Prozess

Auf der ZI-Baustelle geht es wieder voran

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit und Vamed streiten über zwei Jahre Zeitverzug beim Therapiegebäude

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit baut in J 4. © Thomas Tröster

Bereits im Herbst vor zwei Jahren wollte das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) sein neues Therapiegebäude in Betrieb nehmen. Daraus wurde nichts, weil (wie berichtet) die Bauarbeiten schleppend bis überhaupt nicht vorangingen. Allerdings sind in J 4 wieder vermehrt Handwerkeraktivitäten zu beobachten. „Ab Anfang 2023 sollen die Arbeiten nach Plan und im ursprünglich vorgesehenen Tempo voranschreiten“, so ZI-Pressesprecher Ulrich Ellwanger auf Anfrage.

Wer von den beiden Partnern – das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit als Bauherr oder Vamed, eine österreichische Unternehmensgruppe mit Deutschland-Ableger, als Generalübernehmer – den massiven Zeitverzug aus welchen Gründen zu verantworten hat, darüber wird juristisch gestritten – mit jeweils unterschiedlichen Sichtweisen. „Das ZI hat unter anderem eine gerichtliche Klärung angestrengt, um seine rechtliche Position abzusichern“, erklärt Ellwanger.

Verhandlung am Landgericht

Dieser Tage gab es am Mannheimer Landgericht vor der für Bausachen zuständigen Zivilkammer eine kurze Verhandlung. Allerdings ging es im Wesentlichen darum, zu erörtern, welche fachlichen Qualifikationen beziehungsweise technische Ausrichtung ein vom Gericht bestellter Gutachter zum Ausleuchten des komplexen Streites mitbringen sollte. Der Kammervorsitzende sprach von einem „verzwickten Sachverhalt“, bei dem wohl die Fehlplanung der Be- und Entlüftung eine zentrale Rolle spiele. Wie festgefahren die Situation ist, dafür spricht, dass Vergleichsgespräche wie Schiedsgutachten scheiterten, wie der Richter resümierte.

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„Wir sind sehr enttäuscht über die Entwicklung, die unser Neubau zuletzt genommen hatte. Leidtragende sind seit nunmehr über zwei Jahren unsere Patientinnen und Patienten sowie unsere Mitarbeitenden“, erklärt Matthias Janta, Kaufmännischer Vorstand des ZI, auf Anfrage zu den Verzögerungen. Gleichwohl stimme „aktuell zuversichtlich“ , dass die Bauarbeiten nun wieder in Gang kommen.

Auch wenn unklar ist, wann das Therapiegebäude endlich bezugsfertig sein wird, so steht fest: Es sollen dann rund 400 stationäre Behandlungsplätze zur Verfügungen stehen, außerdem Hörsäle und eine neue Cafeteria entstehen. Vor dem Gebäude ist ein üppig begrünter Platz vorgesehen, der das Quartier aufwerten soll.

Freie Autorin

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