Mannheim. Auch wenn beim Herbstrenntag die Zahl der Rennen und Pferde überschaubar ist, wünscht sich Stephan Buchner auf der Waldrennbahn „einen schönen Saisonabschluss mit guter Stimmung und vielen Besuchern.“ Die „übersichtliche“ Starterzahl in den sechs Rennen „sind kein Problem von uns, sondern ein deutschlandweites. Der Pferdebestand geht einfach zurück“, sah der Geschäftsführer des Badischen Rennvereins Mannheim-Seckenheim (BRV) sogar in Iffezheim bei Baden-Baden deutlich kleinere Felder als üblich. Nicht einmal die Mannheimer Ställe tragen am kommenden Sonntag (Einlass 13 Uhr, erster Start 14.15 Uhr) dazu bei, die Startmaschine zu füllen. Denn Marco Klein betreut derzeit viele Jährlinge, Zwei- und Dreijährige – da passen die Ausschreibungen nicht.
Gleichwohl schaut der Seckenheimer Coach auf sein bislang bestes Jahr. Gemessen an der Siegquote von fast 21 Prozent spielt Klein in der Konkurrenz der Berufstrainer weit vorne mit. Auf seiner Heimbahn bringt Klein zwei vierjährige Stuten an den Ablauf, denen er zutraut, „in den Endkampf einzugreifen. Gamine ist in einer tollen Form, sie hat zuletzt zweimal gewonnen und war in Baden-Baden Dritte“. Am Sonntag soll sie sich im Ausgleich III (1900 m) um den B.A.U.-Preis bewähren. Noch recht neu im Stall ist Quarantini, die im Preis vom Ristorante Augusta di Giovanni (2500 m) erst zum zweiten Mal für den Trainer läuft. „Sie hat Chancen für die Top-Drei“, ist Klein zuversichtlich.
Beide Stuten werden von seinem Stalljockey Tommaso Scardino geritten. Der freut sich – genau wie sein Chef – über eine tolle Saison und hat am Sonntag mehrere Chancen, seine Erfolgsbilanz von bislang 27 Siegen auszubauen. Denn der 28-Jährige wird mehr und mehr auch von anderen Ställen gebucht und kommt so vor heimischem Publikum auf Einsätze in allen sechs Rennen. Schon zweimal hat er auf Maserati Twister gewonnen, einem vierjährigen Hengst, der von Gerald Geisler (Iffezheim) trainiert wird. Im Ausgleich IV über 2500 Meter um den Wenthe-Preis kann er seine Steher-Qualitäten beweisen. Ebenfalls für Geisler reitet Scardino den vierjährigen Wallach Nerian, der zuletzt in Seckenheim seinen überhaupt ersten Sieg landete. Im Sattel saß damals Robin Weber. Unter Scardino trägt er im Ausgleich IV über 1400 Meter um den Preis von Traube und Anker mit 64,5 kg allerdings das meiste Gewicht. Wegen einer nicht ganz konstanten Form sind Lexi’s Dream und Divino für Überraschungen gut. Den vierjährigen Wallach aus dem Stall des Niederländers Christian Wolters kennt Scardino gut, die vierjährige Stute Lexi’s Dream reitet er für Christian Sprengel (Hannover).
Vertrauen in Shuichi Terachi
Mit Le Beau Rock greift der Seckenheimer Besitzertrainer Oliver Rudolph ins Geschehen ein. Der fünfjährige Wallach geht unter Shuichi Terachi als Konkurrent von Maserati Twister/Scardino an den Start. „Er hatte eine lange Pause, war in Baden-Baden auf den 1900 Metern gar nicht schlecht. Ich traue ihm auf den 2500 Metern etwas zu“, sagt Rudolph. Terachi, einer der besten deutschen Nachwuchsreiter, wurde auch vom Mannheimer Besitzertrainer Michael Alles gebucht und soll auf dem fünfjährigen Wallach Right Turn konkurrieren.
Lokalmatadoren-Status genießt in Mannheim auch Earl. Der achtjährige Wallach ist im Besitz von BRV-Vorstandsmitglied Gabriele Gaul, steht in Iffezheim bei Carmen Bocskai und ist für die 2500 m im Ristorante-Augusta-Preis gemeldet.
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