Es war ganz schön heiß auf der Bezirkssportanlage des TSV Schönau. Aber den begeisterten Kindern machte das beim großen Fest des Fördervereins „Kinder am Rande der Stadt“ (KARDS) nichts aus. Sie tollten über den Rasen, turnten an den Spielstationen oder ließen sich die Haare schneiden. Und zu guter Letzt gab es für alle Bratwurst, Getränk oder Softeis – oder alles zusammen.
So manches Kind „half“ den Johannitern, die für ein unfallfreies Fest sorgten, eine Binde um den Arm oder ein großes Pflaster anzulegen. Für die Eltern, die geduldig ihre Kinder auf der Anlage unbekümmert spielen lassen konnten, gab es unterdessen Kaffee und Kuchen. Die Vorsitzende von KARDS, Susanne Karpa, hatte zusammen mit ihren Vorstandskolleginnen und vielen freiwilligen Helfern die kleinen Zelte aufgebaut, unter denen es etwas Schatten gab. Das Gelände durfte der Verein, der seit 2005 Kinder aus sozial schwachen Familien unterstützt, kostenfrei nutzen.
Es war ein rundum gelungenes Fest für rund 200 Schönauer Kinder, von denen viele glücklich lächelten, weil sie im Vordergrund standen. Zum Beispiel am Stand von Silvia Müller vom Friseurshop Waldhof und Nadja Mayer-Petzel, die trotz sengender Hitze unermüdlich Kindern kostenlos die Haare schnitten. „Man muss doch etwas tun, um die größte Not ein klein wenig zu lindern. Um uns herum gibt es so viel Armut, und viele sehen das gar nicht“, sagte Silvia Müller. Kundin Miruna hielt das mit ihren sieben Jahren geduldig aus. Als sie fertig war, freute sie sich über ihre neue Frisur: „Bin ich jetzt wieder hübsch?“, fragte sie ihre Mutter, die glücklich lächelte und zustimmte.
Um die Ecke gab es T-Shirts, die mit Batikfarben selbst eingefärbt werden konnten. An dem Shirt eines kleinen Jungen war deutlich zu sehen, dass er die Farbe Rot besonders mag. Am anderen Ende der Zelte hatte die kleine Eva (7) ihr Kunstwerk im Gesicht und freute sich über ihr neues Aussehen als bunt geschminkte kleine Katze.
Jedes Kind, das eine Aufgabe an einer Spielstation wie beispielsweise Melken an der bunten Kuh erfolgreich erledigt hatte, erhielt einen Strich auf ihrem Armbändchen. Bei fünf Strichen gab es als Belohnung eine Bratwurst und ein Getränk. Das war natürlich ein großer Ansporn, um alle Aufgaben erfolgreich zu lösen. Und die Wurst schmeckte, wie nur unschwer an dem Senf um den Mund zu erkennen war. Noch etwas hatte es beim Fest noch nie gegeben: Dem Softeis-Verkäufer ging vorübergehend die Milch aus, so stark war die Nachfrage nach seiner Erfrischung. Aber rasch wurde für Nachschub gesorgt, die Zutaten mit dem Mixer verrührt und alles ins Kühlfach der Maschine gefüllt. Er machte alles ebenfalls kostenlos, sogar den Materialeinsatz spendete er: „Das macht mir einfach Spaß, Kinder so glücklich zu sehen“, stellte er fest.
Probetraining der Bears
Zu einem Probetraining im American Football hatten die Käfertal-Bears geladen, an dem sich einige Kinder beteiligten. Trainer Tyler Reese erklärte das Ziel seines Vereins: „Unser Bestreben ist es, Jugendliche zu collage-fähigen Footballspieler zu entwickeln. Dies schaffen wir durch ein professionell gestaltetes Jugend-Trainingsprogramm. Alle unsere Bemühungen richten sich darauf aus, die Jugend so zu fördern, dass aus ihnen später gute Footballspieler werden können.“ Auch Susanne Karpa zeigte sich zufrieden: „Da hat sich unsere ganze monatelange Anstrengung und Vorbereitung doch gelohnt.“
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/schoenau_artikel,-schoenau-so-unterstuetzt-ein-mannheimer-verein-kinder-in-notlagen-_arid,2104006.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/schoenau.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/waldhof-gartenstadt-luzenberg.html