In einem Workshop der Tschira-Jugendakademie im Campus-Pavillon der Buga auf dem Spinelli-Gelände begaben sich Schüler auf eine Reise in die Geschichte der Erde. Dabei ging es auch um Tiere, die jeder kennt: nämlich die Dinosaurier. Aber ehe diese Tiere lebten, hatte die Erde schon so einiges hinter sich gebracht, wie die Biologin Nina Schaller und die Paläontologin Kristina Eck sowie Rikk Villa den Jugendlichen interessant und vor allem kurzweilig erzählten.
Die Schüler der Klasse 7a des Carl-Friedrich-Gauß Gymnasiums Hockenheim, die diesen Workshop gebucht hatten, waren jedenfalls begeistert, was die beiden Wissenschaftlerinnen so anschaulich erklärten. Über die Geschichte der Erde erzählten sie auf einem kleinen Fußmarsch auf dem Spinelli-Gelände von knapp über 600 Metern, bei dem die Schüler an verschiedenen Stellen anhielten und mucksmäuschenstill den kleinen Geschichten lauschten. Sören (12) zum Beispiel war begeistert: „Das war schon toll, was die zwei erzählten, wenn ich auch schon so einiges über Dinosaurier wusste.“ Anerkennend nickten einige Mitschüler.
Durch interaktive Spiele lernen die Schüler die Dinosaurier kennen
Doch zunächst sortierten die Schüler aus einer Box Plastiktiere nach Dinosauriern und Nicht-Dinosauriern also Flugsauriern und Spinosauriern. In drei Gruppen wurden die Saurier unterteilt, erklärten die beiden Wissenschaftlerinnen. Die Theropoda liefen auf zwei Beinen und waren meist Fleischfresser; die Sauropodomorpha dagegen waren vierbeinige Pflanzenfresser mit meist sehr langem Hals und die Ornithischia (deren Beckenstruktur den heutigen Vögeln ähnelt), die zwei- und vierbeinige Pflanzenfresser mit einer großen Formenvielfalt waren.
Die Spinosaurier galten damals als die gefährlichsten der Saurier. Der Spinosaurus machte dem gefürchteten Tyrannosaurus rex den Titel als König der Raubsaurier streitig, den die Schüler aus dem Film „Jurassic Park“ kannten. Neuen Untersuchungen zufolge maß der mit langen Zähnen und einem Rückenkamm bestückte Spinosaurus 17 Meter von der Schnauze bis zum Schwanz.
Die Geschichte der Erde ist 4,5 Milliarden Jahre alt
Aber bis diese Tiere überhaupt erst zum Leben erweckt wurden, hatte die Erde schon so manches erlebt, wie die beiden Wissenschaftlerinnen von der Tschira-Jugendakademie berichteten. Demnach ist unser Planet rund 4,5 Milliarden Jahre alt. Das war zunächst sicher ein äußerst ungemütlicher Planet: Es gab weder Kontinente noch Ozeane, sondern nur eine brodelnde Oberfläche aus glühend heißem, zähflüssigem Magma. Später spielte sich zunächst das Leben nur in den Ozeanen ab. Bakterien entstanden und vermehrten sich. Zuerst entwickelten sich Amphibien, die sich bereits ein wenig an Land vortasten konnten, und schließlich auch Reptilien, die unabhängig vom Wasser wurden und das Land eroberten.
Vor ungefähr 250 Millionen Jahren existierte der Urkontinent Pangäa. In diesem Superkontinent waren alle Landmassen der Erde zusammengefasst und von einem einzigen Meer umgeben. Auch das Zeitalter des Karbon, das vor rund 360 Millionen Jahren entstand, wurde besprochen. Öl, Stein- und Braunkohle sind Produkte aus dieser Zeit, die wir heute als fossile Brennstoffe verwenden.
Großer Jubel brach unter den Schülern aus, als schließlich das Erdmittelalter angesprochen wurde, also der Zeitraum vor etwa 252 bis 66 Millionen Jahren, denn das war das Zeitalter, in dem die Dinosaurier die Welt beherrschten. Diese entwickelten sich aus den Kriechtieren und dominierten die Ökosysteme der Erde bis zum Ende der Kreidezeit. Aus der Gruppe der Theropoden (Raubsaurier) entwickelten sich die Vögel. Darüber hinaus erschienen die ersten kleinen Säugetiere, Blütenpflanzen und die meisten Bäume, die wir heute kennen. Eine besonders erfolgreiche Reptilien-Gruppe, die sich jetzt entwickelte, waren die Archosaurier, aus denen die Krokodile und die Flugsaurier hervorgehen sollten.
Die ersten Dinosaurier, die entstanden, waren mit einer Länge von bis zu drei Metern relativ klein und fraßen Fleisch. Das erste Kapitel ihrer Geschichte wäre beinahe schlecht ausgegangen: Am Ende gab es wieder ein kleineres Massenaussterben. Dieses kostete den meisten Reptilienarten das Leben, und auch die Dinosaurier dürften nur knapp überlebt haben. Langfristig dürften sie aber von dem Aussterben profitiert haben. Vor 190 Millionen Jahren dominierten sie schließlich auf der Erde: Sie beherrschten Land, Luft und Wasser.
Überreste von Ausgrabungen
Vor rund 66 Millionen Jahren schlug schließlich auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán ein Asteroid ein, der zu einer Feuerwelle rund um die Erde, Tsunamis, Erdbeben und einem mehrjährigen „Einschlagwinter“ führte. 70 bis 85 Prozent aller Arten auf der Erde starben aus - darunter viele Tiere, die mehr als 25 Kilogramm wogen. Dagegen überlebten die Säugetiere und Vögel, die kleiner waren. Neues Leben auf der Erde entstand. Die Erdneuzeit mit dem Menschen begann.
Zum Schluss durften die Schüler Krallen, Zähne und Federn aus Ausgrabungen anfassen und sich so in eine längst vergangene Zeit versetzen lassen. Da ging bei dem einen oder anderen der Ernst des Vortrags ein wenig verloren.
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