veranstaltungen“.
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