Fasnacht

Warum sich die „Zabbe“ vorm Rathaus in Mannheim-Seckenheim festkleben wollen

Der Sängerbund im Mannheimer Stadtteil Seckenheim braucht ein Vereinsheim - und seine Fasnacher, die "Zabbe", wollen diese Forderung jetzt durchsetzen. Wie, das drohten sie beim Neujahrsempfang auf närrische Weise an

Von 
Hartwig Trinkaus
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Die Seckenheimer Fasnachtsprinzessin „Heike II. aus dem Lobdengau“ mit Zabbe-Präsident Andreas Eder © Hartwig Trinkaus

Mannheim. Notfalls wolle man sich vorm Rathaus festkleben, drohte Seckenheims Fasnachtsprinzessin „Heike II. aus dem Lobdengau“ beim Stadtteil-Neujahrsempfang. Da der Sängerbund noch immer kein eigenes Domizil hat, obwohl in der ehemaligen Hammonds-Kaserne eine Lösung angedacht war, sollen das Problem nun bald erlediget werden. Falls nicht, würden die Fasnachter des Vereins, die „Zabbe“, ihren närrischen Protest mit Klebstoff zum Ausdruck bringen.

Aufforderungen an Stadtverwaltung

Hatte man zuletzt coronabedingt auf den Neujahrsempfang verzichten müssen, so lud die örtliche Interessengemeinschaft (IG) gemeinsam mit den Zabbe-Fasnachtern nun wieder zum Traditionstreffen ein und viele Vertreter von Politik, Vereinsleben und Kirchen sowie jede Menge Bürgerinnen und Bürger kamen. IG-Chef Jürgen Zink begrüßte alle Gäste mit Neujahrswünschen und dankte für das großartige ehrenamtliche Engagement, herausragend nannte er dabei TSG-Vorständin Regina Kasper.

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Für den närrischen Teil waren die Zabbe-Karnevalisten im Sängerbund 1865, angeführt von Präsident Andreas Eder und Seckenheims Lieblichkeit Heike, zuständig. Und wie das Ahoi zu Zabbe oder der Glatzkopp zu Seggene, so gehören die Forderungen der Fasnachter traditionell zum Neujahrsempfang. „Heike II. aus dem Lobdengau“ erhielt für die souverän vorgetragenen und beileibe nicht nur lustig gemeinten elf Proklamationspunkte sowohl viel Aufmerksamkeit als auch einige Lacher und teilweise sogar frenetischen Beifall.

So regte sie an, den Zabbe-Brunnen zumindest einmal im Jahr mit Wasser zu bespritzen, damit er weiter „Brunnen“ heißen darf. Dann forderte sie die Stadtverwaltung auf, Pläne und Arbeiten an der Hammonds- und vor allem an der Stem-Kaserne voran zu treiben, denn die Zabbe unterstützten den TSG-Plan eines Kultur- und Sportzentrums mit Schwimmhalle.

Lob für die Mitglieder

Jürgen Zink lobte zudem alle IG-Mitglieder, die zum Wohle Seckenheims auch in schwieriger Zeit aktiv gewesen sind. Für 2023 hoffte nicht nur er, dass sich das Jahr ohne weitere Einschränkungen gut entwickeln werde. „Es liegt an uns, das Leben in Seckenheim zu gestalten“ so Jürgen Zink, und er machte damit auf die unerlässliche Eigenverantwortung aufmerksam, sich zum Wohl der Menschen in und für Seckenheim einzusetzen.

Stadträtin Nina Wellenreuter (Grüne) rief in ihrem wohltuend frischen Grußwort dazu auf „Gesellschaft aktiv zu prägen, hier vor Ort eine lebenswerte Zukunft aufzubauen und das mit Zuversicht und Solidarität“ anzugehen. Sie selbst wolle einen Beitrag dazu leisten und zwischen Verwaltung und Vereinen, „die gefördert werden müssen“, vermitteln. Der prächtig aufgelegte Musikverein Friedrichsfeld hatte im Vereinshaus des SV 98/07 Seckenheim den Startschuss gegeben, ehe Jürgen Zink das Wort ergriff.

Für die Förderung des Neujahrstreffs dankte er dem nahezu vollzähligen Bezirksbeirat, dem Schifferkinderheim, Rainer Vögele sowie dem SV-Team, das alles bestens für den Empfang vorbereitet hatte. Für sportlich tänzerische und akrobatische Programmpunkte sorgten zwei Gruppen des jubilierenden Sportvereins unter der Leitung von Valentina Koger und Kerstin Greulich.

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