Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Mannheimer Zentralinstitut für Seelische Gesundheit – ein besonderer Therapierort

Von 
Lea Seethaler
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Heilender WG-Charakter trifft auf Outdoor-Aktivität und urbanes Gärtnern: © ZI

Mannheim. Patientinnen und Patienten des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) haben gemeinsam mit dem Pflegeteam den Therapiegarten im Luftgeschoss des Therapiegebäudes umgestaltet. Das teilte das ZI mit. Unter anderem wurde der Garten bienen- und insektenfreundlich bepflanzt.

Die Patienten werden in der sogenannten Soteria des ZI therapiert. Soteria ist ein Wort aus dem Griechischen, es bedeutet Heilung, Bewahrung, Wohl. Auf Grundlage der Idee von Psychiater Loren Mosher entstand diese Einrichtung, die einer Wohngemeinschaft ähnelt. Sie gilt als alternative Behandlungsform. Hilfe finden dort etwa schizophrene Menschen während ihrer Psychose.

Erfolgserlebnis für alle

Tägliches Einkaufen und Kochen sind wesentliche Bestandteile der Therapie in der Soteria, so das ZI. Jugendliche und junge Erwachsene mit psychotischen Symptomen lernen hier, ihren Alltag wieder selbstständig zu bewältigen. Mit einem selbstgestalteten Garten direkt vor der Tür sollte dies nun noch einfacher werden. Der Therapiegarten im zweiten Stock des Therapiegebäudes wurde im ersten Schritt der Umgestaltung mit Gemüse und Kräutern bepflanzt, um diese auf der Station zum Kochen verwenden zu können. So wurden im April unter anderem Gurken, Tomaten, Zuckererbsen, Möhren und Radieschen angezüchtet und in einem Hochbeet gepflanzt. Hinzu kam ein Beet mit Lavendel, Currykraut und anderen Kräuterarten.

Der Garten wird seit der Umgestaltung vielseitig genutzt: Therapiegespräche, Gruppenaktivitäten, Pausen, Einzelgespräche oder gemeinsame Mittagessen finden hier statt. „Für uns war es besonders wichtig, die Patientinnen und Patienten in den kompletten Ablauf einzubeziehen“, sagt Michaela Oster, Teamleiterin der Soteria, und ergänzt: „Für unsere PatientInnen war es ein Erfolgserlebnis, zu sehen, dass man etwas erreichen kann, wenn man am Ball bleibt.“ Zusätzlich zur Selbstversorgung „war es der Station wichtig, den Garten in Signalfarben erstrahlen zu lassen, um Bienen und Insekten in der Stadt einen Lebensraum zu bieten“, heißt es vom ZI.

Die Station beteiligt sich nun mit dem Projekt beim Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!“ der Stiftung für Mensch und Umwelt. Bei dem Wettbewerb können Schulen, Kommunen, Firmen und Institutionen mitmachen und eine Fläche ihrer Wahl bienen- und insektenfreundlich umgestalten.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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