Mannheim. Gestiftet worden ist der Orden 1970 vom langjährigen „MM“-Herausgeber Rainer von Schilling, der seinerzeit als Fasnachtsprinz amtierte. Zunächst als Orden mit Augenzwinkern gedacht, hat er in Mannheim längst enormes Ansehen und den Rang der höchsten bürgerschaftlichen Auszeichnung. Regeln dafür, wer von dem geheim tagenden Dreiergremium mit diesem Orden geadelt werden kann, gibt es nicht. Das Trio aus Markus Haass, Bert Siegelmann und Achim Weizel setzt sich einfach im Herbst zusammen und überlegt, wer von den Kandidaten, die das Gremium meist über Jahre beobachtet und auf der Warteliste hat, nun an der Reihe sein soll. Verliehen wird eine vom Künstler Gerd Dehof geschaffene, pfundschwere Bronzeplastik des Blumepeter, wie er die Welt aus einer besonderen Perspektive betrachtet.
Die Auszeichnung wird am Fasnachtssonntag wieder im Nationaltheater verliehen - umbaubedingt zwar noch nicht imStammhaus am Goetheplatz, sondern im OPAL, der Oper am Luisenpark. Das Verleihungskomitee würdigt die "positiv im Leben stehende Buchhändlerin mit ihrem weithin geschätzten Laden in Mannheim-Feudenheim" als auch die "umtriebige Verlegerin, die sich zur Aufgabe gemacht hat, speziell und nachhaltig regionalen Autoren und Projekten eine größere Öffentlichkeit zu geben". Dabei zeigt sich das Trio "beeindruckt auch von der positiven Lebenseinstellung der neuen Ordensträgerin: Sie ist eine vielseitig auch im Ehrenamt engagierte Persönlichkeit, eine starke Frau, die keine halben Sachen macht und ihre Selbständigkeit auch als Philosophie sieht. Dabei ist sie gleichermaßen zielorientiert wie humorvoll, sie begeistert, scheut aber auch Konflikte nicht".
Barbara Waldkirch, die aus Überzeugung und trotz des damit stets verbundenen Risikos immer selbstständig gewesen sei, hat sich parallel zum Beruf stets ehrenamtlich engagiert, etwa in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, wo Barabara Waldkirch schon bei den Wirtschaftsjunioren aktiv war, von 2001 bis 2015 Vizepräsidentin und nun Ehrenmitglied des Präsidiums ist. Die 1957 geborene Diplom-Übersetzerin, die mit ihrem – ebenso mit einem Yoga-Studio selbstständigen – Mann drei Söhne hat, führt seit 1992 die Waldkirch KG. 2007 gründete Barbara Waldkirch die Verlagsbuchhandlung Waldkirch in Feudenheim, die seit November 2012 in größere Räume expandierte und die bei vielen Veranstaltungen ein kulturelles Zentrum des Stadtteils darstellen.
Nach langjährigem ehrenamtlichem Engagement als Handelsrichterin, in mehreren Gremien der IHK, im Lenkungskreis der Zukunftsinitiative Rhein-Neckar-Dreieck, im Mannheimer Netzwerk „Frau und Beruf“, bei der Deutschen Familiengenossenschaft, als Beiratsmitglied im Gründerinnenzentrum oder der Frank-Herrmann-Stiftung sowie im Vorstand vom Verein Stadtbild Mannheim und bei den Freunden und Förderern der Kulturkirche Epiphanias übernahm Barbara Waldkirch in diesem Jahr den Vorsitz im Verein für Ortsgeschichte.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Bloomaul-Pause des Nationaltheaters: Verpasste Chance