Mannheim. Bäume sind gefällt, Pfosten in den Boden gerammt, Markierungen von Vermessungsarbeiten zu sehen: Die Bundeswehr erweitert ihr Bildungszentrum in Neuostheim. Dazu wird die Grundstückgrenze zunächst vermessen und abgesteckt, dann das Areal um den Grünstreifen bis zur Seckenheimer Landstraße bis zum Gehweg erweitert. Es ist die erste von vielen Maßnahmen, für die der Bund in Neuostheim mehrere Millionen investiert. Nun steht der genaue Zeitplan fest.
Die Rodungsarbeiten seien „erforderlich, um die Neubaumaßnahme des Wachgebäudes und die Neugestaltung der Verkehrswegesituation zu realisieren“, erklärt Ilja Derstroff vom Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr.
Bundeswehr baut Anbau an Bildungszentrum in Mannheim-Neuostheim
Das Bildungszentrum ist eine Bundesoberbehörde und direkt dem Verteidigungsministerium unterstellt. Sie entstand 2013 aus der 1961 in Mannheim gegründeten Bundesakademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik und hat rund 600 Mitarbeiter, verantwortlich für die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller zivilen Mitarbeiter, die Führungskräftefortbildung sowie die Ausbildung aller angehenden Ingenieure für die Truppe. Dazu kommen pro Jahr 7800 Lehrgangsteilnehmer nach Mannheim.
Im vergangenen Jahr war der Bund zu dem Ergebnis gekommen, „dass eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Bestandsgebäude nicht wirtschaftlich ist“, so Derstroff. Zudem erforderten veränderte Anforderungen an die Lehre, an die militärische Sicherheit und an die Lehrgangsteilnehmer andere Rahmenbedingungen. Daraufhin wurde ein „Liegenschaftsbezogenes Ausbaukonzept“ beschlossen, welches Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund 240 Millionen Euro vorsieht.
Neue Haupteinfahrt mit neuem Wachgebäude am Bildungszentrum der Bundeswehr in Mannheim
Nach dem Bau von zwei neuen Parkhäusern geht es jetzt weiter mit Arbeiten direkt entlang der Seckenheimer Landstraße und einer neuen Haupteinfahrt mit neuem Wachgebäude anstelle des bisherigen Containers, der im Zuge der verschärften Sicherheitslage aufgestellt worden war – denn bis vor einigen Jahren hatte das Bildungszentrum weder Wache noch Zaun.
Im Anschluss wird nach Angaben von Derstroff im nördlichen Bereich der Liegenschaft auf den derzeit noch als Parkplätzen genutzten Freiflächen mit dem Neubau des Wirtschaftsgebäudes begonnen. Parallel hierzu errichtet der Bund Richtung Flughafen fünf neue Unterkunftsgebäude. In einem ersten Bauabschnitt werden bereits Ende 2026 die ersten drei Gebäude auf einer Freifläche gebaut, bevor anschließend drei Bestandsgebäude abgerissen werden und dort dann zwei weitere neue, moderne Unterkunftsgebäude entstehen.
Im Zentrum der Liegenschaft geht es erst 2029 mit umfangreichen Baumaßnahmen los. Dann soll das bereits zu einem Großteil freigeräumte Lehrsaal- und Verwaltungsgebäude am „roten Platz“, der wegen seines Pflasters so heißt, abgerissen und durch einen neuen Bau ersetzt werden. An Stelle des alten Wirtschaftsgebäudes plant die Bundeswehr ab 2031 den Neubau einer Bibliothek.
Die von der Hochschule des Bundes (HS-Bund) genutzten Gebäude auf dem Areal sollen ab 2035 erneuert werden, bis dann zum Abschluss 2038 eine sogenannte „Grüne Mitte“ als parkähnlichen Anlage das Millionenprojekt abschließen soll. Dort sind dann auch Ersatzpflanzungen vorgesehen.
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