Von wegen „Beginn um 11 Uhr“! Die ersten Gäste sitzen bereits vorher auf den Bänken vor dem Evangelischen Gemeindehaus, und schnell bildet sich drinnen eine lange Warteschlange vor der Essensausgabe, die bis auf den Vorplatz reicht. Denn wenn die Wallstadter Landfrauen zum Herbstmarkt einladen, strömen die Gäste aus dem Vorort und auch darüber hinaus.
Während Wallstadts Textilhändler Klaus Krämer noch Taschen und Tücher schick drapiert und auch Bettina Rist („Salzburger Stübchen“) ihren Stand fertig aufbaut, ist in der Küche bereits Hochbetrieb. 300 Dampfnudeln haben die Landfrauen vorbereitet, jetzt werden Kartoffel- und Linsensuppe gekocht – und die sind sehr begehrt, weshalb sich dort die Warteschlange bildet.
Bereits am Vortag hatten viele des rund 160 Mitglieder zählenden Landfrauenvereins – darunter über 20 „Landmänner“ – für den Herbstmarkt im Gemeindehaus aufgebaut. Vier Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hätten spontan geholfen, berichtet Sonja Leyghdt begeistert, die Vorsitzende der Landfrauen. „Das ist halt Wallstadt“, sagt sie zufrieden.
Aber weil die Wallstadter auch wissen, was es Gutes bei den Landfrauen gibt, kommen einige Gäste bereits „zufällig“ während des Aufbaus vorbei. Statt der ursprünglich 18 Sorten sind daher beim eigentlichen Fest nur noch 17 Sorten der, meist von Gabi Holland, selbst gemachten Marmelade im Angebot – eine Sorte geht schon samstags weg. Aber die Landfrauen bieten zudem acht Sorten Chutneys, ferner Suppengrün sowie, erstmals, zwölf verschiedene Sorten Nudeln. „Die kommen von einer Landfrau aus Lützelsachsen“, informiert Sonja Leyghdt. Die 30 Kuchen stammen indes alle von den Wallstadter Mitgliedern.
Dabei sind die in diesem Jahr besonders gefordert. Schon im Frühjahr übernahmen sie, zusätzlich zu ihrem eigenen Bildungsangebot und den Veranstaltungen in Wallstadt, ein Wochenende Dienst auf dem Stand vom Kreisverband der Landfrauen auf der Bundesgartenschau. Am kommenden Wochenende, 30. September/1. Oktober, sind sie nun wieder auf dem Spinelli-Areal anzutreffen – mit Kuchen und Brot. „Aber das macht Spaß, die Buga-Besucher sind unheimlich freundlich und nett, die Resonanz sehr gut“, so Sonja Leyghdt, daher klappe es, die Frauen erneut zu einem Dienst zu motivieren.
Dabei sind manche ohnehin das gesamte Jahr aktiv – und kreativ. „Den ganzen Sommer über“ hat etwa Regina Hänsle gehäkelt, um nun auf dem Herbstmarkt wiederverwendbare Geschenkverpackungen und Lavendelsäckchen sowie aus Milch- und Safttüten hergestellte Stifthalter anzubieten. Neu dabei ist ebenso Isabel Polzin, die ebenso viele Handarbeiten anbietet wie Bärbel Eich. Für beide bedeutet der Tag eine Rückkehr nach Wallstadt – beide haben lange in dem Stadtteil gewohnt, leben nun in benachbarten Orten und kommen zum Herbstmarkt gerne wieder. Aus dem benachbarten Käfertal wieder dabei ist Catherina Hähnle mit ihren aufwendig und fantasievoll mit Gesichtern bemalten Kürbissen.
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